Guten Morgen!
Möchte euch gern meine Geschichte erzählen...
2010 hatte ich meine erste FG in der 11. Woche.
2011 kam ein gesundes Kind per KS zur Welt
2012 trennte ich mich vom Vater (ist u.a. fremdgegangen, inzwischen verheiratet und ein weiteres Kind), ich zog das Kind alleine groß
Hatte 3 Jahre lang einen Partner, mit diesem ging es aber nicht "vorwärts", letztendlich trennten wir uns.
Dann folgte eine lange Singlezeit.
2020 lernte ich einen Mann kennen, konnte mein Glück kaum fassen. Er brachte 2 Kinder mit in die Beziehung. Leider lief es nicht wie erhofft, es kamen immer wieder Sprüche wie "wir sind keine Familie" (ich wollte die Kinder abholen, meinte er solle sich doch nicht so einen Stress machen, ich könne doch fahren, "wir sind doch jetzt quasi eine Familie").
Letztes Jahr wurde ich ungeplant schwanger. Verlor das Baby ziemlich am Anfang, meinen Partner und seine Kinder gleich mit.
Dies stürzte mich in eine schwere Depression.
Anfang des Jahres lernte ich jemanden kennen, Vater eines 15-jährigen. Treffen uns seitdem regelmäßig. Zu Anfang klärte ich direkt meine wichtigsten Fragen: Kinder? Heirat? Offen dafür? Kinder Ja. Heirat Nein. Für mich so ok.
Nun kam es, wie es manchmal so kommt... machte jedenfalls gestern einen Schwangerschaftstest, der war nicht ganz eindeutig. Heute morgen habe ich noch einen gemacht. Der war negativ. Musste erstmal sehr weinen.
Werde nächstes Jahr 35. Habe das Gefühl, dass der Mann, mit dem ich mich treffe es doch nicht so ernst meint, wie ich. Wahrscheinlich "vergeude" ich meine letzten fruchtbaren Jahre.
Bin sehr am grübeln. Möchte mein Leben nicht einfach "vorbeiziehen" lassen, ohne Chancen zu nutzen. Vielleicht kann ich nicht mehr so einfach Kinder bekommen?
Möchte mich nicht wieder an einen Mann klammern, der keine Zukunft mit mir möchte.
Habe zudem das Gefühl, die Männer zwischen 35 und 45 sind schon so müde vom Familienleben und ihren vergangenen Partnerschaften, die wollen nicht mehr. Eine die sich um die Kinder kümmert, wenn sie da sind, bloß nicht zu viel Nähe, bloß nichts für die Zukunft planen, bloß nichts verbindliches.
Hört sich jetzt hart so an, aber die letzten 3 Männer gaben mir das Gefühl. Oder ich bin einfach schon so "durch"...
Bin ich es nicht wert eine Familie zu haben? Das man mich heiraten und Kinder mit mir möchte? Bin ich nur die, bei der man über die schreckliche Exfrau herzieht und sich auf den Ruhestand vorbereitet wie ein 60-jähriger? Mein Expartner hat gar nicht verstanden, dass ich mich noch zu jung gefühlt habe, um mit dem Leben abzuschließen. Schließlich war ich noch nie verheiratet.
Hätte mir eine Familie für mich gewünscht. Jemanden, der gerne mit mir eine Zukunft plant, der mich mit in sein Leben mit einbezieht. Der ein Kind mit mir möchte. Oder Kinder mitbringt und mich mit einbezieht (Patchwork halt)
Seit 14 Jahren regle ich mein Leben mit dem Kind alleine. Alle Umzüge, Autokäufe, Ärzte, Schulen, meine Arbeit, alles.
Nun wird mein Kind groß. Ich sitze oft alleine zu Hause. Merke, wie ich klammere. Dabei freue ich mich sehr über seine Selbstständigkeit und seine Freundschaften. Klar, könnte mich vermehrt meinen Hobbies widmen (die nicht sehr sozial sind so nach Jahren alleinerziehend...), aber mich hat es erfüllt Mutter zu sein! Das ist meine "Rolle" habe ich das Gefühl. Versteht das jemand?
Hoffe, habe meine Geschichte jetzt nicht zu chaotisch aufgeschrieben.
Nach meinem negativen Test heute morgen fühle ich mich erst recht so, als hätte ich keine Zeit mehr. Ist ja eigentlich Quatsch... aber biologisch gesehen, wird es nicht einfacher Kinder zu bekommen. Zumal man auch einen Partner bräuchte, der will...
Treffe ich mich noch mit dem Mann? Gebe ich meinen Wunsch auf? Gruselt es mir nur davor, alleine zu Hause zu sitzen?
So viele Fragen. Natürlich kann mir keiner einen Plan mitgeben, was ich tun soll. Aber vielleicht möchte ja jemand seine Meinung dazu teilen, um mir neue Denkanstöße zu geben.