Hallo zusammen,
ich habe nun vor beinahe 5 Jahren angefangen als Online Redakteurin zu arbeiten. Wenn ich Freunde und Verwandte frage, dann sagen mir alle immer, dass ich schon nach kurzer Zeit angefangen habe zu klagen, dass der Job so öde ist. Mir ist das erst gar nicht aufgefallen. Vorher habe ich acht Jahre lang als Buchhändlerin gearbeitet und nebenbei noch ein Fernstudium abgeschlossen. Nun ist es so, dass mir dieser Job total sinnlos erscheint und ich das Gefühl habe, an totaler Unterforderung zu leiden. Das kann doch auch Stress auslösen, oder?
Nach 1 3/4 Jahren in dem Job bin ich schliesslich in der Psychiatrie gelandet, wo man Depressionen diagnostiziert hat. Ich war aber gar nicht so wie die klassisch Depressiven, ich war ständig unter Strom und konnte gar nicht mehr entspannen. Das ganze hat sich bis heute nicht wesentlich gebessert. Es kommt und geht in Wellen, aber weg ist es nie. Zur Zeit ist es wieder ganz schlimm. Ich habe das Gefühl, ich halte den Job keinen Tag länger aus. Ich brauche keine Pausen, keinen Urlaub etc, da ich ja ohnehin nichts zu tun habe in der Arbeit. Immer nur rumsitzen und den ganzen Tag in die Kiste starren mit völlig sinnlosen, sich immer wiederholenden Aufgaben. Ich brauch mein Hirn nicht und ich habe keinerlei Bestätigung von außen (wie früher zum Beispiel mit den Kunden).
Mittlerweile ist es so, dass mir gar nichts mehr Spaß macht und ich das Gefühl habe, ich kann ja gar nichts mehr schaffen. Kann das sein? Dass sich Unterforderung so auswirkt?
Ich krieg da nicht so ganz die Verbindung, denn ich werde ja nicht gemobbt und die Arbeit ist durchaus machbar, die Büros sind schön und die Kollegen nett. Sie schweigen mir alle allerdings viel zu viel. Niemand redet. Es ist wie im Leichenschauhaus. Immer still. Und den anderen gefällt der Job ja auch und alle sagen mir immer, ich könne froh sein, dass ich aus dem Laden raus bin und bessere Arbeitszeiten habe etc. Dann glaube ich das immer, denn es liegt ja kein wirklicher Grund vor für mich. Und ich bin auch schon so verunsichert, dass ich mir gar nichts mehr traue. Also wegbewerben.
Dazu bin ich ein sehr freiheitsliebender Mensch, ich bin in Italien aufgewachsen und war immer neugierig und wollte wissen und lernen. Alles ist im Arsch! Da kann ich Antridepressiva essen so viel ich will, das wird nicht helfen. Und Entspannungsübungen sind auch völlig fehl! Ich habe das Gefühl, ich bin schon viel zu entspannt! Kann das sein?
Und ich schlafe so schlecht seit Jahren, dass ich es gar nicht mehr sagen kann. Mir ist schlecht, wenn ich nur an Freizeit denke. Daheim zu sein ist für mich der Horror. Wenn ich dann mal im Urlaub bin, dann geht es mir so gut, ich erlebe Dinge und sehe Neues und ich kann schlafen wie ein Baby! Aber kaum gehts zurück, fängt alles von vorne an! Gibt's das?
Ich bin schon von meinem Freund weggezogen, weil das ständige daheim auf der Couch sitzen habe ich nicht ertragen und ihn auch nicht mehr. Jetzt wohne ich alleine und es geht mir nicht besser.
Kann das wirklich der Job sein????
Wenn mir jemand antworten würde, dann freue ich mich riesig!!! Ich bin nämlich total unsicher und möchte mich gerne wegbewerben, traue mich aber nicht mehr, da ich Angst habe, dann im neuen Job genauso mies beinander zu sein!
P.S. Essen will ich auch nicht mehr!
Lieben Gruß an alle da draußen, Melanie