Meine Erfahrung
Achtung - etwas länger. ;-)
Also, ich arbeite momentan als Geschäftsleiterin in einem Fitnessstudio mit 7 Standorten.
Meine Interessen waren und sind schon immer Sport.
Ich wollte nicht direkt im Fitnessstudio anfangen, sondern erst etwas lernen, was ich auch noch machen kann, wenn ich 60 bin.
Also habe ich eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten gemacht. Währenddessen eine Fortbildung zur Fitnessfachwirtin und im direkten Anschluss den Sportfachwirt drangehangen. Direkt im Anschluss an meine Ausbildung war ich dann im Personalbereich im Öffentlichen Dienst tätig und habe nebenberuflich im Fitnessstudio gearbeitet. Nach diesem Jahr bin ich dann Vollzeit ins Studio gewechselt.
Zu meinen Arbeitszeiten: Geregelte Arbeitszeiten habe ich nicht, denn wir haben 7 Tage die Woche geöffnet. 2 freie Tage in der Woche sind klar, fallen aber nicht immer auf das Wochenende. Bei uns ist Wochenende dann, wenn man 2 zusammenhängende freie Tage hat
Da ich aufgrund meiner Tätigkeit viel im Büro zu tun habe und auch einiges über das Home Office machen kann, habe ich andere Arbeitszeiten als meine Kollegen. Gesagt werden muss, dass meine Kollegen im Normalfall arbeiten wenn andere Leute Feierabend haben. Also eher in den Abendstunden oder in den frühen Morgenstunden. Bei uns ist das auf Früh-, Spät- und Mittelschicht aufgeteilt.
Frühschicht ist zwischen 5:30-13:30 Uhr, Mittelschicht zwischen 10:00/12:00 17:00-19:00 Uhr und Spätschicht von 16:00-23:00 Uhr.
Früh- und Spätschicht sind am besten, denn hier habe ich vor/nach Feierabend noch genügend Zeit anderweitige Dinge zu erledigen. Die Schichten sind immer 1 Woche gleich und wechseln nach 1 Woche.
Ja, mein Job lässt Familie zu. Dazu sei gesagt, dass wir eine hauseigene Kinderbetreuung haben und die Kinder mitnehmen können. Aber auch wenn man schulpflichtige Kinder hat geht das. Man braucht eben einen Partner, der das mitmacht, auch dass man selbst mal erst gegen 23 Uhr von der Arbeit heim kommt und auch am Wochenende arbeiten muss. Im Endeffekt aber nichts anderes, als wenn man Krankschwester, Busfahrer oder Flugbegleiter wäre. Für die Ferien brauchen wir uns keine Gedanken machen, denn die Kinder können auch in den Ferien zur Arbeit mitgenommen werden, was natürlich super ist.
Um die Welt kommen? Hm, nicht direkt. Wir haben zu den 7 Studios in Deutschland auch noch 5 weitere in Kalifornien. Da bin ich ca. 1-2 Mal im Jahr für immer ca. 2 Wochen. Ist in meinem Job aber nicht die Regel. Innerhalb von Deutschland kommen wir viel rum, aber nur wenn der Chef Fort- und Weiterbildungen genehmigt und zahlt.
Und was mir gefällt? Das ich Sport und Büro im Arbeitsalltag verbinden kann. Wenn ich mich auf einen Wettkampf vorbereite, übernehme ich selbst ein paar mehr Kurse um einfach konditionell fitter zu sein. Weiterhin die Arbeit mit den Kunden. Im Gegensatz zu anderen Bereichen kommen zu uns Kunden die gerne kommen und sich keiner beschwert. Im Verkauf oder in einer Kanzlei ist das ja nicht immer so. Da hat man auch motzende und unzufriedene Kunden. Das haben wir nicht. Dann auch, dass die Kunden zwar immer mal wieder wechseln, man aber trotzdem irgendwie einen festen Kundenstamm hat. Man kennt sie dann schon und kommt auch mal ins Gespräch. Ich find auch toll, dass wir unsere Arbeit freier gestalten können. Klar, ich habe einen Bereich, aber den kann ich gestalten wie mir das gefällt. Auch unsere Trainer schätzen das. Wir können kreativ sein und müssen es auch. Und man bleibt fit. Man macht nahezu jeden Tag Sport, wobei ich im Dienstplan darauf achte, dass jeder Trainer einen Tag in der Woche hat, wo er keinen Kurs gibt.
Negativ ist eher, dass man ständig wechselnde Schichten hat und teilweise auch am Wochenende arbeitet. Man arbeitet sozusagen wenn die Freunde frei haben und hat frei wenn die Freunde arbeiten. Wir müssen regelmäßig auf Fortbildung gehen, da nahezu alle Scheine die man macht, nur bis zu einem Datum gültig sind (an sich ja nicht schlecht, manchmal aber nervig wenn man dazu in eine andere Stadt muss).
Wir haben hier tolle Leute und der Zusammenhalt ist toll. Die Arbeit macht Spaß und ich gehe gerne hin. Wir sind nicht die Deppen vom Dienst, sondern die Kunden kommen gerne und das zählt. Man bekommt auch direktes Feedback, denn unsere Kunden sagen einem wenn sie einen Kurs besonders toll fanden und auch wenn er mal nicht ganz so war, sie es sich vorgestellt hatte.
Alles in einem, gefällt mir mein Job sehr. Ich möchte ihn nicht wechseln und könnte mir auch nicht mehr vorstellen in meinem erlernten Beruf zu arbeiten.
LG