lotus_11956276Also... *lufthol* ;o)
Hi Carrie,
ja, ich bin genau wie Du der Ansicht, dass man um eine Beziehung kämpfen sollte. Denn man hat nicht nur so geheiratet, sondern aus Liebe und dem Ziel einer gemeinsamen Zukunft.
Wenn man allerdings irgendwann merkt, dass alles Kämpfen keinen Sinn mehr hat das Gefühle nicht mehr stimmen, das man sich nicht mehr versteht, plötzlich andere Vorstellungen vom Leben hat, wie auch immer dann denke ich, sollte man auch so ehrlich zu sich selber und zum Partner sein, einen Schlussstrich zu ziehen. Denn mit einer krampfhaft aufrechterhaltenen Beziehung / Ehe wird wohl niemand wirklich glücklich sein.
Darüber denke ich in meiner Situation sehr viel nach Ich fühle mich meinem Mann gegenüber oft sehr schlecht. Ende Januar habe ich es nicht mehr ausgehalten; das schlechte Gewissen hat mich gequält und ich wollte einfach nur noch ehrlich sein: Ich habe meinem Mann gestanden, dass ich mich bereits vor einer Weile in jemand anderen verliebt hätte Und ich habe ihm (auch in einem Gespräch vor ein paar Tagen) gesagt, dass ich es noch nicht geschafft habe, von diesen Gefühlen zu dem anderen wieder wegzukommen Wir haben lange geredet, ziemlich offen und mir war klar, dass ich ihn mit diesem Geständnis sehr verletzt habe ich habe ihn zwar betttechnisch nicht betrogen; aber mit meinem Herzen und meiner Seele Ehrlich gesagt war mir in diesem Moment ganz egal, wie er reagiert; es musste einfach nur raus ich konnte dieses Geheimnis nicht mehr länger mit mir herumtragen, ich musste es ihm einfach sagen.
Und glaub mir: Ich komme mir mehr als mies vor, wenn ich neben ihm liege und den anderen im Kopf habe ich fühle mich absolut mies und hilflos
Verwunderlicherweise war mein Mann relativ gefasst; hat auch einige Dinge eingesehen, die bei uns in der Vergangenheit ziemlich neben der Schiene gelaufen sind wir haben gesagt, dies und das wollen wir ändern; wir wollen um unsere Ehe kämpfen und dann wirds schon wieder Das Problem ist nur: Wir haben die Rechnung ohne Gefühle gemacht Und das ist wirklich ein Problem: Man kann nicht, nur weil man es vom Verstand her möchte, die Gefühle für den einen abstellen, für den anderen zeitgleich wieder finden. Das ist nicht machbar, zumindest nicht bei mir Auch das habe ich meinem Mann neulich gesagt. Wir haben auch schon eine Trennung angesprochen (natürlich unabhängig davon, ob es mit meinem Kollegen was gibt), denn SO geht es nicht weiter Ich hab gesagt, dass ich am liebsten eine Weile ausziehen würde um zu schauen, ob ich meinen Mann vermisse. Um zu schauen, ob wir wieder zueinander finden. Um zu schauen, ob doch noch ein Funken Restliebe da ist oder ob es nur noch Gewohnheit ist (klar, der Alltag kommt halt in jeder Beziehung irgendwann). In der Theorie hört sich das alles auch wunderbar einfach an, aber das ganze dann in die Praxis umzusetzen Ich weiß nicht wie wir haben vor zwei Jahren ein Haus gekauft, mein Mann ist seit Jahresanfang arbeitslos Finanziell sieht es also nicht besonders rosig aus. Wie soll einer von uns dann noch eine separate Wohnung finanzieren? Und das Haus direkt zu verkaufen?
Ich bin im Moment wirklich ratlos mein Verstand sagt mir halt, bei meinem Mann zu bleiben; Herz und Gefühle sagen was anderes
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was ich tun soll
Bisher konnte ich auch nie begreifen, weshalb es so viele Trennungen / Scheidungen gibt.
