Guten Tag zusammen,
Das wird wahrscheinlich eine längere Geschichte. Ich entschuldige mich im vorab und versuche mich trotzdem kurz zu halten.
Ich w28, mit meinem ersten Kind in der 20 Woche schwanger und stamme aus einer türkischen Familie.
Ich kann meine Mutter nicht riechen, habe wahrscheinlich den Abnabelungsprozess nicht mit Erfolg hinter mich gebracht, da sowas wie Grenzen setzen sowieso nicht gab.
Obwohl ich eine wahnsinnig laute Stimme in mir habe, die mir zuruft, traue ich mich nicht ganz, dieser zu folgen.
An meine Kindheit erinnere ich mich nicht besonders lebendig, allerdings kenne ich kaum einen Tag, an der sie mit mir gespielt hat. Ich hab oft alleine mit meinen Puppen in meinem Kinderzimmer gespielt. Auch wenn ich sie nicht als Rabenmutter bezeichnen möchte, war meine Kindheit nicht von mütterlichen Liebe und Fürsorge geprägt sondern die unerfüllten Wünsche stellvertretend durch mich zu erleben, von Druck, später von Strenge, körperlicher Züchtigung oder verbalen Attacken wenn ich den Forderungen nicht nachkam. Gleichgültigkeit.
Ich sah es immer als mein Recht an, in Deutschland so aufwachsen zu dürfen, wie die anderen Kinder. Bps sollte ich mit 15 Jahren allerspätestens 18 Uhr daheim sein, sonst waren 30 Anrufe in Abwesenheit leider nicht die Ausnahme. Zu meinem Vater hatte ich ein deutlich wärmeres Verhältnis. Ich weiß bis heute nicht, wie seine Ansichten wirklich waren, da er stets das tat, was meine mutter von ihm wollte. Wenn wir alleine waren, hatten wir ein schönes Verhältnis, jedoch war das trennende Element meine Mutter. Naja, vor 2 Jahren erlag er einer schweren Krankheit.
Also mit 15 Jahren 18 Uhr daheim sein.
Mit 16 Jahre 20 Uht etc.
Dann noch Kontrolle für was ich mein Taschengeld ausgebe, wenn es aus Ihrer Sicht nicht sinnvoll war, dann Stress ohne Ende. Wegen 40 Euro im Monat.
Geld saß bei uns nicht locker aber für einen Mercedes und 5 Sterne Urlaub in der Türkei war immer Geld da, nur für diese 40 Euro hatte ich dankbar zu sein.
Froh war ich, endlich einen nebenjob gefunden zu haben um keine Rechenschaft abzugeben.
Fand sie natürlich alles andere als toll.
Es gab genug Konfliktpotential, ich war nicht bereit, noch mehr Freiheiten herzugeben und sie war bereit, mich diese Erkenntnis bereuen zu lassen. Dabei führte es eher dazu, dass ich sie zu diesem Zeitpunkt schon hassen lernte.
Nicht gehört zu werden habe ich, denke ich, wirklich gemerkt, als im Gymnasium trotz 3 mal die Woche Nachhilfe und Noten im Keller und Mobbing nicht von der Schule genommen wurde sondern der Situation weiterhin ausgesetzt wurde, bis die rechtlichen Regelungen nichts anderes als eine Versetzung in die Realschule zuließen. Ich durfte mir dann noch anhören, dass sie so und so viel Geld in den Sand gesetzt hat wegen mir.... also war ich schuld an meinem Versagen.
Natürlich war es auch nicht gern gesehen, dass ich eine Beziehung einging und nichts von türkischen Traditionen hielt.
Dass ich in der Tat leider keine gute Wahl getroffen habe, geht auf mein Konto, naja, wir waren dann 7 Jahre zusammen und getrennt habe ich mich dann mit 24.
All die Jahre hatte sie kein anderes Thema als meine Heirat und Kinder.
Auch dass Jungs auf der Mütterlichen Seite eine besonders große Rolle spielen und wie ablehnend ich all diesen schönen Dingen gegenüberstehe, merke ich erst jetzt.
Ich merke, dass ich mich nicht so richtig über meine Verlobung freuen kann. Ich bin so wahnsinnig glücklich Mami zu werden und mein bestes zu geben, merke aber, wie gestört ich bin. Es wird ein Junge und ich freue mich drauf aber das aller wichtigste ist, dass er gesund ist. Ich bin förmlich ausgerastet, als sie das Geschlecht so hervorholte statt die Gesundheit (mein Vater war sein Leben lang krank).
Wir haben es zuerst den Eltern von meinem Partner erzählt und ich wollte nicht, dass sie sich vernachlässigt fühlt. Als sie es erfuhr hat sie sich natürlich erst gefreut, aber dann ging es los mit der türkischen Hochzeit etc, wir würden sonst ihre Träume zerstören, sie hätte nie geglaubt dass das passiert, weil ich ja so gut im verhüten gewesen wäre.
Auf meine Bitte es erst mal für sich zu behalten, hielt sie nicht ein.
In den ersten 12 Wochen sagte sie, ich würde es bereuen schwanger zu sein, dass nichts dabei wäre abzutreiben etc, ich es tun könne, wenn ich wollte...
Dann wurde ich auch mit Schulden behelligt.
Man muss wissen, ich ertrage keine Schulden oder in irgendeiner Weise damit involviert zu werden, weil meine Eltern IMMER finanzielle Probleme hatten. Das größte, was ich jemals finanziert hatte, war mein 2000 Euro Macbook für 6 Raten und selbst da habe ich Schweißausbrüche bekommen.
Jaaa, ich merke, ich habe definitiv einen Knacks wegen diese Frau und leider Gottes war mein Vater auch nicht unbeteiligt (finanziell), aber er war wenigstens gut zu mir.
Die Frau ist ebenfalls leider nicht in der Lage, sich angemessen zu verhalten (vielleicht ging das aus dem Text bereits hervor) und ich bin nicht mehr bereit, auch nur ein Mal an diesen 2 großen und wichtigen Terminen einzustecken.
Ich möchte Sie weder bei meiner Trauung noch bei der Geburt meines Kindes dabei haben. Ich bin traurig darüber aber merke, dass sie mir nie gut tun wird. Nie.
Wie ihr euch denken könnt, gibt es noch so wahnsinnig viel und ich merke, mir geht es nur gut, wenn ich sie nicht sehe.
Diese Verleugnen "ich habe dich nur einmal geschlagen", oder "ich habe dich nur einmal um Geld gebeten " tun immer noch weh und ich habe längst begriffen, dass sie sich das nie eingestehen wird.
Aber ich habe ebenfalls vor, sie nicht teilhaben zu lassen an meinem Leben. Sie wird kein Teil im Leben meines Sohnes, ich lass es nicht zu, dass sie ihm nur einer diese Sachen antut, die mir angetan wurden und ich lasse es nicht zu, dass er zu einem Pascha erzogen wird. Mein Partner ist ebenfalls dagegen (er ist Deutscher).
Wie finde ich die innere Stärke, nicht meine Mitfühlenden Seite nachzugeben?