Hey! Du hast ja einen neuen Thread für die Antwort aufgemacht!
hallo, danke dass du mir antwortest.
Nun ich denke eigentlich, dass ich wohl eher bi bin. Ich kann doch nicht seit Jahren glücklich mit meinem Freund zusammen sein (und wir haben sexuellen Kontakt), wenn ich absolut Homo bin, oder? Ich bin ehrlich und sage, dass ich daran auch manchmal zweifel, weil ich nicht besonders oft Lust auf ihn habe - aber das ist ja immer noch was anderes, als nie.
Ja supertoll ist die Situation nicht für meinen Freund - aber er weiß, dass ich ihn liebe und dass ich mit ihm zusammenbleiben möchte - was ich eigentlich tun soll, ist mir nicht so klar & er macht sich einfach nicht so Sorgen, dass ich morgen Schluss mache wegen so einer Sache (er ist doch ein Mann. Außerdem hat er damit doch gut gefahren. ich hab's ihm relativ früh in der Beziehung gesagt und bin doch immer noch bei ihm). Ich weiß aber, was du meinst!
Ja, warum ich "normal" sein möchte, habe ich ja schon versucht darzustellen. Ich möchte mir nicht Freunde danach aussuchen, was sie von Homo's/Bi's halten oder mir direkt einfach nur Homo- und Bi-Freunde suchen muss, weil die anderen mich nicht verstehen, etc. Ich mag ganz "normal" wie es mein Leben lang war, Freunde einfach so kennenlernen ohne dass zwischen einem steht, dass sie meine sexuelle Gesinnung eklig finden oder dass sie denken, dass ich auf sie stehe, etc. Ich möchte meine Familie nicht enttäuschen. Ich möchte vielleicht für längere Zeit in einem anderen Land leben und es mir nicht danach aussuchen müssen, dass es westlichen Standard hat, damit ich akzeptiert werde. Etc.
Das mit dem Outen ist so gemeint, dass ich das Gefühl habe, obwohl ich mein Leben eigentlich so mag, wie es ist & es ja auch so behalten will, dass ich irgendwie nicht ehrlich zu mir selbst bin wegen dieser Sache. Selbst wenn ich wie gesagt nur bi bin und mit meinem Freund zusammenbleiben möchte.
Irgendwie empfinde ich es als belastend. Manchmal muss man von seinen Wunschvorstellungen ausgehen, um zu wissen, was man eigentlich will. Und wenn ich denke, wie ich es mir gerne vorstelle, dann so, dass ich über meine Unsicherheit mit Freunden reden kann. Dass ich ihnen auch sagen könnte, dass ich ein Mädchen kennengelernt habe oder meiner Familie es vorstellen könnte ohne erstmal das Drama aufzuwerfen. Vllt belastet mich auch mehr das Gefühl, nicht die Möglichkeit zu haben eine Beziehung mit einer Frau zu führen, ohne dass meine Welt etwas zusammenbricht (zum Teil neuer Freundeskreis, neue Träume statt die behalten, die man seit Jahren verfolgt und Probleme mit der Familie).
Vllt habe ich nur Angst, dass ich dieser Situation irgendwann ausgesetzt werde, weil ich mich in eine Frau verliebe. Ich würde mir irgendwie wünschen, dass ich der Sache nicht so furchtbar befangen gegenüber sehe, sondern dass ich mich freier fühle. Ich dachte ein Outing hilft da - gleichzeitig verlagert es ja die Probleme nur nach vorne. Ich weiß auch nicht!