Dann verstehe ich das Problem nicht ganz
Weder Michi noch Caroline wollen sich anscheinend umoperieren lassen.
Ich habe auch Probleme, an eine "weibliche" oder "männliche" Seele zu glauben. Und wie ich bereits sagte: Falls wir mit unseren Definitionen bezüglich der Geschlechterrollen ohnehin absolut falsch liegen sollten, bleiben die dementsprechenden Verhaltensweisen sowieso der Persönlichkeit überlassen.
In diesem Thread hat sich aber grundsätzlich herauskristallisiert, dass Caroline und Michelle schlichtweg Persönlichkeitsmerkmale haben, die heutzutage einfach dem Weiblichen zugeordnet werden und dass sie damit an unsere Gesellschaft anecken.
Ich mag es allgemein nicht, immer schwarz-weiß zu denken. Somit sehe ich dich primär auch als Gesprächspartner und nicht als Frau. Genauso sehe ich Caroline und Michelle als Menschen mit ihrem eigenen Charakter.
Es wurde hier ja auch über Androgynität gesprochen oder darüber, dass man an Männern gewisse Dinge schätzen kann und an Frauen andere.
Niemand hat geschrieben, dass er als das andere Geschlecht definiert werden will.
Ob sich Michael Michelle nennt oder nicht ist doch eigentlich schnurz. Namen entstehen ja auch nur im kulturellen Zusammenhang. Wirft man einen Blick nach Asien oder in andere uns recht fremde Kulturen merkt man, dass man überhaupt nicht mehr zuordnen kann, welcher Name männlich oder weiblich sein soll.
Was OPs betrifft: Häufig sind sie für manche Menschen die einzige Option!
Was soll ein Psychologe schon ausrichten? Wenn er dem Patienten sagt, dass er sich so zu verhalten hat, wie es sich für das biologische Geschlecht "ziemt", tut er nichts anderes als die gesamte Umweld und die hat damit ja auch noch keinen Erfolg gehabt.
Wie also soll eine Therapie aussehen? Ohne eine Idee davon kannst du das als Alternative nicht in den Raum stellen.
Fakt ist, es gibt Menschen, die sich im Jugendalter selbst verstümmeln, weil sie ihre Geschlechtsmerkmale nicht ertragen.
Es gibt da auch eine ganz interessante Parallele: Menschen, die (zum Teil auch sehr plötzlich) das Gefühl haben, ein Körperteil würde nicht zu ihnen gehören. Diese Menschen ekeln sich z.B. vor einem ihrer Beine. Es fühlt sich taub an, sieht anscheinend so aus, als wäre es völlig fehl am Platze etc....
Meines Wissens gibt es noch keine Therapie, die anschlagen würde. Die Folge: Die Menschen lassen sich ihre verhassten Körperteile durch provozierte Unfälle abtrennen. Das kann ein Zug sein, oder was auch immer.
Würden Ärzte in solchen Fällen Amputationen durchführen, gäbe es keine so großen Risiken für Betroffene.
Sicher kannst du sagen, dass der Mensch in gewissen Fällen zu sehr Gott spielt, oder dass die wissenschaftlichste Definition von Geschlechtern die biologische ist. Und ich werde dir sogar Recht geben!
Aber wenn jemand einfach nur als Mensch mit bestimmten Bedürfnissen gesehen werden möchte, dann muss man ihm das doch nicht verwehren?
Und wenn es Menschen gibt, die so sehr unter ihrem Körper leiden, dass sie selbst anfangen, ihn zu verändern (und das mit Taschenmessern oder anderen gefährlichen "Werkzeugen"), dann ist eine OP noch die bessere Lösung.
Ich sage auch, dass ich weiblich bin, weil ich als Mädchen geboren wurde. Aber ich sehe auch, dass ich Züge habe, die die meisten Mädchen nicht haben. Dennoch möchte ich ernst genommen werden.
Kann es nicht sein, dass dein Problem in einem Missverständnis liegt?
Oder versuch es einfach nochmal mir zu erklären :)
Es mag aber doch klar geworden sein, dass hier niemand deine Meinung als absolut falsch abutut, oder?
Ich sehe einfach keinen handfesten Widerspruch
MFG
Ele