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liebe evi!
natürlich kann ich dir jetzt nicht durch einen adäquaten erfahrungsbericht mut machen, aber ich mag dir trotzdem kurz von meiner situation erzählen und wie ich darüber denke.
meine maus wird am samstag 5 monate alt. wir haben das so gelöst, dass erst ich, dann der papa ein halbes jahr zuhause bleiben wird. mit 1 jahr wird sie dann in eine kita gehen. mein freund studiert (genau wie ich) und sieht die kleine oft nur kurz am morgen (wo er aber gestresst ist) und abends zum ins bett bringen, dass ist seine aufgabe, sofern er früh genug zuhause ist. dadurch dass er sie tagsüber vermisst, genießt er die verbleibende umso intensiver und liebevoller. ich kann natürlich nicht die gedanken unserer kleinen erraten, aber ich habe den eindruck, dass ihre bindung zu ihm sehr stark ist. natürlich anders als zu mir, da ich ja mehr zeit mit ihr verbringe und also mehr innige momente sich ergeben. und zur mama ist es von natur aus noch einmal anders. aber ich stelle es mir so vor, dass wenn wir im september die rollen tauschen, es mir genauso gehen wird, dass ich die verbleibende zeit intensiv mit ihr verbringen werde. das hat sogar vorteile. kennst du nicht die geschichte von dem umschwärmten elternteil, was immer nur die positiven momente mit dem kind erlebt, während das elternteil zuhause sich auch mit vielen alltagsproblemen rumärgern muss, mal streng sein muss, eben mal nicht sofort springen kann wegen hausarbeit oder sonstigem. klar, solche konflikte gehören auch dazu und schweißen zusammen, aber andererseits bist du mit deinen kostbaren, raren momenten der sonnenschein für deine kleine. es hängt natürlich auch davon ab, wie sehr du dich in diese zeit hineinlebst, aber ich gehe mal davon aus, du wirst so gut du kannst für sie da sein.
ich finde es eher bedenklich, sich allzu sehr vom schlechten gewissen lenken zu lassen! nicht dass ich glaube, dass sich jede gefühlsmäßige schwingung sofort auf das kind überträgt, aber eine positive optimistische grundeinstellung ist sicherlich die beste grundlage für euer miteinander.
wenn du dir sorgen um die bindung machst, kannst du dich doch einmal ein bißchen in die bindungstheorie/bindungsforschung einlesen, da gibt es gute literatur drüber, in zeitungen, internet, büchern. ein gutes grundwissen gibt dir selbstvertrauen! im fachjargon heißt das, für eine sichere bindung ist es wichtig, dass die muttter jederzeit ADÄQUAT auf die bedürfnisse des kindes eingeht. zb genau darauf achtet, ob es gerade blickkontakt, reize, bespaßung braucht oder eher eigenen raum, regeneration und selbständige beschäftigung. sich liebevoll verabschieden, damit es weiß, wenn du gehst und so allmählich den zusammenhang zwischen gehen und wiederkehren begreift etc. es hängt natürlich auch von der unterstützung deines mannes und deiner mama ab, denn die legen ja auch durch die viele betreuung einen grundstein für die bindungsfähigkeit und können mit zunehmendem alter kommunizieren, dass "die liebe mama fleißig ist und sich schon ganz dolle auf dich freut, wenn sie nachher nach hause kommt"
wenn man die gemeinsame zeit so innig und schön wie möglich verbringt, hat das einen größeren einfluss, als so oft wie möglich auf dem kind zu glucken!!!
hoffe, ich konnte dir etwas mut machen!