Nach der Geburt hat sich meine Frau auch unwohl gefühlt. So straff wie mit 18 ist das Gewebe eben dann nicht mehr. Natürlich kam ihr dann irgendwann auch einmal der Gedanke an eine Operation. Allerdings ist das komplizierter als man denkt.
Grundsätzlich dachte ich zuerst auch, Implantate und fertig. Aber als ich bei ihrer Beratung dabei war wurde uns beiden klar das dies eine sehr komplexe Geschichte ist. Meine Freundin wollte damals nicht nur eine Straffung, sondern auch gleich eine Größe mehr.
Der Chirurg zeigte uns dann einmal wie so etwas ablaufen würde und erklärte auch das eine Vergrößerung mit Implantaten und die Straffung an sich eigentlich zwei Eingriffe sind die man auch einzeln durchführen kann. Wenn also nur eine Straffung gewünscht ist kann man dies günstiger durchführen.
Zum Glück waren wir bei einem eher zurückhaltenden Chirurgen der dann von sich aus meinte das es für eine Straffung altersmäßig fast zu früh ist. Er könne dann nicht ausschließen das sich z.B. bis 50 nicht wieder eine erneute Operation anbahnen könnte, vor allem wenn man noch ein Kind bekommt. Durch die Blume hat er also gesagt, komm mit über 40 wieder.
Bei den Implantaten hatte er auch Vorzeigestücke und da musste ich einmal kurz lachen.
Meine Freundin war ziemlich enttäuscht von der Form der Implantate und meinte das ist aber nicht was sie will und das wäre optisch ja kaum eine Verbesserung. Sie zeigte dann auf einem Foto am Handy was sie sich vorstellen würde. Der Chirurg grinste dann kurz und meinte das sie die "Pornoteile" meint und griff dann in eine andere Lade wo auch die wirklich runden Vorzeigeimplantate waren. :)
Da gibt es nämlich tropfenförmige Implantate und eben die eher künstlich aussehenden runden Implantate.
Ich persönlich habe ihr von der Operation stark abgeraten. Ich finde es immer sehr gefährlich wenn man unnötig das Risiko einer Vollnarkose eingeht. Selbst kannte ich eine Frau die durch einen Fehler des Narkosearztes einen Gehirnschaden bei einer Blinddarm Operation davongetragen hat. Und ich glaube jeder der Tageszeitung liest hat schon mal einen Artikel über einen tödlichen Ausgang bei einer Narkose gelesen. Und das kommt auch in den besten Kliniken vor. Dazu war der hängende Busen in meinen Augen bei weitem nicht so schlimm wie Frauen das oft selbst betrachten. Beim Baden hat man ohnehin Bikinis an und im Alltag kann man ja auch alles mit einem Push Up kaschieren. Wer also nicht gerade oft nackt durch die Stadt läuft hat vielleicht viel weniger Probleme als er denkt.
Mit 39 hat sie aber die Operation trotzdem gemacht. "Kombipaket" mit Straffung und Implantaten von B auf C.
Billig war das ganze natürlich nicht. Aber wir haben einfach jeden Monat 100€ in eine Sparkasse geworfen, den Rest hat sie von ihrem Urlaubs / Weihnachtsgeld genommen und wir haben indem Jahr auf einen Urlaub im Ausland verzichtet. Angebote zur Operation haben wir uns viele angesehen, auch im Ausland.
Aber mir ist schnell aufgefallen das die meisten Kritiken und Bewertungen in Tschechien, Ungarn und Co. allesamt sehr offensichtlich gefälscht waren. Die wenigen echten Bewertungen waren mehr negativ als positiv. Auch gibt es da ein gravierendes Problem bei der Nachbehandlung. Da müsste man nämlich noch einmal anreisen und wahrscheinlich verzichten da viele darauf. Damit ist natürlich jede Haftung bei nachträglichen Problemen dahin.
Wir haben uns dann zusammen für einen heimischen Chirurgen entschieden der es zusammen für 6500€ machte. Das man den Chirurgen etwas prüft liegt auf der Hand, aber man sollte sich wie ich meine auch vorab gut über den Anästhesist informieren.
Bei unseren Recherchen haben wir da einige Chirurgen ausgemacht die auf heimische Anästhesisten aus Kostengründen verzichteten. Es mag schon sein das andere Länder inzwischen auch gute Standards haben. Aber ich pochte da auf einen guten und geprüften Werdegang den man auch nachvollziehen könnte.
Danach habe ich sie zum Termin hingefahren, Operation überstanden, die Heimfahrt von über einer Stunde haben wir aber gleich abgebrochen und uns in der Nähe ein Hotelzimmer genommen. Die Schmerzen waren nämlich viel stärker als angenommen.
Aus der angekündigten Heilzeit wurde auch eine Woche mehr als angenommen.
Ergebnis ist aber schon sehr umwerfend. Das es die Attraktivität gesteigert hat kann man nicht leugnen. Aber das sie eine Woche vor Schmerzen fast heulte muss man da genauso anführen wie diverse Vorurteile mit denen man später konfrontiert wird! Insofern es bekannt wird oder auffällt muss man wohl schon manchmal mit ein paar Sticheleien rechnen. Genauso wie einige Frauen es unbedingt einmal anfassen möchten.
Das in extremen Fällen die Krankenkasse nichts dazu zahlt ist aber enttäuschend. Das sollte man einmal öffentlich thematisieren ohne von Schönheitsoperationen zu sprechen. Mir ist es im Leben jedenfalls öfters untergekommen das Frauen darunter leiden wenn das Bindegewebe nachgibt. Viele nehmen es wegen der Kosten zwar hin, aber ich habe mir auch als Mann schon die Nase nach einem Bruch richten lassen weil ich mich nicht täglich im Spiegel ärgern wollte. Schon befreiend wenn man so einen Makel endlich loswird.