Hallo,
wir haben heute Besuch vom Jugendamt bekommen und ich brauchte jetzt ein paar Stunden um das zu verdauen.
Wir hatten uns schon gewundert das es so schnell zu einem Hausbesuch kommt, da wir nach dem Erstgespräch erst einen Termin im Amt hatten.
Nun saßen die beiden Damen in unserem Wohnzimmer und haben mir eine Stunde lang versucht einzureden ich sollte doch eine psychologische Beratungsstelle aufsuchen da ich meine negativ behaftete Kindheit nicht verarbeitet habe.
Meine Mutter hat sich das Leben genommen als ich 15 war, aber zu diesem Zeitpunkt habe ich schon fast 4 Jahre bei meiner Oma gelebt und zu ihr so gut wie keinen Kontakt gehabt. Davor waren sie der Meinung unsere Wohnung wäre zu teuer (650 warm für 100qm) und es müsste geprüft werden ob wir überhaupt über dem Hartz4 Satz für Familien liegen. Mein Mann verdient ca 2200 (je nach Schichtzulagen) und ich bekomme 750 im Monat. also fast 3000.
Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl das krampfhaft nach Gründen gesucht wird warum wir nicht infrage kommen. Auch der sehr frühe Hausbesuch machte den Eindruck also wolle man Gründe finden warum man uns unter keinen Umständen ein Kind anvertrauen kann. Als würde vermutet unsere Wohnung gleiche einer Müllhalde. Nachdem die Wohnung wohl leider keinen Grund zur Bemängelung gab wurde sich auf meine Familiengeschichte eingeschossen. Ich sehe da für mich überhaupt kein Problem, weswegen ich auch nichts verschwiegen habe.
Ich bin jetzt einfach fassungslos wie man fast schon behandelt wird wie ein Mensch zweiter Klasse nur weil man keine Modelmaße und keinen Doktortitel vorzuweisen hat.
Zuerst kamen mir die Tränen aber nun bin ich einfach nur noch sehr, sehr enttäuscht und wütend.
Das grenzt ja fast schon an Behördenwillkür!!