www.tagesspiegel.de/wissen-forschen/archiv/08.03.2-007/3126842.asp
Nur mal zur Information
..... den Bindestrich
im Link der zw. den Zahlen 2007 steht bitte entfernen!
Ohne Worte (aus dem Stern)
Ernährung
"Low Carb" ist schlecht fürs Herz
Benno Grieshaber/DDP Fettige Haxe erlaubt, Weintrauben verboten - so sind die Regeln bei Low-Carb-Diäten
Mit dem Verzicht auf Kohlenhydrate versuchen viele Menschen abzuspecken. Die so genannten Low-Carb-Diäten scheinen aber eine gefährliche Nebenwirkung zu haben: Einer neuen Studie zufolge erhöhen sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ob Atkins-Diät, Montignac-Methode oder Glyx-Prinzip - kohlenhydratarme Diäten sind "in". Der Speiseplan dieser so genannten Low-Carb-Diäten unterscheidet sich teilweise deutlich von dem, was den meisten Menschen beim Stichwort "gesunde Ernährung" als erstes einfällt: So sind bei der Atkins-Diät Käse, Fleisch und Eier erlaubt, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis weitgehend verboten und sogar Obst nur in kleinen Mengen vorgesehen. Kohlenhydrate gelten den Low-Carb-Fans als böse Dickmacher, denn chemisch gesehen sind sie Zuckermoleküle - nimmt der Körper zuviel von ihnen auf, wandelt er sie in Fett um.
Offenbar hat "Low-Carb" aber bisher unbekannte Nebenwirkungen: Schon nach wenigen Wochen kann die fett- und eiweißreiche Kost das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhen. Dies ist das erste Ergebnis einer Untersuchung verschiedener Diäten durch die Universität Göttingen, an der 160 übergewichtige Frauen teilnehmen.
Vitamine fehlen
Bereits vier Wochen nach Beginn der Studie war die Konzentration von so genanntem Homocystein im Blut der "Low-Carb"-Teilnehmerinnen deutlich erhöht. "Homocystein ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten", sagt Thomas Ellrott, stellvertretender Leiter der Ernährungspsychologischen Forschungsstelle an der Hochschule. Ellrot vermutet, dass der Homocystein-Anstieg durch den geringen Verzehr an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten verursacht wird. "Diese Lebensmittel sind bei einer 'Low-Carb-Diät' praktisch verboten, enthalten jedoch gerade die für den Abbau von Homocystein wichtigen Vitamine B6 und Folsäure."
Ob man den Anstieg der Homocystein-Konzentration durch künstliche Vitamin-Zugaben und Folsäure zu verhindern kann, lasse sich derzeit allerdings noch nicht sagen. Allen Patientinnen mit erhöhten Werten wurde sicherheitshalber ein Vitaminpräparat verordnet.