Hallo ihr lieben,
nun habe ich einmal eine Frage an Mamas die Kinder haben und wieder arbeiten möchten.
Vorsicht, etwas länger :-)
Kurz zur Vorgeschichte:
Ich bin Chefin eines Unternehmens mit insgesamt 7 Standorten.
Die Chefetage hat ihren Sitz an einem der Standorte eines Centers.
Somit bekommen wir auch den täglichen Arbeitsalltag mit und bei uns arbeiten die Chefs (der Inhaber und ich als Geschäftsführerin) auch im täglichen (Kunden-) Betrieb mit. Pro Standort sind wir zwischen 17-22 Personen. Wir haben an 2 Standorten, jeweils 2 Mütter mit Kindern.
Ich muss dazu sagen, dass wir eine hauseigene Kinderbetreuung haben, in der auch die Mitarbeiter ihre Kinder abgeben dürfen. Die Kinderbetreuung ist für Mitarbeiter kostenlos.
Wir haben 3 Erzieher die in der Zeit von 7.00-22.00 Uhr da sind und alle 3 dürfen auch Kleinkinder und Babys betreuen. Eine Altersgrenze für die Kinder gibt es bei uns nicht. Unsere Betreuung ist ganzjährig geöffnet, somit sind auch Ferien und Schließzeiten des Kindes abgedeckt.
Ich plane die Schichten der Mütter immer so, dass sie recht früh (zw. 6.00-8.00 Uhr) anfangen und der Mann das Kind in den KiGa oder die Schule bringt und die Mütter zuhause sind wenn das Kind heim kommt, oder es abholen können.
Oder aber sie fangen relativ spät (zw. 16.00-18.00 Uhr) an und nehmen das Kind für ca. 2 Stunden mir zur Arbeit und der Mann holt es von dort ab. Dann sind sie auch zuhause wenn das Kind heimkommt oder können es abholen.
Da wir ein Schichtbetrieb sind, kann ich die Mütter nicht außen vor lassen und nur die kinderlosen in die Randschichten einplanen.
Das führt zu Unmut im Team, mit den Aussagen der Kollegen wir haben denen nicht gesagt bekommt Kinder, warum müssen wir die blöden Schichten machen nur weil die die Kinderbetreuung nicht geregelt bekommen etc.
Ich habe 2 Mitarbeiterinnen die Mütter sind eine davon sehr flexibel im Rahmen der Öffnungszeiten (6.00-24.00 Uhr),
die andere am liebsten immer nur von 9.00-12.00 Uhr (geht aber nicht).
Die Mitarbeiterin, welche sehr flexibel ist, hat das gut im Griff.
Wenn sie um 6.00 Uhr das Arbeiten anfängt, bringt ihr Mann das Kind in den Kindergarten und sie holt es wieder ab.
Arbeitet sie aber ab 16.00 Uhr, dann nimmt sie das Kind für ca. 2 Stunden in die Arbeit mit und ihr Mann holt es dann nach dessen Feierabend von uns ab.
Die andere jedoch nicht. Immer Termine in der Arbeitszeit; schafft es nicht, diese auf ihre freien Tage zu legen etc.
Das sich die Kollegen aufregen, ist für mich aus Sicht der Kollegen verständlich und ich kann mir nicht vorstellen, wenn ich dem Kinderarzt sage, da habe ich frei bitte hier den Termin, wird das auch versucht möglich zu machen.
Warum muss das immer in den Arbeitszeiten gemacht werden und nicht an den freien Tagen?
Naja soweit so gut.
Nun zum Fall:
Ich hatte eine Stelle ausgeschrieben Teilzeit im Rahmen der Öffnungszeiten. Die Öffnungszeiten habe ich dazu notiert.
Auch den Zusatz, dass sich auch Mütter bewerben können, da ja (wenn fehlend) für die Kinderbetreuung gesorgt ist.
Wir arbeiten auch sonntags allerdings entweder von 8.30-12.30 Uhr oder von 12.30-16.30 Uhr.
Jeder Mitarbeiter muss an einem Sonntag im Monat arbeiten, die anderen 3 sind frei.
Auch muss jeder Mitarbeiter in 14 Tagen 1 Frühschicht (Beginn 6.00 Uhr) und 1-2 Spätschichten (Ende Mo-Do 22.00 Uhr und Fr.+Sa. 24.00 Uhr)
machen. Die anderen Arbeitstage beginnen gegen 8.00 und Enden je nach Schicht gegen 19 Uhr (AZ 7Std./Tag).
Darauf haben sich Mütter beworben, die mir sagten, das Kind gehe zwar noch nicht in den Kindergarten,
aber sie möchten trotzdem nur von 9.00-12.00 Uhr arbeiten. Sonntags möchten sie auch nicht arbeiten und Spätschichten können sie auch nicht machen.
