Hallo Ihr Lieben...
nach langem hin und her konnte ich mich jetzt überwinden mich mal an ein Forum zu wenden um mal unabhängige Meinungen zu hören und bin gespannt, was ihr denkt.
Also zu meiner Situation von Anfang an:
Ich habe vor 2 Jahren meine Mutter verloren, sie war zwar krank aber eigentlich auf dem Weg der Besserung und das ganze ist ziemlich plötzlich und heftig passiert.
Mein Vater ist selbstständig und minimum 10-12 Stunden am Tag unterwegs und ich bin dann damals - ein halbes Jahr vor meiner Abschlussprüfung zur Erzieherin und den Abiturprüfungen (habe damals eine duale Ausbildung in Krefeld gemacht) - komplett zuhause eingespannt worden (vielleicht auch freiwillig) , habe mich um Haushalt, meinen kleinen Bruder (damals 16) und alles was bisher meine Mutter gemacht hat gekümmert und schließlich die Ausbildung/Schule abgebrochen, weil ich das alles nicht mehr geschafft habe.
Ich habe damals auch einen 2 Stunden Weg zur Schule gehabt, was auch noch erschwerend dazu kam.
Mein Vater hat sich obwohl er es gesagt hat, selbst nach ihrem Tod keine Zeit genommen für mich und meinen Bruder und war nur noch länger arbeiten.
Nun ja, danach hab ich dann circa 1 Jahr zuhause verbracht, mich um alles gekümmert und irgendwann wieder einen Minijob angenommen, um ein bisschen arbeiten zu gehen und nach so ziemlich genau einem Jahr kam der große Knall und ich bin in tiefe Depressionen gesunken, habe viel Alkohol getrunken, im Schlaf Albträume gehabt, bei denen ich von meiner Mutter geträumt habe oder von dem Tod anderer Angehöriger die eigentlich noch leben und mir die Arme und Beine aufgekratzt, viele falsche Freunde und solche Geschichten...
Irgendwann habe ich dann meinen Freund kennengelernt, der mir aus dem schlimmsten mittlerweile rausgeholfen hat.
Wir haben dann gemeinsam geschafft für mich eine Ausbildungsstelle zu finden, die ich im Januar etwas verspätet angefangen habe, weil mein Chef sich kurzerhand doch noch für mich entschieden hat.
Musste bis jetzt ein halbes Jahr Schulstoff nachholen, die Ausbildung ist in einer Zeitarbeitsfirma als Personaldienstleistungskauffra u.
Der Betrieb ist klein und familiär und ich komme gut mit allen zurecht und fühle mich recht wohl.
Nach circa 2 Monaten hatte ich eine starke Grippe, bei der ich Antibiotika nehmen musste und welch Wunder bei meinem Glück...ein paar Wochen später habe ich dann erfahren, dass ich schwanger bin, mittlerweile jetzt in der 9. SSW.
Ich bin 22 Jahre alt, mein Freund (28) und ich leben in einer festen Beziehung und auch unter einem Dach... Wir haben uns lange Zeit gelassen, um eine Entscheidung zu fällen, ob wir das Kind behalten sollen oder nicht.
Haben uns letztendlich dafür entschieden, die Umstände sind zwar nicht traumhaft, aber das Ganze ist zu schaffen.
In letzter Zeit habe ich wieder Albträume und schaffe es kaum aus dem Bett morgens...Stehe teilweise so knapp auf, dass ich mich nur noch schnell anziehen kann und zur Arbeit fahre... Und es ist für mich irgendwie total anstrengend, kann auch sein,dass das jetzt an der Schwangerschaft liegt, weil mich auch den ganzen Tag durch die Übelkeit verfolgt.
Zu guter letzt ist vor einer Woche dann meine Uroma gestorben mit fast 97..stolzes Alter und ich habe auch absolut kein Problem damit gehabt, weil es Zeit wurde.
Doch auf der Beerdigung kamen wieder alle alten Bilder hoch und ich komm seitdem einfach nicht mehr aus dem Bett zur Arbeit , habe Albträume wo ich wieder vom Tod meiner Freunde und Familie und so träume und bin fix und fertig mit allem, heule nur rum und ich habe riesen Angst, dass meinem Baby was passiert, bei meiner miesen Stimmung...
Ein Arzt hat mir mal eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert, die durch den heftigen Tod meiner Mutter entstanden sein könnte, allerdings habe ich die aber nicht weiter von einem Psychologen untersuchen lassen, weil ich zu dieser Zeit "zuhause" war und keine großartigen terminlichen Verpflichtungen hatte und bis dato gehofft habe ich schaffe es ohne, aber ich schaffe es einfach nicht ohne Therapie...
Gestern hat mich meine Arbeitskollegin nach Hause geschickt, weil ich aussah wie eine Leiche und nur geheult habe und heute habe ich es auch nicht geschafft und suche mir gerade Listen raus, um einen Termin für eine Therapie zu machen.
Ich habe riesen Angst, dass ich wieder die Ausbildung nicht schaffe, dass irgendwas mit meinem Baby sein könnte dadurch dass ich seit Wochen diese miese Laune schiebe und dass alles schief geht.....