Ich weiß zwar nicht, ob ich hier richtig bin, aber ich stell den Beitrag trotzdem hier herein.
Eigentlich ist's schon erstaunlich, wie sich Problem im Berufsleben auf die eigene Psyche auswirken können.
Ich bin seit fast 2 Jahren in einer kleineren Firma beschäftigt, von der ich von Anfang an wusste, dass mich dieser Job auf Dauer nicht zufriedenstellen und ausfüllen würde.
Ich bin ich als Sekretärin/Assistentin angestellt und im Prinzip der "Fußabstreifer" für jeden. Mobbing ist zwar ein "hartes" Wort, aber schön langsam bekomme ich hier wirklich das Gefühl, gemobbt zu werden. Nur ein paar Beispiele:
1) Mein Chef zB.: Er sucht sich eigentlich immer jemanden, auf dem er herumtrampeln kann. Egal wie man etwas macht, es passt nie! Es ist noch gar nicht so lange her, da musste ich mir anhören, ich soll nicht denken, sondern arbeiten! A ja, super. Hab ich dann auch gemacht- nicht wirklich das Denken gelassen, aber doch so gearbeitet, dass ich mir halt über einige Sachen, die so nicht stimmen könnten, einfach keine Gedanken gemacht hab und auch niemanden darauf hingewiesen hab - soll ja nicht denken! Außerdem wirds wohl passen und er wird dann wohl eh meine Arbeit korrigiern.
Ich muss dazu sagen, dass das eigentlich nicht meine Art ist, aber nach fast 2 Jahren Schikane, Nörgeln und "Ständig-falsch-machen" hab ich einfach irgendwie resigniert. Abgesehen davon dass der Ton mir gegenüber sehr zu wünschen übrig lässt... Wir hatten zwar schon von Anfang an unsere Probleme (er rechthaberisch, ich lass mir ungerne was sagen, und schon gar nicht, wenn's falsch ist) hatten, wir aber anfangs nur Kollegen waren, er aber mittlerweile mein Vorgesetzter ist. Wir duzen uns auch und ich war schon oft sehr knapp davor, ihn A.... zu nennen! Ich bin nicht diejenige, die jammert und sich schnell benachteiligt oder unfair behandelt fühlt, ich kann auch gut mich BERECHTIGTER Kritik umgehen, aber mittlerweile ist es auch schon Kollegen aufgefallen, dass er sich vor allem mir gegenüber nicht korrekt verhält (die Liste ließe sich laaaange fortführen)
2) Einige Kollegen denken anscheinend, sie wären was besseres und könnten auf mir als einfaches Fußvolk herumtrampeln und mir ihre Arbeit aufladen. Wobei ich dazusagen muss, dass ich von deren Materie kaum Ahnung habe - hauptsache es gibt dann wieder einen Schuldigen, nämlich mich. Auch wurde mir schon gesagt, ich soll nicht mitreden bei Sachen, von denen ich keine Ahnung hab (die ich dann aber trotzdem erledigen sollte ?!) und mich besser darum kümmern, dass Kuchen im Haus wäre (weil ich ab und zu - des guten Arbeitsklimas willen Kuchen mitgebracht hab, mach ich aber auch nicht mehr). Oder durfte ich mir von einer Kollegin auch anhören (in einem herablassenden Ton, als ob sie mit einem geistig Minderbemittelten reden würde), dass ich doch wohl wüsste, dass ich hier nicht mehr viel Aufstiegschancen hätte.
Alles in allem fühle ich mich in dieser Firma absolut unwohl.
Dass ich in der falschen Position bin, wurde mir auch bei einem Seminar auf Grund der Persönlichkeitsanalyse gesagt, ich wäre angeblich in einer leitenden Position besser aufgehoben... nur gut, dass der Arbeitsmarkt so rosig ist und leitende Positionen ohne Studium so einfach besetzt werden!
Irgendwie habe ich mich sehr zu meinem Nachteil verändert, das ist mir selbst schon aufgefallen - mir fehlt einfach die Freude, ich hab das Lachen "verlernt", bin eigentlich oft schlecht gelaunt, gehe mit Widerwillen morgens zur Arbeit... dass sich das ganze auch auf den privaten Bereich überträgt, bleibt fast nicht aus. Meine Beziehung wurde dadurch sehr stark belastet und steht schon mehr als auf der Kippe! Ich habe lange gegrübelt, woran das liegen könnte, aber sobald ich Urlaub habe, bin ich ein total anderer Mensch! Also kanns wohl nur am Job liegen - da hilft auch das ganze sich selber gut zureden nix mehr ("wird schon wieder werden", "du siehst das zu eng"...) und ich merke, dass sich die Situation nicht bessert - ganz im Gegenteil!
Nicht das ihr denkt, ich würde herumsitzen und mich selbst bemittleiden! Nein, dass nur ich was ändern kann und muss, weiß ich. Deswegen mache ich auch grad mein Abi in einer Abendschule nach, hab mich zum Ausgleich und Frustabbau wieder im Fitnessstudio angemeldet und bin auch nebenbei fleißig am Suchen, ob es nicht irgendwo eine Stelle gibt, für die ich mich bewerben könnte. Ich hab auch für heute Nachmittag ein Vorstellungsgespräch für einen Job, der super für mich passen würde und hoffe natürlich, dass sich daraus was ergibt! Es wär zwar weiter zu fahren aber solange das Gehalt so halbwegs passt, bin ich die Wolke! Also drückt mir die Daumen!!
Ich wollt eigentlich nur mal meinem Frust Luft machen, und euch um eure Erfahrungen/Meinungen bitten, wie ihr euch vielleicht selbst wieder aus einem Tief herausgeholt habt und euch motivieren konntet, wie ihr euch durch den Job verändert habt (pos. od. neg.), welche Konsequenzen sich daraus ergaben, wie lange es gedauert hat, bis sich was anderes ergeben hat (ist ja heute nicht mehr so einfach!)... schreibt einfach eure Erfahrungen, ich weiß, dass es vielen so oder so ähnlich geht, wie mir. Manchen vielleicht noch schlechter...
LG