Vor allem (muss ich zugeben) habe ich auch schlecht von Frauen / Männern gedacht, die sich in bestehende Beziehungen / Ehen einmischen oder halt einfach hineingeraten wie auch immer
Jetzt, wo ich plötzlich von heut auf morgen selber in einer solchen Situation stecke, ist mir klar geworden, dass sich NIEMAND davon freisprechen kann, dass ihm so was auch passiert. Ich habe gelernt: Sag niemals nie
Gefühle kann man nicht kontrollieren; sie fragen nicht nach können oder dürfen. Und sie lassen sich schlecht unterdrücken schlagen sogar manchmal auf die Gesundheit. Liebe fällt hin, wo sie will, man kann es sich nicht immer aussuchen
Mittlerweile sag ich mir auch: Man lebt nur einmal. In diesem einen Leben soll man glücklich sein Vielleicht gehört sogar manchmal eine kleine Portion Egoismus dazu, glücklich werden zu können Aber es fehlt halt einfach oft der Mut egal, in welche Richtung man sich entscheidet
Es gibt sicherlich Unterschiede zwischen den Geliebten die einen lachen sich vielleicht ins Fäustchen und denken sich vielleicht: Den zieh ich jetzt von seiner Familie weg, damit ICH ihn habe ob es gut geht oder nicht, Hauptsache, ich siege. Andere dagegen machen sich wahrscheinlich schon ihre Gedanken; kämpfen mit dem schlechten Gewissen, denken auch an die andere Frau oder die dranhängende Familie
Bei mir, wegen seiner Familie - mehr als einmal habe ich versucht, ihn in die Richtung zu treiben, dass er mal mehr mit seiner Frau und den Kindern unternehmen soll. Auch wenn mir das verdammt schwer gefallen ist!!
Aber ich will hier nicht mutwillig eine Familie zerstören.... auch deshalb habe ich mich bisher so sehr zusammengerissen, weil ich dachte, es geht bei ihm wieder aufwärts... Jetzt weiß ich, dass es nicht so ist und ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob er sich wirklich groß darum bemüht hat.
Zwei Monate nach unserer Trennung hat er mir damals veröffentlicht, dass er sich ab Januar nebenbei selbstständig macht (hat er auch getan). So hat er noch weniger Zeit für seine Familie - das verstehe ich nicht, wenn man vorher beschließt, man will wieder mehr Zeit miteinander verbringen, um die Ehe nicht noch mehr zu gefährden...
Aber seine Familie ist letztlich seine Sache - ich habe wie gesagt oft versucht (auch wenn schweren Herzens), ihm zu sagen, er solle sich mehr kümmern... Sogar während wir zusammen waren. Ich habe oft gesagt, ich will nichts kaputt machen und sofern noch eine Chance bestünde, würde ich mich halt zurückziehen...
Mittlerweile mach ich das nicht mehr - er müsste es ja eigentlich selber wissen, er ist alt genug. ER muss selber entscheiden, ob er für seine Ehe kämpfen kann, wird und vor allem, ob er es überhaupt WILL
Du hast recht kenne ich meinen Kollegen wirklich so gut?
Für Zweisamkeit bestand ja bisher so gut wie keine Möglichkeit wir waren bisher weder im Kino, noch zu zweit essen oder sonst was Weil ja alles geheim sein musste
Man müsste wirklich mehr unternehmen, mehr Zeit miteinander verbringen um herauszufinden, ob man tatsächlich so gut zusammenpasst Nur die Frage ist: Ist man bereit, alles andere hierfür aufzugeben? Klar, es kann sein, dass es jetzt wirklich DIE Liebe ist und somit das Glück unserer Zukunft. Es kann aber auch das Gegenteil sein dass man nach einiger Zeit feststellt: hmm, das wars jetzt doch nicht Und dann ist es zu spät, weil man den Rest bereits verloren oder aufgegeben hat Das ist das Risiko. Und man muss sich wirklich zigmal überlegen, wozu man bereit ist und was man aufs Spiel setzt
Nochmal kurz zu meiner aktuellen Situation:
Irgendwie scheinen wir uns wieder näher zu kommen
Ich hatte mich letzte Woche mit ihm zum spazieren getroffen.
Wir sind halt gegangen und haben uns über alles Mögliche unterhalten, unverfängliche Dinge....
Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, ihm zu sagen, wie es in mir aussieht dass ich mit der Situation nicht mehr umgehen kann, dass ich mich nicht mehr verstellen kann. Die ganze Zeit über hab ich gegrübelt, ob ich was sage, wie ich was sage, überhaupt, was ich sage - oder ob ich doch weiterspiele... Habe mich einfach nicht getraut....
