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Also ich hatte bisher eigentlich nur mittelgroße oder große Hunde, aber inzwischen u.a. auch einen Zwerg von vielleicht 12/14 kg.
Ein Hund an der Leine wird sich immer anders verhalten als ein Hund ohne Leine. Für das Tier ist diese Verbindung zu seinem "Rudelchef" wie eine Nabelschnur, die ihm unangeahnte "Kräfte" gibt, eben weil er seinen "Chef" hinter sich weiß.
Da werden die schüchternsten Hunde zu wahren Draufgängern.
Fehlt diese Verbindung, sieht es schon ganz anders aus. Normalerweise sollte sich dann das "normale Sozialverhalten" bemerkbar machen, das auch dafür sorgen sollte, dass es erst gar nicht zu wirklichen Beißereien zwischen fremden Hunden kommt.
Leider weiß ich von unserem "Zwerg", dass die ein ziemlich großes Mundwerk haben können, und sich anscheinend gerne mal überschätzen :-(
Wenn mir ein unangeleinter Hund entgegen kommt, lasse ich meine grundsätzlich ebenfalls von der Leine (ausgeprägtes Sozialverhalten, zumindest des eigenen Hundes (den anderen kennt man ja nunmal nicht), sollte da aber Voraussetzung sein!)
Lasse ich meine an der Leine, werden sie alles daran legen, den "Eindringling", der sich zu dicht an ihr "Rudel" wagt (in diesem Fall an mich) zu verjagen. Bleibt der "Fremde" auf Abstand, reicht bei meinen Unterordnung, um ihre Konzentration vom "Eindringling" weg zu lenken. Ohne Leine werden die Hunde die üblichen "Sozialspielchen" abziehen, was normalerweise ohne ernsthafte Beißerei abgehen sollte. Drohen, "aufplustern", umkreisen, Zwicken und u.U. auch unterwerfen sind durchaus möglich, wenn einer der beiden nicht einsieht, dass der andere der Stärkere ist.
Zumindest unter Rüden sind Kämpfe, die auf das wirkliche "Vernichten" des Gegners abzielen, äußerst selten.
Bei Hündinnen sieht das allerdings u.U. anders aus! Weiber kämpfen nicht um eine Rangfolge, sondern um die "Ressourcen" in ihrem Revier. Dabei muß man immer daran denken, dass auch Wolfshündinnen Rivalinnen im ernstfall sogar töten, um ihre eigenen Welpen aufziehen zu können. Dieses Erbe kann auch bei Hündinnen durchschlagen. Besonders, wenn die Hündin läufig wird/ist/gerade war oder sie Scheinträchtig/Trächtig ist.
Sie könnte versuchen unter allen Umständen das Überleben ihrer eigenen Welpen (ob vorhanden oder nicht) dadurch zu sichern, indem sie "Freßfeinde" eliminiert.
Zusammenfassend fällt alles unter das Thema Sozialverhalten der Caniden.
Das Ganze ist ein sehr komplexes Thema, und ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass man sich als Hundehalter wirklich damit beschäftigen sollte, um seinen eigenen, aber auch andere Hunde, besser zu "verstehen". Es gibt reichlich Literatur zum Thema (in Buchform und auch im Inet)
Alles in allem:
Ist der fremde Hund nicht angeleint - den eigenen Hund ebenfalls ableinen!
Ist der fremde, nicht angeleinte Hund, noch weit genug weg, den eigenen mit knappen Kommandos ablenken und die Richtung wechseln.
Kleine Hunde NIE zum Schutz auf den Arm nehmen! Damit löst man beim anderen Hund u.U. den "Jagdtrieb" an (Was hat der da? Das will ich haben!)