unbekannt_
Hier ein paar recht konträre Gedanken zu deinem Text:
Deine persönliche Meinung zum Thema teile ich nicht. Ich denke da eher wie deine Bekanntschaft. Ich trinke alle Jubeljahre Alkohol und merke daher auch sehr schnell eine Wirkung. Ich habe bei passender Stimmung mit den richtigen Leuten sehr gelegentlich auch nichts gegen einen Joint. Zigaretten mag ich wohlgemerkt nicht. Wie gelegentlich rauche ich in der Gruppe bei passender Stimmung mit den richtigen Leuten einen Joint? Das letzte Mal vor etwa fünf Jahren und davor hatten auch Jahre dazwischen gelegen. Ich bin aber wirklich kein Junkie und nehme keine harten Drogen. Ich trinke auch sehr, sehr selten Alkohol, habe aber nichts gegen ein Glas Wein in netter Atmosphäre, auch hier, viel seltener, als jemand beim Lesen nun denken mag. Und oft trinke ich viel langsamer und weniger als andere.
Ich war in meiner Jugend aber tatsächlich eine Grenzgängerin und habe da auch das eine oder andere ausprobiert und kannte Menschen, die nicht so wie ich nach einer anfänglichen Neugier in ihr normales geregeltes Leben zurückkehren konnten, sondern die heute nicht mehr leben. Ich will Drogen daher keineswegs bagatellisieren, dafür habe ich viel zu viel gesehen. Für manche kann Cannabis tatsächlich ein Einstieg in eine Abwärtsspirale sein, die nicht aufzuhalten ist.
ABER: Es gibt eben wirklich auch Menschen wie mich, gelegentlich Alkohol oder ein Joint, aber wenn man Jahre lang nichts konsumiert (und damit meine ich auch Alkohol), ist das auch egal. Nicht jeder wird zum Junkie, weil er mal einen Joint raucht. Ein Partner, der mir diesbezüglich Vorschriften machen würde, würde mich nerven, nicht weil ich ständig kiffen wollte (es ist mir auch egal, falls ich nie mehr in meinem Leben einen Joint rauche, aber es sollte meine Entscheidung sein), sondern weil ich das selbst entscheiden sollte (man darf mir natürlich seine Meinung mitteilen). Andererseits aber ist es richtig: Drogen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Diese sonderbare Trennlinie zwischen Alkohohl und Cannabis verstehe ich (und das bin vielleicht nur ich, es gibt sicher auch ganz andere Ansichten und das ist ja auch in Ordnung) dennoch nicht, vor allem, wenn Cannabis legal ist. Was Alkoholsucht aus Menschen macht und anrichtet, ist nicht besser als Cannabis in seiner schlimmsten Form sein kann. Alkohol ist meiner Ansicht nach die Volksdroge Nummer eins. Soziale Akzeptanz ist für mich der Hauptunterschied zwischen Alkohol und Cannabis.
Wie so oft im Leben macht die Dosis das Gift.
ABER: Man muss nichts akzeptieren, was man nicht akzeptieren will. Vielleicht hat man es beim Lesen ja schon gemerkt, dass ich recht gesund und häuslich lebe. Ich war einmal in einer Beziehung mit jemandem, der meiner Ansicht nach zu viel und zu oft Alkohol trank. Das war unter anderem ein Trennungsgrund, weil die Lebensstile nicht zusammenpassten.
Bitte verstehe mich daher auch richtig: Ich möchte dich von nichts überzeugen, jeder darf seine Meinung haben. Vielleicht beinhalten meine Worte aber ein paar Aspekte, die zum Nachdenken anregen. Aber letztlich finde ich es nicht relevant, ob es um Alkohol, Cannabis oder ein völliges Thema geht. Man muss nichts akzeptieren, was man nicht akzeptieren will.