Kommt mal wieder runter
Ich weiß ich bin ungefähr 7 Jahre zu später. Aber ich wollte einige Dinge sagen.
Ich finde es krass, wie die Leute hier abgehen und von "sich umbringen" sprechen. Hat das die Autorin gesagt? Nein.
Zweitens hat sie absolut Recht! Es ging keinen Grund dafür, dass wir leben. Es ist eine maximal unwahrscheinliche Verkettung von fein justierten Umständen, dass wir hier sind. Zufall. Kein Grund.
Drittens hat sie auch Recht mit dem was sie schreibt - das Leben ist in großen Teilen Schmerz und Leid. Und das war es auch schon immer. Das liegt in der Natur der Dinge - in einer Gemeinschaft muss man sich einfügen, nach fremden Regeln leben, fremde Standards erfüllen, fremde Prioritäten setzen und fremde Gewohnheiten pflegen. Der Bevölkerung wird allerdings anderes suggeriert - dass es einen "Wert" hätte. Dass es "kostbar" sei. Dass es "sich lohnen" würde wenn man nur hart genug arbeitet oder lange genug wartet oder lieb genug ist. Das stimmt Alles nicht. Aber dadurch dass Leute es glauben und danach leben, hält es die Gesellschaft funktional und somit die Menschheit am Leben.
Was mich wütend macht sind diese Kommentare "na freu dich gefälligst für andere mit - es gibt Leute die sitzen im Rollstuhl!". Ja, die gibt es. Und meint ihr tatsächlich dass es denen besser geht wenn sich die Autorin hier mehr oder weniger freut? Nein. Tatsächlich könnte es den Leuten im Rollstuhl wohl nicht mehr egal sein ob die Autorin fröhlich im Einkaufstempel Konsumimpulse setzt oder traurig Nachts durch die Straßen läuft. Davon können die Blinden nicht wieder sehen und die Gelähmten nicht wieder laufen.
Danke. Soviel für heute.
Grüße