Er kann sich nur selbst helfen
Wenn du euch beiden einen Gefallen tun willst, dann hör auf ihn zu decken!!! Ich weiss, dass man schnell dazu neigt, aber es ist im Endeffekt genau das falsche. Das, was du durchmachst nennt man Co-Abhängigkeit. Du wirst daran kaputt gehen. Zeig deinem Partner knallhart, dass du mit seiner Sucht nicht einverstanden bist. Glaub mir. Habe zwar keinen alkoholabhängigen Partner gehabt, hatte aber so unmittelbar damit zu tun. Dadurch, dass du versuchst seinen Alkoholismus zu verstuschen ziehst du seine Abhängigkeit im schlimmsten Fall noch künstlich in die Länge.
Wenn er richtig abhängig ist, dann muss er entweder von selbst den Willen haben einen Entzug zu machen, oder er muss so tief sinken und so richtig "auf die Schnauze fallen", dass er dann den Willen hat einen Entzug zu machen (Freunde verlieren, Job verlieren...). Wenn du ihn deckst, verzögerst du diesen Zeitpunkt künstlich.
Habe Alkoholismus selbst im engsten Familienkreis über Jahre mitgemacht. So lange, bis ich selbst gesundheitlich fast daran kaputt gegangen wäre. Erst seit ich den Kontakt zu der Person komplett abgebrochen habe geht es mir wieder besser. Das war alles andere als einfach. Was ich auch erst lernen musste, war mir selbst keine, absolut unberechtigten, Schuldgefühle einzureden (Hätte ich früher etwas tun können/ müssen? Hätte ich die Sucht verhindern können? War es richtig den Kontakt abzubrechen?...).
Ein Alkoholiker kann sich nur selbst helfen und ist selbst verantwortlich für seine Sucht. Wenn man Probleme hat, muss man nicht von irgendetwas abhängig werden. Es gibt genug Möglichkeiten Hilfe zu bekommen.
Ich wirklich hoffe für dich, dass dein Partner bereit ist seine Sucht zu bekämpfen. Wenn nicht, zieh einen Schlußstrich unter die Beziehung. Auch wenn es schwer ist, du wirst an seiner Sucht zu Grunde gehen. Geh, bevor es dich zu sehr kaputt macht. Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige von Alkoholikern. Vielleicht würde dir das helfen.
Ich wünsche dir alles, alles gute.
Miriam