Depris
ich hatte mit 11 eine depressive phase.
was man dabei fühlt?
nichts! oder besser gesagt: ein negatives nichts, ich konnte weder lachen noch weinen, habe pro tag vielleicht 5 wörter gesagt, fast eine stunde morgens zum anziehen gebraucht und eine halbe stunde für meinen (normalerweise) 6-minuten- schulweg.
ich habe zu der zeit unter "psychosozialem stress" gelitten, eine neue ist in meine klasse gekommen und hat sich wortwörtlich zwischen meine beste freundin und mich gedrängt. das habe ich nicht vertragen.
ich habe angefangen mich zu fragen, ob ich ÜBERHAUPT mal glücklich gewesen bin in meinem leben und mich wie jemand gefühlt, der am rande eines spielfelds steht und unsichtbar ist und den anderen "beim leben zusieht".
das ging sogar soweit, dass ich keine farben mehr sehen konnte. nur noch grautöne. habe praktisch nicht mehr mein zimmer verlassen. ich hab fast den ganzen tag geschlafen und helles licht und lärm waren eine qual für mich, ich habe den telefonstecker rausgezogen und die batterie aus der uhr in meinem zimmer genommen, sogar deren (leises) ticken war mir zu laut.
ich hatte starke einschlaf- und durchschlafprobleme und hab mich morgens immer wie gerädert gefühlt.
dann sind wir in die berge in den urlaub gefahren, da hab ich mich viel bewegt und "ne extra portion licht" abbekommen, sodass sich mein zustand relativ schnell gebessert hat. heute (mit 17) gehts mir ganz gut, nur manchmal merke ich, wie das nichtsfühl-monster nach mir greift, dann mach ich mir schnell einen kakao und telefonier mit ner freundin ;-)