wanda_11911205Ich könnte es verstehen...
... als mein Vater starb, kam ich (natürlich) in schwarz.
Aber es hat mich tierisch genervt.
Vor allem: Wir sind am Tag nach seinem Tod zum Klamottenkaufen geschickt worden (damals hatte man Schwarz noch nicht so).
Ich hatte den Eindruck, dass sich alles nur um die Form und ums Brauchtum dreht, und die Tatsache, dass mein Papa tot war, irgendwie dabei unterging. Ich habe die ganz Zeremonie gehaßt, ich fühlte mich nicht wohl dabei. (Hatte aber auch nicht den Nerv jetzt noch einen Streit mit meiner Mutter anzufangen.)
Wenn der beschriebene Junge ähnlich empfindet, kann ich schon nachvollziehen, dass er sich da ausklinkt und (aus Protest) weiß trägt.
Ich hab mir sagen lassen, dass viele Erwachsene es dagegen durchaus schätzen, wenn es einen vorgegebenen Rahmen gibt. (Gott sei dank habe ich im Erwachsenenalter noch keinen nahen Angehörigen verloren).
Also ich denke, dass ist einfach eine andere Art zu trauern.