Ich meine, wenn ich eine allein erziehende Mutter mit z.B. einem 7-jährigen schulpflichtigen Kind habe, werde ich diese wochentags auch nicht bis 22 Uhr in eine Schicht einplanen. Das geht wegen dem Kind nicht und dafür habe ich auch Verständnis.
Ich kann aber dann doch erwarten, dass sie zumindest 1 Spätschicht innerhalb von 2 Wochen machen kann, oder sehe ich da was falsch?
Oder eine Spätschicht am Wochenende übernehmen. 1 Sonntag im Monat wird sie ja auch arbeiten können und dem Thema fehlende Betreuungsmöglichkeit kann ich vorgreifen, denn bei uns ist die Kinderbetreuung auch sonntags geöffnet.
Tja, da geht mir echt die Hutschnur hoch.
Als Arbeitgeber stelle ich schon eine Kinderbetreuung, die aber nicht angenommen wird.
Was ist denn daran schlimm, wenn die Mutter von 12.00-16.00 Uhr arbeitet und das Kind in dieser Zeit in der hauseigenen Betreuung ist?
Da hat sie auch keinen doppelten Fahrtweg und spart auch noch Geld und hat das Kind direkt im Haus. Kann also auch sofort reagieren wenn mit dem Kind irgendwas ist
Ich meine, warum bewirbt man sich auf eine solche Stelle, wenn ich die Arbeitszeiten dann nicht wahrnehmen kann und nur Forderungen habe.
Sprich, da will ich Urlaub (KiGa zu) und da kann ich auch nicht, weil sonst noch was ist.
Ich meine, wenn mein Kind noch nicht in die Schule geht, kann ich Urlaub nehmen wann ich will. Da ja die Kinderbetreuung gewährleistet ist, bin ich der Meinung, dass sie bei einem nicht schulpflichtigen Kind auch keinen Anspruch auf Urlaub in den Ferien haben.
Jetzt muss ich sagen, habe ich mich letzte Woche dabei erwischt, als ich eine Bewerbung einer Frau mit 2 Kindern aufgemacht habe und das sah, die Bewerbung sofort wieder zugemacht habe und dachte die schicke ich doch gleich wieder zurück. Eine Mutter mit 2 Kindern die nicht alle Schichten arbeiten kann/möchte, will ich nicht und kann ich nicht gebrauchen.
Die Bewerbung habe ich nicht gleich zurückgeschickt, sondern erst einmal einen Tag liegen lassen und sie mir am nächsten Tag anzuschauen.
Gut die Referenzen waren nicht schlecht, aber auch nicht die besten. Die Kinder im Alter von 1-3 Jahren. Eingeladen habe ich sie dann doch nicht.
Auf der einen Seite denke ich, ich hätte sie ja einladen und ihr eine Chance geben können, auf der anderen Seite denke ich, dass das doch dann eh wieder nur so eine Teilzeit-Mama ist die nicht so arbeiten kann oder will wie wir es im Betrieb brauchen.
Ja, ich weis, jetzt denkt ihr bestimmt, dass ich Vorurteile habe und die doch schauen sollte, nicht zu haben.
Aber wie würde euch es gehen?
Ich frage deshalb hier, weil ich auch in meinem Bekannten und Freundeskreis niemanden kenne, die Kinder haben oder im Schichtbetrieb tätig sind.
Ich muss sagen, dass ich in der Fitnessbranche arbeite und wir nun mal dann arbeiten, wenn andere Feierabend haben. Das sollte jedem bewusst sein, der sich für so einen Job entscheidet.
Ihr habt ein Kind (oder auch mehr) und wollt wieder das Arbeiten anfangen. Bewerbt euch auf eine solche Stelle.
Geht ihr auch sofort davon aus, dass der potenzielle Arbeitgeber sich dann euren Betreuungszeiten anpassen muss oder wartet ihr erst einmal ab?
Nehmt ihr das Angebot der kostenlosen Kinderbetreuung an oder nicht?
Seit ihr bereit auch insgesamt 2 mal im Monat eine Frühschicht und 3-4 mal im Monat eine Spätschicht und einen Sonntag zu arbeiten, wenn der Arbeitgeber euch bei der Kinderbetreuung unterstützt?
Wie macht ihr das mit Kinderarztterminen bei einem Betrieb mit 7 Tagen Öffnungszeit? Legt ihr die auch in eure Arbeitszeit oder versucht ihr zumindest diese Termine auf eure freien Tage zu legen?
Ich war echt schon am überlegen, ob ich vielleicht zu viel erwarte oder die Mamas einfach zu viel fordern und immer die Kinder vorschieben (mein Kind hat Ferien, mein Kind muss zum, Arzt etc.)
Freue mich auf eure Antworten und vielleicht hat der ein oder andere ja noch ein paar Tipps.
LG Sporty