Du seist Du dumm wie stroh und weisst nicht wie die Tochter unterstützen, die Tochter, die ins Gymnasium gehen wird. Diese Konstellation ist mir aus dem Bekanntenkreis sehr bekannt. Und die Tochter hat auch als Erwachsene trotz aller Intelligenz nie das Gefühl, gut genug zu sein und und und....
Also kurzfristig für das Schullandheim wird folgendes vielleicht nicht viel nützen, aber ich finde es trotzdem sehr wichtig für die schulische Laufbahn Deiner Tochter:
Deine Tochter übernimmt Dein Selbstvertrauen. Selbst wenn sie gute Noten hat, sie trägt das "ich bin dumm wie stroh" in sich rum. Das ist eine grosse Last für sie und macht sie auch angreifbar.
Möglicherweise erzählt sie auch wenig aus der Schule, weil von Dir da Hilflosigkeit kommt, Du weisst nicht wie helfen, denn Schule scheint für dich nicht die Komfortzone zu sein. Nebenbei: Du bist sicher nicht dumm wie stroh - möglicherweise warst Du einfach überhaupt nicht erfolgreich in Deiner schulischen Laufbahn, daraus hast Du geschlossen, dass Du wohl dumm sein musst. Möglicherweise gibt es aber Dinge, die Du gut kannst. Was wäre das? Ich kenne z.B. einen Gärtner, der sich sehr dumm fühlt. Das kann aber überhaupt nicht sein, denn er kennt alles über Rosen und ich finde, die derart zum Blühen zu bringen, ist eine hochkomplexe Angelegenheit, da braucht man schon intelligent zu sein - einfach nicht ganz Vergleichbar mit dem Mathe-Test...
Also zurück zu Deiner Tochter: besinne Dich auf Deine Intelligenz und unterstütze Deine Tochter, indem was sie macht. Kommt sie z.B. (gerade dann im Gymnasium) verzweifelt daher, weil sie nicht klarkommt mit der Mathematik, dann sage nie nie, sorry das verstehe ich auch nicht (das weiss sie schon...), sondern unterstütze sie mit den Mitteln die Du hast, angefangen mit einer Umarmung, ihr sagen, sie brauche heute nicht aufräumen, sondern solle den Stoff nochmals in Ruhe durchgehen, ihr das Lieblingsessen zur Stärkung kochen etc.... Und nach der Matheprüfung nicht die Note abwarten und die Noten-Leistung loben, sondern direkt nach getaner Arbeit den Aufwand loben. Z.B. nach der Prüfung etwas kleines schenken, wenn es nur etwas gemeinsame Zeit ist. (Ich meine das jetzt natürlich nicht bei jeder Prüfung, aber in der schulischen Laufbahn wird es so Zeiten geben, wo man als Schüler fast verzweifelt)
Wenn Du wegkommst von "ich bin strohdumm" zu "ich war in der Schule zwar nicht der Held, aber ich hab andere Leistung und Intelligenz erbracht und ich kann meiner Tochter zwar keine Mathe erklären, aber sie bei einer Matheprüfung trotzdem unterstützen", dann zeigst Du ihr ein Selbstvertrauen, auf welchem sie aufbauen kann und den sie stärken wird.
Und dann kommst Du auch weg von "ich hoffe, dass sie zurzeit vom Schullandheim erkältet ist" zu "wir sind vielleicht etwas speziell, aber wir freuen uns trotzdem auf diese Tage". Also vom Negativen zum Positiven - und halte Dir vor Augen: auch mit 10 sind Kindern noch ein Schwamm und saugen Deine Einstellung auf. Du musst unbedingt eine Stärke suchen und finden.
Konkret zum Schullandheim und der jetzigen Situation: wäre es eine Option mit dem Lehrer darüber zu sprechen? Schau auch, dass sie gut ausgerüstet ist, dass sie z.B. Freude hat an den Wanderschuhen oder dem Rucksack oder Trickflasche oder was immer sie braucht. Kinder haben da ja manchmal einen speziellen Bezug. Ich hatte z.B. eine aus heutiger Sicht hässliche Trinkflasche, aber ich hatte sie selber ausgesucht und war so stolz darauf, dass ich mich heute noch daran erinnere und dann kann kommen wer will und sagen was er will, ich hatte die tiefe Überzeugung, das war die schönste Trinkflasche und ich hatte sie immer bei mir (vermutlich war ich da auch etwa 10). Ich will damit sagen: statt "hoffentlich ist sie erkältet" gestalte die Vorbereitung positiv und freu Dich mit ihr.
P.S.: falls das Geld knapp ist: alle hier erwähnten materiellen Dinge gibt es auch für kleinen Preis, z.B. aus zweiter Hand.