Eddi14
Hallo,
Ein empfundener Riss lässt sich meines Erachtens nicht wegleugnen. Dementsprechend auch nicht ignorieren. Ob es sich bei deinem Partner um eine Sucht handelt kann ich schlecht beurteilen. Falls es sich um zwanghaft sexuelles Verhalten handeln sollte müsste er das Gefühl haben die Kontrolle über seine Handlungen zu verlieren und auch nicht aufhören können, obwohl er merkt das ihm sein Verhalten schadet. Sehr häufig ist eine Form von Hypersexualität eine Kompensation von etwas anderem, einer beginnenden Depression zum Beispiel oder einer Angsterkrankung, soziale Phobie sehr oft.
Die Auswahl seines Konsums scheint mir auch nicht unerheblich. Was ist denn das für Zeug? Das könnte ein Anhaltspunkt geben, was in seinem Leben aktuell nicht gut läuft. Vielleicht hat er selbst keine gute Meinung von sich oder möchte sich selbst bestrafen. Vielleicht hegt er tief in sich Agressionsgedanken und sieht keine Möglichkeit sich davon zu befreien.
Ich würde fragen, welche Bedeutung die Art der Filme für ihn haben. Ich weiß nicht, ob das dein Weg sein könnte, weil du auch mit einer Antwort umgehen müsstest falls er dir die Wahrheit sagen sollte. Ich habe den Eindruck, dass du viel zu große Angst hast ihn zu verlieren, weil du dich dadurch möglicherweise gezwungen sehen könntest deine Wünsche hinsichtlich eurer Beziehung auf den Prüfstand zu stellen.
Wenn man in Gesprächen oft auf den Punkt kommt "das hat nichts mit dir zu tun" ist das keine Antwort in dem Sinne sondern eher eine Vermeidung nicht die Wahrheit auszusprechen. Das heißt nicht, "dass" es mit dir zu tun hat. Vermutlich gehört sehr viel Vertrauen in eine Person dazu sich restlos zu öffnen, weil es eben nicht immer nur um Sex geht, auch wenn Sex oder übersteigertes Verlangen augenscheinlich die Themen sind. Appetenz bezieht sich sehr oft auf auf zwischenmenschliche und sehr emotionale Gegebenheiten, die sich dann körperlich auswirken.
Ein ungesunder Umgang mit Pornografie wirkt sich bekanntermaßen auf unterschiedlichen Ebenen negativ aus. Vor allem aber leidet auch die Beziehung, weil es das Verhalten des Konsumenten verändert. Man ist weniger zu Kompromissen bereit, weniger gesprächsbereit, es gibt weniger Nähe und manchmal verrohen die Menschen auch so mein Eindruck. Die Realität verschwimmt oder wird schlimmstenfalls falsch wahrgenommen. Das wären dann tatsächlich Männer, die meinen das Frauenbild aus Pornos entspräche der Realität. Fatal. Übrigens sind Erektionsprobleme eine häufige Folge. Merkt man vielleicht daran, wenn der Sex in Beziehung ohne erklärbaren Grund immer weniger und weniger wird.
LG Coeur