Hallo ihr da draußen,
wo soll ich anfangen, was kann ich tun?
Ich -w- 37 habe einen Sohn (6) mit meinem Ex-Mann, mit dem ich 8 Jahre verheiratet war. Mein Ex Mann hat mich letztes Jahr mit der Erzieherin unseres Kindes betrogen und ist seit Ende 2024 offiziell mit ihr zusammen.
Mein Ex-Mann und ich haben seit 6 Jahren Eigentum (EGTW), wir waren uns einig, dass er auszieht, ich seine Schulden (40k) behalte und ihn nicht auszahle. Ich wollte hier wohnen bleiben, da unser Kind hier viele Freund hat, ich habe um diese Wohnung sehr gekämpft, meine Eltern haben gebürgt weil wir Schulden hatten und ich habe im Laufe der Jahre einen Kleinkredit (10k) aufgenommen und diese Wohnung immer mal wieder renoviert, unser Kind soll hier zur Schule gehen. Wir waren uns einig. Bis seine jetzige Freundin ins Spiel kam.
Zu unserem Kind hatte meine Ex-Mann nie eine Bindung, im Gegenteil. Schreie, Beleidigungen und Gewalt (keine Schläge) wurden zunehmend und rasant zum Standard. Mein Kind erinnert sich nicht, das ist auch gut so. Da mein Ex-Mann von Außen immer das Bild des liebenden, perfekten Mannes darstellt, es gibt kaum jemand, der ihn nicht mag weil er sich immer mit allen versteht, hat es 4 Jahre gedauert, bis mir jemand glaubte. Vier Jahre hieß es ich sei schuld an dem zerrütteten Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Zuhause als die Maske fiel lästerte er über jeden.
3 Monate nach der Geburt unseres Kindes musste ich wieder arbeiten gehen, da der Vater lieber auf der Couch hockte (er hatte einen Job, aber mit geringem Verdienst und wollte auch nicht nach mehr Geld fragen oder sich einen Nebenjob suchen). Wenn ich dann arbeiten war, wurde ich mit Whatsapp bombadiert wie sehr das Kind ihn nerven würde, was mir jedes Mal das Herz zerbrach wenn ich als Reinigungskraft wortwörtlich Sch*** von den Klobrillen kratzte. Nachts stand er nie auf, mit der Begründung ich arbeite nicht, ich könne für das Kind aufstehen. Später als ich dann arbeitete hieß es ich arbeite nicht so viel wie er, also musste ich auch da aufstehen. Während der Elternzeit bildete ich mich weiter und hatte nachdem unser Kind 1,5 Jahre alt war einen 20h Job und verdiente so viel wie mein Ex mit seiner VZ. Seine verbale Gewalt dem Kind wurde immer schlimmer, sodass ich ständig mit meinem Kind die Wohnung verließ. Es gab Tage da flehte ich ihn an mir das Kind für 1 Stunde abzunehmen, weil ich fix und fertig war und wenn er es tat dann Wiederwillen und nur unter Schreien. Für das Kind zahlte er so gut wie nichts, weder Kindergarten, Klamotten noch irgendeine Ausstattung. Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft er Windeln gekauft hat. Es war eine psychisch sehr belastende Zeit für mich.
Nun ist er mit besagter Erzieherin zusammen. Diese hatte vorher schon ein Verhältnis mit einem anderen Vater, welches aber die Ehefrau unterbunden hat und der Vater ist zurück zu ihr. Ich wollte aber kein Zurück, allein schon wegen der psysischen Gewalt und dem "Druck" der hier Zuhause herrschte.
Seit die Erzieherin nun bei ihm lebt, sitzt die Maske des Super Daddys wieder und ich befinde mich in der selben Situation wie vor 5 Jahren: niemand glaubt mir. Plötzlich interessiert er sich für sein Kind, will es sehen und Dinge mit ihm unternehmen. Da das Kind diese plötzliche Aufmerksamkeit genießt, lasse ich es zu – mit einem gebrochenen Herzen. Die Erzierhin ist auch immer anwesend, klar, die wohnen ja zusammen. Sie redet meinem Kind ein ich sei eine Lügnerin und keine gute Mutter. Dieser Zustand macht mich psychisch aktuell sehr kaputt und vor allem die Beziehung zu meinem Kind. Es kam schon vor, dass ich mit meinem Kind schimpfte und schrie, wofür er aber nichts konnte und kann. Er genießt die plötzliche Aufmerksamkeit seines Vaters und von ihr. Sie war 4 Jahre seine Bezugserzieherin und natürlich sympathisiert er auch mit ihr. Sobald der Vater aber alleine Zeit mit unserem Kind verbringen soll, möchte dass das Kind nicht und wird mir immer frühzeitig gebracht.
