elva_12328824Pflegeeltern ist nicht das gleiche wie Adoptiveltern!
Hallo, eos26,
Dein Hinweis, dass es auch die Möglichkeit gäbe, sich als Pflegemutter zu bewerben, ist korrekt, aber den Bewerbern muss klar sein, dass Pflgeeltern zu sein etwas völlig anderes ist, als Adoptiveltern zu sein. Wir hatten ein Baby in Pflge genommen mit knapp drei Monaten und es wurde vom Jugendamt wieder in seine Herkunftfamilie zurückgeführt als es 1 Jahr und 6 Monate war und die Zeit der Rückführung war fürchterlich und belastend, in erster Linie für das kleine Kind, das keine Ahnung hatte, was da mit ihm passiert. Es hatte große Bindungen zu uns allen aufgebaut und ragierte auf die Rückführung mit ganz großen gesundheitlichen Problemen, die von Depression über Gewichtsabnahmen bis hin zu Selbstverleletzungen bei dem Kind führten und dem Jugendamt und der Familienrichterin war dies sch...egal!!!! Die Trennung von unserem geliebten Pflgekind belastet unsere ganze Familie noch heute, obwohl es jetzt auch schon wieder 1,5 Jahre her ist, dass das Kind nicht mehr bei uns lebt. Bevor man sich entscheidet, Pflegeeltern zu werden, sollt eman sich im Vorfeld sehr gut informieren und auch Kurse besuchen und mit anderen Pflegefamilien reden, denn ein Pflegekind ist in keiner Weise das gleiche wie ein Adoptivkind, die Herkunftsfamilie spielt immer oder meistens eine große Rolle, da diese zumeist nicht mit einverstanden ist, dass ihr Kind aus der Familie genommen wurde, die leibliche Mutter unseres Pflegekindes hat beispielsweise mal vor unserem Haus herumgeschrien: "Ihr wollt doch nur mein Kind!" Der Kindsvater war sehr empört, als er mitbekam, dass der Kleine im Alter von knapp einem Jahr anfing uns mit Mama und Papa zu bezeichnen. Ständig gab es Besuchskontakte, es war schon sehr schwierig, dies alles unter einen Hut zu bekommen. Eigentlich wollten wir ursprünglich auch ein Kind adoptieren, ließen uns dann aber darauf ein, ein Kind in Pflege zu nehmen, doch im Nachhinein müssen wir sagen, dass die 1,5 Jahre, in denen das Kind bei uns in Pflege lebte, ein großes Wechselbad der Gefühle waren. Es ist naheliegend und liegt in der Natur, dass das Kind in diesem Alter große Bindungen zu uns aufgebaut hat und die Rückführung war so tieftraurig sowohl für das kleine Kind als auch für uns, seine Pflegefamilie. Bevor man ein Kind aufnimmt in Pflege denkt man als Pflegeeltern genauso wie das Jugendamt auf der Erwachsenenebene, aber wenn man dann sieht, was das Kind mitmacht, wenn es diese Trennung sprich Rückführung absolut nicht möchte, weil es in der Pflegefamilie bestens versorgt und heißgeliebt wurde, ist dies sehr, sehr schockierend und auch das für uns zuständige Jugendamt, das das Pflegekind nicht als Mensch sondern eigentlich nur als Akte betrachtet hat (war bei unserem JA jedenfalls so und unser Pflegekind war und ist nicht das einzige, das vom JA so behandelt wurde), hat in unseren Augen sehr schlecht und keinesfalls zum Wohl des Kindes, das in unseren Augen immer an erster Stelle stehen sollte, garbeitet.
Man kann keinen Adoptionsbewerbern empfehlen, doch anstelle des Adoptivkindes ein Pflegekind aufzunehmen, denn dieser Entschluss, sich als Pflegeeltern zu bewerben, muss ebenfalls sehr gut überlegt sein und sollte ohne Kurse im Vorfeld nicht in Angriff genommen werden. Sehr gute Vorbereitungskurse gibt es über die Pflgeeelternschule Baden-Würrtemberg (www.pflegeelternschule-bawue.de).
Gruß Laudi