Der Parkplatz kam immer und immer näher...
Beim Verabschieden standen wir uns gegenüber, schauten uns an und er wünschte mir lächelnd ein schönes Wochenende. Leider konnte ich ihm nicht DIREKT in die Augen schauen, da er seine Sonnebrille trug, aber ich meinte, das, was ich von ihnen sehen konnte bzw. seine ganze Mimik - da lag soooviel Zärtlichkeit drin... Und ich glaub net, dass ich mir das eingebildet hab...
Ich hab dann aus einer Kurzschlussreaktion gehandelt und ihn umarmt zum Verabschieden. Weiß gar nicht mal, ob er überrascht war oder nicht - keine Ahnung... Aber ich hab ihn seit unserer Trennung im August net einmal mehr in den Arm genommen... Dabei sagte ich dann leise: "... Ich wollte Dir eigentlich soo viel sagen, aber ich hab mich nicht getraut..."
Dann kam ein Auto und ich ließ ihn wieder los, weil wir zur Seite treten mussten.
Als es vorbei war, sagte er direkt: "Was wolltest Du mir sagen" und legte auch die Arme um mich - und ich um ihn. Als ich nicht direkt antwortete (bin immer so wahnsinnig schnell verlegen und schlechtes Gewissen wg. seiner Familie; er hat ja ihretwegen damals mit mir Schluss gemacht) frug er nochmal: "Was wolltest du mir sagen?" und sah mir tief in die Augen.
Ich schaute weg und sagte dann leise: "...Dass ich nicht mehr spielen kann - so, wie ich es seit August tue... Dass ich immer so cool tue... Ich weiß nicht, ob Du das schon gemerkt hast, aber es geht nicht mehr... es bröckelt, dieses Spielen, diese Fassade..." Er sagte nicht viel darauf, hielt mich aber weiterhin fest im Arm und gab mir einen kurzen Kuss in den Nacken.
Dann hab ich noch gesagt: "Ich weiß ja, dass es nichts an der Situation ändert; aber es musste raus... Ist vielleicht doof, jetzt so in letzter Minute hier auf dem Parkplatz - aber sonst hätte ich es WIEDER mit nach Hause genommen - und so ist es raus..."
Und dann traute ich mich noch zu sagen: "Ich weiß ja nicht, wie es Dir geht...."
Er hielt mich weiterhin im Arm und schaute mich durch seine Sonnenbrille hinweg an und antwortete: "Mir geht es ja genauso...." Diese Antwort kam ziemlich wie aus der Pistole geschossen...
Wir drückten uns feste und schauten uns wieder an (ich schaute zwischendurch immer weg, ich kann das net...) und dann sagte er zu mir: "Lass uns da noch mal drüber reden..." Ich nickte; ich wusste auch, dass er losmusste...
Dann gaben wir uns einen richtigen Kuss... Drückten uns wieder, er gab mir wieder einen kurzen Kuss in den Nacken und ich versuchte wieder cool zu sein, als ich ihm dann auch ein schönes Wochenende wünschte...
Und er sagte noch mal: "Da reden wir beim nächsten Mal noch mal drüber, ok?"
Tja, und dann stieg jeder in sein Auto Richtung Heimat...
Jetzt weiß ich endlich so in etwa, wie es in ihm aussieht...
Aber wir wollen noch mal "darüber reden..."
Und diesem Gespräch fiebere ich jetzt entgegen ich habe keine Ahnung, wie es ausgehen wird; was er mir zu sagen hat; wie er die Dinge aufnehmen wird, die ich ihm vielleicht sage
Ich weiß nur, dass es mir supergut tut zu reden ob mit oder ohne Erfolg Muss halt schauen, wie ich dann mit dem Ergebnis umgehen werde
Hauptsache, ich muss diesen Ballast nicht mehr weiter mit mir rumschleppen; unausgesprochen liegt er mir immer wie ein schwerer Fels im Magen und auf dem Herzen
Wie ist es denn bei Dir?
Hast Du Dich nun entschieden, ihn noch mal anzusprechen? Oder Dich weiterhin zurückzuziehen?
Meine Güte, ich hab geschrieben und geschrieben.
An alle, die bis hierhin durchgehalten haben Herzlichen Glückwunsch! ;o)
LG
Sha