Alle Fakten habe ich meiner Anwältin weitergegeben. Ich war bei der Erziehungsberatungsstelle und habe dort lediglich über meine Fehler geklagt (dass ich mit dem Kind schimpfe, wenn es mit der Erzieherin spielt, statt dem Vater. Er geht schließlich hin um Zeit mit dem Vater zu verbringen, oder?). Bis auf das Thema mit dem Unterhalt, bin ich als Mutter machtlos.
Ich glaube ich brauche nicht zu erwähnen, dass die Psychospielchen seiner Freundin im Kindergarten mit meinem Kind („ich rede erst mit euch Kindern, wenn Noah (mein Sohn) wieder mit mir redet“) mich psychisch fertig machen. Natürlich habe ich das sowohl bei der Leitung, als auch dem Bistum angesprochen, aber alle stehen hinter der Erzieherin. Unser Kind wird dort wegen ihr gehänselt, andere Kinder erzählen über Dinge die sie tut, aber die Kinder werden als Lügner dargestellt, mein Kind sogar vom Vater als „Lügner“ betitelt.
Und trotzdem fühle ich mich wie ein Fehler.
Ich habe zwei Jobs und in meiner freien Zeit gehe ich mit unserem Kind ins Kinderturnen, zum Fußball, zu seinen Fußballturnieren oder jeden Tag raus auf den Sportplatz: ausnahmslos.
Der Vater möchte plötzlich die Wohnung haben und wenn ich nicht das mache was er möchte, nimmt er mir nicht nur die Wohnung, sondern auch das Kind. Mein Leben besteht mittlerweile jeden Tag aus Angst, sodass ich mich oft frage, welcher Ausweg mir bleibt und ich sehe nur einen.
Ich sehe aber auch sehr wohl, dass ich Hilfe brauche und mache mich aktuell schlau wie ich auch noch eine Psychologin finanzieren soll, denn neben den Anwaltskosten zahle ich auch die Kreditkosten meines Ex-Mannes die in dem EGTW-Topf mit drin sind (350EUR/mtl. + einen weiteren Kredit von 100,00EUR/mtl. Den er einfach so aufgenommen hat). Jeden Cent drehe ich 3x um, während er keine Miete zahlt, kein Unterhalt, hat zwei Einkommen (das seiner Freundin), fährt einen Neuwagen und war dieses Jahr schon 3x im Urlaub.
Ich fühle mich wie eine Versagerin, vor allem wenn ich mit meinem Kind schimpfe. Ich versuche mich zu belesen in dieses Thema, ich versuche gelassener zu werden, beiße mir öfters auf die Zunge, weine viel alleine im Stillen – leider auch vor ihm, aber es gibt nichts, was ich als Mutter richtig kann, zudem habe ich ständige Verlustängste weil mein Kind ja von Ex & seiner Freundin auch bestätigt bekommt, dass ich nichts kann außer zu lügen..
Jeden Tag habe ich Angst: vor dem was von meinem Ex kommt, vor dem was mein Kind wieder erzählt, vor dem Tag. Ich lebe jeden Tag -ausnahmslos- in Angst. Wenn er unser Kind bringt, habe ich Angst dass er vor der Tür steht und mir irgendwas schlimmes sagt wie neulich, dass es dem Kind bei mir schlecht geht und zu ihm soll. Denn er weiß, dass er mich mit nichts treffen kann, außer dem Kind. Jeden Tag wenn er mir das Kind bringt zittern meine Knie, ich muss weinen, habe Bauchschmerzen, Herzrasen… und das seit 8 Monaten. Ich kann nicht mehr.
Ich weiß nicht mehr weiter…
Während ich hier diesen Text tippe und auf das Kind warte, zittern meine Hände, meine Knie… Ich weine.