Hallo,
Ich bin 14 Jahre alt, weiblich, und besuche jetzt noch ein weiters Jahr die Hauptschule. Und genau da liegt das Problem.
Seit letzten Freitag bin ich verpflichtet, einen (Schul-) Psychologen aufzusuchen. Ich will das aber nicht, weil ich mit niemandem über meine Probleme reden will. Trotzdem frage ich mich, ob es nicht doch ganz gut für mich wäre.
Ich erzähle jetzt mal wieso ich zu einem Psychologen soll:
Seit gut 5 Monaten leide ich unter einer massiven Essstörung ( Bulimie, non-purging-typ). Keiner weiß das, obwohl meine Mutter ahnt das ich kein ganz normales Esssverhalten habe.
Ich bin wegen der schon krankhaften Besessenheit, abnehmen zu müssen, seit fast genau einem Jahr ziemlich depressiv. Vor zwei Wochen aber hatte das erste Mal richtige Depressionen. Zwei Tage lang, und es war das schlimmste was ich je erlebt habe!
Genau an diesem Tag, habe ich, wie schon so oft zuvor, mich total betrunken. Ich habe mein Leben einfach nicht mehr ausgehalten. Als ich dann wie gesagt total betrunken war, ging es mir nicht wie gewöhnlich super toll, sondern noch schlimmer als vorher. Ich habe dann in der ganzen Wohnung nach irgendwelchen starken Medikamenten gesucht und wollte mich umbringen. Heute bin ich froh dass ich keine gefunden habe. Ich glaube aber dass ich es dann doch nicht gemacht hätte.
An Selbstmord denke ich seit dem zwar immer noch gerne, würde den Gedanken aber nie in die Tat umsetzen.
Nachdem ich diese schlimme Erfahrung mit dem Alkohol gemacht habe, trinke ich keinen mehr.
Aber ich habe schnell etwas Anderes gefunden: Gleich nach diesem Vorfall habe ich angefangen zu ritzen. Zuerst nur leicht ins Knie, aber in letzter Zeit ritze ich mir in die Arme bis ich blute.
Aus Angst jemand könnte das sehen, habe ich mir an Ober- und Unterarm, zwei riesige Pflaster geklebt. Damit es aber nich zu viel aussieht, habe ich eine eher kleinere Wunde frei gelassen. Im Turunterricht musste ich dann ein T-Shirt anziehen. Die Lehrerin und auch ein paar Schüler haben mich auf meine Pflaster und meine Wunde angesprochrochen. Ich habe einfach behauptet ich hätte einen Fahrradunfall gehabt, und fand das auch ganz glaubhaft.
Zwei Tage später hat mich meine Klassenlehrerin darauf angesprochen. Irgendjemand hat ihr davon erzählt. Ich musste ihr die Wunde auf der ich die ganze Zeit kein Pflaster hatte zeigen. Die zwei "kleinen" Schnitte sind glücklicher Weiße, nahe dem Handgelenk, und sie hat mich nicht gebeten meinen ganzen Arm zu zeigen, wo die schlimmeren Wunden außnahmsweiße frei lagen.
Ich habe aber bestritten dass das mein "Werk" ist. Sie hat dann meine Mutter in die Schule gebeten, weil sie mir nicht geglaubt hat. Meine Mutter hat mir meine Geschichte auch nicht abgekauft und so musste ich es schließlich zugeben.
Und deswegen bin ich jetzt verpflichtet zu einem Psychologen zu gehen.
Ich will aber nicht weil ich dann auch über meine Essstörung sprechen muss. Das ist ja auch der Grund warum ich ritze.
Ich halte eigentlich viel von Psychologen denn ich will immerhin selbst mal Psycholigen werden, aber ich will da einfach nicht hin!
Bitte sagt mir, ob für mich ein Psychologe nötig ist! Ich kann einfach nicht mehr erkennen, wie krank ich schon bin. Irgendwie finde ich mein Verhalten immer noch sehr harmlos, aber wenn ich dann alles aufzähle was ich schon gemacht habe und immer noch mache, dann hört sich das ziemlich brutal an.
Also, was meint ihr?
Und kann mir jemand sagen ob ich, wenn schon, einen "normalen"-oder Schulpsychologen aufsuchen soll?
Ich bin wirklich sehr gespannt was ihr sagt und bin für jede Antwort und Hilfe dankbar!
Mir freundlichen Grüßen,
Martina