Du darfst nicht vergessen, dass die Heimunterbringung Vollpension, Miete, Strom, Heizung, Wäsche, Reinigung und Pflege bietet. Wenn du die Kosten dafür zusammenrechnest, bist du mit Heimunterbringung immer noch günstiger dran als wenn du eine barrierefreie Wohnung mietest, Heizung, Strom, Pflegedienst (24-Stunden-Pflege), Reinigungsdienst und Lebensmittel zusammenrechnest.
Das Leben ist teuer. Mein pflegebedürftiger Vater wird zu Hause gepflegt, von einer 24-Stunden-Kraft. Allein die kostet meinen Vater schon 3000 Euro pro Monat. Hinzu kommen noch 1200 Euro Miete für die Wohnung, 95 Euro für die Fernwärme, 120 Euro für Strom, 40 Euro für Internet (ist eine Anforderung der Agentur für die Pflegekräfte, damit sie kostenlos nach Hause kommunizieren können), 650 Euro Haushaltsgeld für zwei Personen (Vater plus Pflegekraft), dann noch Versicherungen, Aufzahlung für Medikamente, Pflegehilfsmittel....
Mein Vater wird seit 5 Jahren gepflegt und sein Vermögen ist aufgebraucht und die Sozialhilfe bezahlt, weil seine (wirklich nicht schlechte) Rente und Pflegegeld nicht ausreichen. Das wird aber nur bezahlt, weil kein Heimplatz frei ist, sonst müsste er auch ins Heim, weil das fürs Sozialamt billiger käme.
Es ist nicht so, dass man fast nichts mitnehmen darf ins Heim - man kann nichts mitnehmen, weil es keinen Platz dafür gibt. Die Zimmer sind nicht so groß und wenn ein Pflegebett, ein Kleiderschrank, ein Tisch und zwei Stühle drinnen stehen, ist das Zimmer voll. Es ist außerdem niemals möglich, alles, das in einer ganzen Wohnung oder einem ganzen Haus Platz gefunden hat, in einem Zimmer unterzubringen. Meist ist es möglich, ein Möbelstück mitzunehmen, die Bekleidung, die persönlichen Dinge wie Fotoalben...
Wertsachen würde kein Mensch bei klarem Verstand ins Pflegeheim mitnehmen - diese Dinge sind irgendwo in einem Safe oder Bankschließfach besser aufgehoben, sonst bekommen diese Dinge rascher Beine, als man denken würde.