Ariana223
Bin lange Zeit, etwa 2 Jahre einer Bopo Influencerin gefolgt.
Was ist eine Bopo Influencerin? Body Positivity?
Nun hatte sie ein Reel hochgeladen,
Was ist in diesem Zusammenhang ein Reel? (Das Wort Reel kenne ich als Bezeichnung für eine bestimmte Art von schottischem Volkstanz und für Melodien, auf die diese Art von schottischem Volkstanz getanzt wird. Das wird aber wohl nicht gemeint sein.)
Nun schrieb sie in letzter Zeit abfällig über sogenannte "Gym Bros" und "Gym Melvins",
Was sind Gym Bros und Gym Melvins? (Ein Gym ist ein Fitness-Studio. Bro ist eine Kurzform für "brother"=Bruder. Melvin ist ein Vorname für männliche Personen. Wenn "Gym Bro" und "Gym Melvin" eigene Begriffe sind, dann scheinen die zu irgendeinem Jargon zu gehören.)
Ist diese Influencerin jemand, zu der du eine Bindung hast? Interessiert sie sich für dich? Du scheinst dir ihre Äußerungen und ihre Aktionen in der Social-Media-Plattform sehr zu Herzen zu nehmen.
Es schadet ja nicht, seine Mitmenschen und das, was sie von sich geben und was sie bewegt, ernst zu nehmen, soweit du das als dir zumutbar empfindest. Aber mache dich dabei nicht abhängig, sondern achte darauf, dabei von ihnen emanzipiert zu bleiben und dich nicht davon vereinnahmen und beherrschen zu lassen.
Wenn Leute zickig werden, weil du höflich und zivilisiert Dinge zu bedenken gibst, dann besteht die Möglichkeit, dass sie diejenigen mit dem Problem oder Defiziten sind, nämlich Defizite in ihrer eigenen Sozialkompetenz haben, und nicht du etwas falsch gemacht hast.
Ich hatte daraufhin geantwortet, dass ich das nicht böse oder als Angriff gegen sie meinte,
Und wenn doch? Was wäre dann? Wäre das objektiv betrachtet wirklich so schlimm? Wäre das tatsächlich ein Angriff? Es gibt immer mehr Leute, die keinen Humor haben. (Humor ist bekanntlich, wenn man trotzdem lacht. 😉) Du hast ja offenbar nicht verlangt, jemanden auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen oder so etwas, sondern lediglich etwas zu bedenken gegeben. Selbst wenn da ein bisschen Sarkasmus oder Ironie oder Zynismus oder Satire mit dabeigewesen wäre, wäre das nicht wirklich schlimm solange es im Rahmen bleibt.
Angriff klingt recht martialisch, wo es anscheinend nicht um rechtswidrige Verletzung von Rechtsgüterrn oder Rechten ging. sondern nur um Gedankenaustausch über verschiedene Sichtweisen auf die Dinge und über verschiedene Befindlichkeiten.
Mit dem Umstand klarzukommen, dass es andere Sichtweisen und andere Befindlichkeiten gibt und Leute auch mal Einwände haben und Dinge zu bedenken geben, ist ein Gebot der Sozialkompetenz.
Es kann doch niemand verlangen, dass du immer alles genau gleich siehst wie sie/er. Wenn jemand das aber verlangt und immer gleich alles, was man zu bedenken gibt oder einwendet, als bösen Angriff einstuft, anstatt auf dem Teppich zu bleiben und verhältnismäßig zu reagieren und bei der Sache zu bleiben, um die es geht, dann deutet das bei diesem Jemand nicht auf hohe Sozialkompetenz hin.
Übrigens: Zu sagen, was man nicht meint oder nicht beabsichtigt, ist nicht immer gut. Damit weckt man unter Umständen schlafende Hunde und bringt die Leute auf die Idee, zu meinen und/oder zu behaupten, dass man das ja eigentlich doch meine/beabsichtige und das nur zum Schein dementiere.
dass ich es halt wichtig finde zu differenzieren und ich halt den Begriff trotzdem pauschalisierend finde, weil das mitunter Fronten erzeugen kann,
Herrje! 😉 Du warst vielleicht zu harmoniebestrebt und wurdest genau deshalb als Gefahr gesehen. 😉
Influencer brauchen doch Fronten! Politiker und Influencer und Rechtsanwälte und Richter und Heerführer leben davon, dass es Konflikte und Fronten gibt. Divide et Impera! (Teile/Spalte und herrsche!) Wo wäre der Sinn des Influencing wenn eh alle einer Meinung wären? Wenn du einem Influencer sagst, dass du gegen Fronten bist, dann sagst du ihm damit indirekt, dass du einen Zustand der Welt erstrebenswert findest, in dem sein Influencing nicht (mehr) gebraucht wird.
dass alle Leute aus dem Fitness Bereich gegen andere haten würden und dass gesundheitsdiskurs nicht immer gleich hatespeech ist.
Ja ja, die Gefahren des Influencing. Fast so gefährlich wie Politiker/innen. Man muss schon darauf achten, dass Influencer die Welt nicht aus dem Ruder laufen lassen. 😉 Ich habe aber die Hoffnung noch nicht ganz verloren, dass das Gros der Leute manchmal schon noch merkt wenn etwas jenseits von Gut und Böse ist. Andererseits wurde Trump von dem Volk, das er regiert, gewählt. Es kann also sein, dass ich zu optimistisch bin.
Einige Tage später wurde ich nun entfolgt und als Follower entfernt.
Hast halt selbst gedacht. Das könnte als Gefährdung des Influencing gesehen worden sein. Wenn du dann auch noch auf der Plattform hinterfragst, fängst du dadurch ja selbst mit dem Influencing an und wirst dadurch zur Konkurrenz. 😉
Mir geht es weniger um das zwischen uns als mehr darum was so ein Verhalten aussagt und wie ihr dazu steht.
Dieses ganze Hatespeech-Ding wird inzwischen massiv von Leuten mißbraucht, die das als Totschlagargument verwenden. um Leute, die anderer Ansicht als sie selbst sind, mundtot zu machen.
Statt dich über solche Leute aufzuregen suche dir eine kritikfähigere Subkultur, in der die Leute nicht nur den Beifall in Social Media wollen und von der Zwietracht leben, die zwischen anderen herrscht, sondern auch kritischen Diskurs und Hinterfragtwerden vertragen und dabei ein Interesse daran haben, auf lautere Weise zu argumentieren. (So von wegen Sophistische Widerlegungen im Organon des Aristoteles oder Schopenhauers Eristische Dialektik...)
Ist gesundheitliche Aspekte in so einem Diskurs zu erwähnen immer gleich hate?
Eine als korrekt erachtbare Schlussweise, derzufolge das Erwähnen von Fakten ein für Hass hinreichendes Kriterium sei, ist mir nicht bekannt. 😉
Oder sollte man schon in solchen Diskussionen auch ehrlich über Fakten wie dass Adipositas eine Krankheit und ein Risikofaktor darstellt sprechen können?
Sollte man können. Ein Interesse an Ehrlichkeit ist schließlich Grundvoraussetzung für Lauterkeit in der Argumentation und im Diskurs.
Leider besteht an Lauterkeit in der Argumentation und im Diskurs häufig kein Interesse, sodass es häufig dazu kommt, dass Stichworte wie "Ehrlichkeit" und "Meinungsfreiheit" als Deckmantel für Beleidigung/Verleumdung/üble Nachrede mißbraucht werden. Aber auch wenn man ehrlich ist und vom Recht, seine Meinung frei zu äußern, Gebrauch macht, kommt es darauf an, wie man etwas sagt.