Hi Leute,
Seit einigen Tage beschäftige ich mich intensiver mit dem Thema narzisstische Mutter. Vielleicht könnt ihr etwas zu meiner Geschichte sagen:
Ich bin Mama von drei Kindern und stehe gerade vor den Trümmern meines Lebens. Über 20 Jahre lang hatte ich keinen Kontakt zu meiner Mutter. Es war eine schwierige Entscheidung damals, aber ich hatte das Gefühl, dass der Abstand notwendig war. Meine Kindheit und Jugend bei meiner Mutter waren sehr schwierig.
Als ich dann zu meinem 38. Geburtstag plötzlich eine Karte von ihr erhielt, weckte das eine tiefe Sehnsucht in mir. Ich dachte, vielleicht hätte sie sich geändert. Vielleicht könnten wir die verlorenen Jahre irgendwie aufholen.
Zu dieser Zeit war ich glücklich. Mein Mann, meine drei Kinder und ich lebten in einem kleinen, gemütlichen Bauernhaus, das wir uns liebevoll eingerichtet hatten. Wir hatten zwei Katzen, und es war eine einfache, aber glückliche Zeit. Natürlich war nicht alles perfekt – das Haus war alt und es wurde immer klarer, dass es langfristig nicht das Richtige für uns war, was auch zu Konflikten zwischen meinem Mann und mir führte. Trotzdem war unser Leben geprägt von Liebe und Zufriedenheit.
Als meine Mutter wieder in mein Leben trat, habe ich heute das Gefühl, dass sie dieses Glück nicht ertragen konnte. Sie hat vermutlich gespürt, dass ich etwas hatte, das sie nicht kontrollieren konnte – eine Familie und ein Leben, das für mich funktionierte. Stück für Stück fing sie an, daran zu rütteln. Sie redete mein Glück klein, machte mir klar, dass mein Mann nicht gut genug sei, dass unser Haus uns nicht gerecht würde, dass das Leben, das ich führte, zu wenig für mich wäre. Sie stellte sich als Lösung dar, als jemand, der mir zeigen könnte, wie viel besser es sein könnte.
In dieser Zeit lernte ich auch meinen kleinen Bruder kennen, den ich bis dahin nie wirklich gekannt hatte. Er war damals schon 20 Jahre alt und bei meiner Mutter aufgewachsen. Wenn man ihn sieht, erkennt man sofort die Schäden, die sie ihm zugefügt hat. Er leidet unter einer schweren Entwicklungsstörung, die ganz offensichtlich durch die Art und Weise geprägt wurde, wie sie mit ihm umgegangen ist. Es ist erschütternd, wie sie ihn und auch ihren Mann behandelt.
Ihr Mann, den ich wirklich gerne habe, ist Anwalt – ein gebildeter, respektabler Mann. Doch meine Mutter macht ihn vor anderen regelrecht nieder. Bei gemeinsamen Essen oder Treffen redet sie ihn in Grund und Boden, verbietet ihm den Mund und behandelt ihn wie ein kleines Kind. Noch schlimmer ist ihr Verhalten gegenüber meinem kleinen Bruder. Sie stellt ihn ständig als dumm dar, nörgelt unaufhörlich an ihm herum und behandelt ihn auf eine abwertende Weise, die schwer zu ertragen ist.
Selbst in der Öffentlichkeit hört sie nicht damit auf, ihn wie ein kleines Kind zu behandeln. Wenn er nicht das macht, was sie will, wird sie wütend. Sie zwingt ihn, Medikamente zu nehmen, um ihn ruhig zu stellen. Sobald er sich ein wenig widersetzt oder seine eigenen Bedürfnisse äußert, rastet sie aus und befiehlt ihm regelrecht, diese Medikamente zu schlucken. Es ist zutiefst beschämend, dabei zuzusehen, und es zeigt mir jedes Mal, wie manipulativ und zerstörerisch ihr Verhalten ist.
Zuerst war sie mir gegenüber ganz anders – liebevoll, herzlich, aufmerksam und fürsorglich. Sie versprach, für mich und meine Kinder da zu sein, uns zu helfen und uns zu unterstützen. Doch nachdem ich meinen Mann verlassen hatte und mit meinen Kindern in ihre Nähe gezogen war, änderte sich alles. Die liebevolle Fassade verschwand, und sie begann, mich emotional fallen zu lassen, gleichzeitig aber jede noch so kleine Hilfe gegen mich zu verwenden.
Sie macht mir ständig Vorhaltungen darüber, was sie alles für uns tut, lässt mich fühlen, dass ich ihr etwas schulde, und nutzt jede Gelegenheit, mich kleinzuhalten. Nie hat man das Gefühl, dass sie etwas aus Liebe tut oder weil sie gerne mit uns zusammen ist. Alles dient nur dazu, Macht über mich zu haben und mich in eine Schuldspirale zu ziehen.
Nun sitze ich hier und frage mich, wie ich aus dieser Spirale herauskommen soll.