Hallo,
ich möchte mal eure Meinung hören über eine ehemalige Freundin. Allerdings muss ich sagen ist die Geschichte schon eine Weile her. Als ich jedoch erst kürzlich auf das Forum gestoßen bin, möchte ich euch gern nach eurer Meinung fragen.
Also, ich freundete mich mit einer Frau an, die im gleichen Haus mit ihren Eltern wohnt. Sie hat dort ihre eigene Wohnung. Ihr Vater trinkt und schlägt ihre Mutter, die gelegentlich schon mal zu ihr flüchten muss. Das geht schon seit mehr als 30 Jahren so. Sie hat also von kleinauf Gewalt in der Familie erlebt. Sie erzählte mir, dass sie etliche Jahre mit einem Mann zusammen war, der sie auch geschlagen hat und dass nicht schlimm fand. Er hat sie verlassen. Das kann sie nicht verkraften und hat ihn auch "gestalked" wie sie selber zu gab, mußte auch künstlich ernährt werden und jammerte, weinte und schreite zu dem Zeitpunkt viel wegen ihm als ich noch mit ihr befreundet war. Vor allem, weil sie nicht ertragen konnte, dass er eine Neue hat.
Ich selber hatte auch eine sehr harte Kindheit. Allerdings lagen die Probleme ganz wo anders (Gewalt in dem Sinne hab ich nicht erlebt!). Und ich wurde auch von meinem Freund nach sehr vielen Jahren verlassen. Allerdings hab ich ihn nicht gestalked und bin ihn auch nicht böse, weil er mich verlassen hat, weil ich der Meinung bin, dass ich da wohl selber auch schuld bin, dass mich der nicht mehr gemocht hat. "Stalking" hab ich auch nicht betrieben und geschlagen wurde ich von meinem Ex auch nicht. Ich versuchte ihr meine Überzeugung rüber zu bringen, dass sie doch seinen Entschluss, dass er sie nicht mehr will, respektieren solle. Dass sie ihm alles Gute wünschen soll in seiner neuen Beziehung, wenn sie ihn doch so gern hat. Das hab ich ja schließlich in meinem Fall ja auch getan.
Aber sie ließ meine Meinung nicht gelten und wurde boshaft im Sinne von wirklich boshaft.
... Und zwar hab ich leider Gottes das Pech gehabt, dass es bei meiner Geburt Komplikationen gab und ich etwas abbekam. Dies führte zu einem erheblichen Leistungsmangel, der sich vor allem beruflich zeigte. Ich wurde mehrfach gekündigt, weil ich die Leistung nicht bringen konnte (dies sog. Teilleistungsstörungen wurde erst festgestellt als ich 26 Jahre alt war und bin heute noch in Ergotherapie, ist aber zum Glück jetzt fast vollständigt beseitigt :-).
Naja, jedenfalls - ich hatte halt außerdem eine sehr schwierige Kindheit und meine Freundin fühlt sich von mir mißverstanden. Da forschte sie in meiner Familienvergangenheit nach und sagte mir immer wieder und immer wieder zu, dass das ganz bestimmt nicht von der Geburt kommt, sondern von meinen familiären Verhältnissen und dass ich psychisch total krank wäre. Und dass ich doch mit all dem was ich in meiner Kindheit erlebt habe eh nicht fertig werden würde, etc... Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie man sich fühlt wenn man im Jahre 2003 seinen Arbeitsplatz verliert weil man eben ganz fürchterliche rein neurologische Probleme hat, einem dann noch gesagt wird, dass die Chancen diese sog. Teilleistungsstörungen loszubekommen sehr gering sind (was zum Glück sich als falsch erwies :-) ) und dann so runtergeputzt wird, von jemanden, den man eigentlich helfen wollte. Als ich weinte, weil ich meinen Arbeitsplatz verloren habe, knallte sie mir den Hörer einfach auf und meldete sich momatelang nicht mehr bei mir. Irgendwann, als sie wohl meinte, ich hätte jetzt wieder Arbeit wollte sie die "Freundschaft" weiter aufleben lassen. Ich brach jeden Kontakt zu ihr ab. Reagierte nicht auf Briefe und Anrufe und ignorierte sie, wenn ich sie zufällig traf. Überhaupt fiel mir auf, dass ihrer Meinung nach jeder psychisch krank ist. "Psychiatrie" war so ihr Lieblingsausdruck. Sie ging sogar so weit, dass sie behauptete, manche Leute hätten sie in der Disco angesprochen und behauptet, ich würde Psychopharmika nehmen und sie würden mit mir nichts zu tun haben wollen. Auch sie solle den Kontakt zu mir abbrechen.!! Und sie schreckte nicht mal davor zurück, einen Bekannten zu mir zu schicken und ihm, der mir erzählte, er könne nicht mehr lachen und fröhlich sein, weil er angeblich genau das erlebt hätte in der Kindheit was ich erlebt haber!!! Ich mein, dass ich in meiner beruflichen Situation nicht gerade frohlockt und halleluja gesungen habe, ist wohl verständlich. Ich kann nur eins sagen: Ich hab mich von 3 Psychologen untersuchen lassen und jeder hat mir unabhänig vom anderen bestätigt, dass ich psychisch nicht krank bin, dass ich eher eine starke Persönlichkeit bin und dass mein Leistungsmangel Folgen meiner Geburt sind... Und dass es ganz normal ist, dass ich jetzt traurig und verzweifelt bin... Und selbst wenn ich psychisch krank wäre, wäre mir bestimmt nicht damit geholfen gewesen, wenn mich eine "Freundin" so runterputzt und mir immer wieder erzählt, wie mich andere ablehnen, nur weil ich Pech in meinem Leben gehabt hätte. Und das mit den Tabletten war ja sowieso das Höchste. Ich nehme keine Psychopharmika. Und wenn, dann hätte die mir der Arzt verschrieben und somit hätte ich auch kein Verbrechen begannen und nichts Illegales getan, was ihrem oder meinem Ruf schaden könnte.
Nur jetzt hab ich halt in dem Forum was über "Borderlinpersönlichkeisstörung" gelesen. Dass Menschen, die Gewalt in der Kindheit erfahren haben, häufig daran erkranken und die ihre eigenen Seelenqualen damit mildern, indem sie andere quälen. Könnte es sein, dass diese Frau eine Boarderliner Persönlichkeitsstörung hat?????
Habe ich richtig gehandelt???
Freu mich auf eure Kommentare.