Es kann sehr tröstlich sein
Hallo du
Ich kenne das Gefühl. Eine sehr gute Freundin von mir ist vor zwei Jahren einfach so gestorben.
Anfangs wollte ich auch nicht auf den Friedhof. Schon gar nicht mit einer anderen Person. aber ich habe sie jeden Tag ein stückchen mehr vermisst und irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten, ich wollte in ihrer nähe sein und bin irgendwie zum Friedhof gegangen, weiss selbst nicht wie ich dahin kam. Und plötzlich stand ich vor ihrem Grab. Ich glaube ich hatte Angst davor es mir einzugestehen, dass sie nicht mehr kommt. Ich dachte wohl, wenn ich das Grab nicht sehe, dann könnte ich mir einreden, dass sie wieder kommt. Sie kommt aber nicht wieder. Aber das habe ich erst x Friedhofbesuche später realisiert.
Aber ich kann dir sagen, inzwischen gehe ich "gerne" dahin. es hat sowas tröstliches. Wenn ich sie schon nicht mehr sehen kann, dann will ich wenigstens so bei ihr sein. Ich erzähle ihr immer was bei mir so läuft. Manchmal gehe ich auf den Friedhof um einfach nur nachzudenken. Manchmal um einfach nur zu weinen, wenn es mir schlecht geht aus was für Gründen auch immer.
Ich kann dir nur raten, geh hin. Es ist schwer, bis du da bist. Deine Welt wird für einen Moment wieder zusammenbrechen. Aber eins kann ich dir sagen, du wirst erst dann Abschied nehmen können. Ich war natürlich auch bei der beerdigung meiner Kollegin, aber realisiert habe ich das alles damals nicht. Verabschieden konnte ich mich damals auch nicht, es waren zuviele Leute da, die ich zum grössten Teil auch nicht kannte. Verabschiedet habe ich mich erst viel später. Hab den Mut und geh hin, es wird dir gut tun, und dir helfen, mit deiner Trauer umgehen zu können.