ailsa_12165910Hier ist der Bericht...
die Hauptseite ist: http://www.aerzteblatt.de
Leinmüller, Renate
Kindliche Allergiker: Hundehaltung kann erwünscht sein
Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 37 vom 10.09.2004, Seite A-2421 / B-2041 / C-1965
AKTUELL: Akut
Ein lieb gewonnenes Dogma ist gefallen: Das Abschaffen von Haustieren in Familien mit allergischen Kindern zur Prophylaxe eines späteren Asthmas ist im Fall von Hunden eher schädlich statt nützlich. Hundehaltung wirkt nach den Ergebnissen einer großen amerikanischen Kohortenstudie offensichtlich sogar protektiv. Die dringende Aufforderung von Allergologen an Eltern mit atopischen Kindern, wegen der allergischen Potenz der Tierhaare Haustiere abzuschaffen, um einer weiteren Sensibilisierung vorzubeugen, hat sich in der Tucson Childrens Respiratory Study als falsch erwiesen: Kinder, die von Geburt an mit einem Hund aufwuchsen, entwickeln in dieser Untersuchung, in der mehr als 1 000 Kinder länger als 20 Jahre beobachtet wurden, wider Erwarten nicht häufiger, sondern seltener Allergien und allergisches Asthma. Stirbt der Hund allerdings während der Vor-schul- oder Schulzeit oder wird weggegeben, entwickle sich der Nachwuchs genauso wie Kinder, die ohne bellenden Gefährten aufwuchsen, berichtete Prof. Fernando Martinez als Leiter der Studie anlässlich der Jahrestagung der European Academy of Allergy and Clinical Immunology in Amsterdam.
Es scheint dabei eine kritische Altersgrenze zu existieren: Die Auswirkungen sind nur bei Kindern im Vorschulalter und den ersten Schuljahren nachzuweisen, bei älteren Kindern hat der vorhandene oder fehlende Hund offensichtlich keinen positiven oder aber negativen Einfluss mehr auf die Entwicklung des allergisch-asthmatischen Geschehens. Bei einer Fortbildung des Ärzteverbandes deutscher Allergologen in Kloster Eberbach betonte Prof. Ralph Mösges (Köln), dass diese Beobachtungen nicht auf Katzen als Haustiere übertragbar seien.
Hier hat sich in zwei Studien (Adnan Custovic, Manchester, Ulrich Wahn, Berlin) die Dosis-Linearität bestätigt mit der Zahl der Tiere und Dauer der Katzenhaltung steigt das Sensibilisierungspotenzial. Eine US-Untersuchung wiederum legt den Rückschluss nahe, dass man einer Sensibilisierung auch als Nicht-Katzen- oder -Hundehalter in der Realität kaum entgehen kann: Die Schwellenwerte für die Hauptallergene (Can f 1 und Fel d 1) werden nach einer Untersuchung von 831 Wohnungen in 75 Orten selbst in vielen Haushalten ohne Vierbeiner überschritten, so die Online-Publikation des Journal of Allergy and Clinical Immunology. Dr. rer. nat. Renate Leinmüller
Ich hoffe, Du kannst damit was anfangen.
Liebe Grüße