Hallo ihr,
ich brauche mal euren Rat, denn ich reihe mich ein in die Anzahl derer, bei denen Chaos herrscht.
Kurz: ich habe keine Freunde, nicht eine einzige Freundin und leide wahnsinnig darunter.
Früher, also bis vor zwei Jahren hatte ich Freunde, zwar "nur" drei, aber so richtig gute Freundinnen, die immer da waren und mit denen ich so glücklich war, dass ich gar kein Intresse hatte, trotzdem noch neue Leute kennenzulernen. Dazu war ich in der Schule immer ehr unbeliebt, in der Grundschule gemieden, weil meine Eltern geschieden waren (kleines Dorf) und später als "blöder Streber" abgestempelt und habe wahnsinnig darunter gelitten, denn ich wollte nie so sein. Dazu war ich sehr still und habe vielen Leuten nie die Chance gegeben, mich kennen zu lernen, weil ich dachte, sie würden mich nur ärgern wollen. So habe ich mich immer mehr an Erwachsenen orienterit und einfach alles getan, damit sie mich mochten und "stolz" auf mich waren und diese Leute waren mir unheimlich wichtig, sogar wichtiger als Leute in meinem Alter.
Dann bin ich für zwei Jahre in ein westafrikan. Bürgerkriegsland gegangen (bevor es schepperte) und musste feststellen, dass ich gar keine Freunde hatte, denn niemand hat es auch nur ein einziges Mal geschafft, mir zu schreiben oder mich nur mal anzurufen. Vor einem halben Jahr musste ich völlig überstürzt flüchten, ohne mich von den Leuten dort verabschieden zu können und ohne meine Sachen mitzunehmen und bin jetzt wieder hier. Zuerst habe ich Angst und Panik bekommen, so bald mich irgendwer auch nur auf das Land angesprochen hat, ich wollte nur noch weg und habe jede Nacht geträumt, dass ich um mein Leben renne und mich Soldaten verfolgen. Mein Leben ist jetzt total leer und perspektivlos, ich komme im Studium nicht klar, habe keine Freunde mehr und mag mir keine neuen suchen, weil ich nie mehr so versetzt werden will und mich frage, welchen Sinn denn das hat, wenn sie am Ende sowieso wieder gehen, denn bisher sind immer alle Menschen gegangen, die mir wichtig waren und ich stand immer am Ende allein. Darauf habe ich keine Lust mehr, denn ich kann das nicht mehr. Auf der anderen Seite depremiert mich fast alles, ich muss nur einen kleinen Fehler machne und schmeisse gleich alles hin und heule zu Hause, mir muss nur irgendwer etwas kritisches sagen und ich bin völlig am Boden und liege später in meinem Bett und weine stundenlang und frage mich, welchen Sinn denn mein Leben überhaupt macht, wenn ich nicht weiß, wohin und mich keiner mag und dann wünsche ich mir, dass es mich nicht geben möge. Ich fühle mich als Versager.
In der ersten Zeit habe ich einer ehem. Lehrerin sehr oft email geschickt, wenns mir schlecht ging, aber inzwischen antwortet sie mir schon gar nicht mehr und hat wahrscheinlich auch nie Nase voll von meinem Chaos. Das frustet mich noch mehr, denn ich denke mir, wenn mich schon jemand mit viel Geduld, der mich mein halbes Leben kennt nicht mehr leiden kann, wie sollen mich dann andere Menschen mögen. Dazu kommt noch, dass ich alles, was in irgendeiner Form "oberflächlich" ist, nicht leiden kann und auch keine oberflächlichen Freundschaften will, bzw. dann lieber allein bin, als dass ich mich auf dieses irgendwie "verlogene" Spiel einlasse.
Könnt ihr mir sagen, was ihr darüber denkt und was ich tun würdet??
Liebe Grüße!