Hallo ersteinmal,
ich weiß gar nicht wie ich überhaupt anfangen soll. Ich bin 13 Jahre alt, gehe in die 8te Klasse des Gymnasiums in der ich mich sehr wohl fühle und viele Freunde habe und schreibe ganz gute Noten. Ich reite zweimal die Woche (Reitbeteiligung), spiele einmal die Woche Klavier und bin gerade dabei mit meiner besten Freundin einen Jugendtreff in unserer Gemeinde zu organisieren. Ich wohne mit meinen Eltern und meiner Schwester, mit der ich mich sehr gut verstehe in einem schönen Haus. Wir haben keine finanziellen Probleme und können uns sogar leisten, dass ich und meine Schwester auf eine Privatschule gehen können.
Eigentlich müsste ich doch glücklich sein... Alles fing vor ein paar Jahren an. Ich bin von Natur aus ein wenig dicker und wollte mit 12 abnehmen, da ich mich nicht wohl fühlte und rutschte fast in eine Magersucht hinein. Danach ging es mir richtig schlecht. Ich hasste meinen Körper, konnte nicht mit Essen umgehen und erkannte mich nicht mal mehr im Spiegel. Zwischenzeitlich konnte ich meinen Körper annehmen, doch jetzt habe ich wieder zugenommen und fühle mich schlecht. Ich spiele allen und mir selbst eine perfekte Welt vor und verstecke meine innersten Gefühle. Ich fühle mich wie in Trance und weiß gar nicht mehr wer ich bin. Wenn ich versuche in mich hineinzuhören spüre ich nur Leere uns Schmerz, sodass ich schnell aufgeben muss. Dieses Gefühls des Nicht-zu-meinem-Körper-Gehören s hält jetzt schon über einem halben Jahr an und ich verliere so langsam die Hoffnung. Alles was mit von mir doch bleibt, sind meine Errinerrungen. Jedes Mal wenn ich etwas vergesse bekomme ich Angst. Ich darf nichts vergessen, es ist das einzige was mir geblieben ist. Alles kostet soviel Kraft, wenn es aufs Wochenende und/oder auf die Ferien zugeht bin ich immer völlig fertig. Aber meine perfekte Welt darf nicht einstürzen. Niemand darf erfahren wie es mir wirklich geht. Es soll niemand darunter leiden, dass ich Probleme habe... Eigentlich sollte es mir gut gehen, ich habe doch alles. Und ich bin erst 13, mein Leben fängt erst an. Und denoch, ich denke viel nach und versuche irgendwie mich wieder zu finden. Auch meine Beziehung zu Gott hat sehr gelitten. Ich hatte mal eine sehr enge und nahe Beziehung zu ihm, er hat mir viel Kraft gegeben. Ich glaube um ihn zu finden, muss ich mich erst finden. Doch um mich zu finden, brauch ich ihn. Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Meine Gefühle lass ich nicht mehr an mich herran und es fällt mir schwer Nähe wirklich zuzulassen, obwohl das eigentlich das ist was ich möchte.
Vielen Dank schon mal im Vorraus.
Ach, es ist doch sowieso albern. Kümmert euch lieber um andere Leute mit größeren Problemen...