det92
Für mich gab es mehrere Gründe, dass ich mir die Hochzeit alleine mit meinem Mann gewünscht habe. Das Verhältnis zu einigen Mitgliedern seiner Familie war als wir beschlossen haben zu heiraten nicht sehr gut. Beispiel: Nach jeder Zusammenkunft der Familie hat es Kritik gehagelt, dass ich etwas falsches gesagt oder getan hätte. Mir wurde das dann auch oft als böswilliges / hinterlistiges Verhalten ausgelegt. Da kann ich mir reinem Gewissen sagen scheinbar habe ich alle Fettnäpfchen gefunden die es gab und bin mit vollem Anlauf rein gelaufen.
Das ist eben einer der Gründe gewesen warum ich mir gewünscht hatte die Hochzeit alleine mit meinem Mann durchzuziehen. Wir wollten eigentlich auch erst nach der Hochzeit / nach den Flitterwochen alle informieren. Das hat leider nicht wie geplant funktioniert. Somit wurde die Familie vorher informiert. Dazu muss ich sagen, wir haben nur den Termin kommuniziert, weil das eben nicht anders ging. Und wir haben ganz klar gesagt, dass wir nicht mehr verraten möchten.
Jetzt fängt eben das Drama an. Eben die oben erwähnten Personen in der Familie haben sowohl meinen Mann als auch meine Schwiegereltern kontaktiert und versucht alles über die Hochzeit heraus zu finden. Warum wir alleine heiraten möchten, wie die Hochzeit stattfindet, wer Trauzeugen sind (nur dass man in DE keine Trauzeugen mehr braucht). Mal haben wir schon geheiratet, mal würden wir am Strand heiraten, ein anderes Mal in den Bergen. Es war die rede von unterschiedlichen Orten und sogar Ländern. -> Eigentlich komplett gegensätzlich zu dem was wir uns gewünscht hatten und was wir kommuniziert hatten.
Unsere Reaktion war dann eben der "Rückzug". Somit haben wir eine Woche vor der Hochzeit dann eine Nachricht geschrieben, dass wir ab dem nächsten Tag nicht mehr zu erreichen sind und nun kurz vor der Hochzeit gerne gemeinsam herunter fahren und die gemeinsame Zeit geniessen möchten. Dass wir die eingehenden Nachrichten nur sporadisch lesen und vielleicht erst nach unseren Flitterwochen beantworten werden. Aus meiner Sicht eine weitere klare Kommunikation, dass wir für uns sein möchten und uns wünschen, dass das respektiert wird.
Leider wurde es das nicht. Mein Mann hat einen Anrufe erhalten, dass es sehr wichtig sei und sie sich mit ihm treffen möchten. Erklären möchten, warum diese ganzen Spekulationen stattgefunden haben usw. Wir haben lange beratschlagt und wollten "mal nicht so sein". Und mein Mann hat sich dann, obwohl wir die Woche vor der Hochzeit für uns sein wollten, mit ihnen getroffen. Dabei heraus gekommen ist eigentlich nur, dass sie sauer sind weil wir die Hochzeit alleine feiern möchten. -> Das ist doch unsere Entscheidung würde ich meinen ?
Nach unseren Flitterwochen haben wir die besagten Personen dann zum Essen eingeladen. Einfach weil sie so sauer waren, dass wir die Hochzeit alleine gefeiert haben. Wir wollten keine unnötigen Reibereien und dachten, dass das sicher eine positive Geste ist. Naja das war dann auch nicht recht. Erst war es schwierig mit dem Termin danach wurden Ansprüche gestellt, was vorher passieren sollte, dass sie kommen usw. Auf jeden Fall sicher nicht schön für uns weil es ja nett gemeint war. Zu dem Zeitpunkt war ich dann schon sehr sauer. Einfach weil ich der Meinung bin, dass ich niemand Rechenschaft schuldig bin wie ich meine Hochzeit feiere. Für mich war das eine grosse Sache, dass vor und nach meinem Besonderen Tag alles erdenkliche getan wurde, um uns zu ärgern.
Auf jeden Fall haben wir dann nach mehreren Monaten nochmal das Gespräch gesucht und haben eben erklärt, dass wir dieses Verhalten nicht schön fanden. Und uns das einfach weh getan hat, dass unsere Wünsche nicht respektiert wurden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte ja doch klar sein müssen, dass es nicht ok war. Und wenn man jemandem weh tut dann sollte doch zumindest eine Entschuldigung drin sein? Leider nein. Im Gegenteil von uns wurde dann verlangt, dass wir innerhalb der Familie klarstellen, dass das Verhalten von ihnen ja "nur gut gemeint" war. Wir sollten sie somit in Schutz nehmen. Das war mir persönlich dann schon zu viel der Guten vor allem da ich in diesem Gespräch von ihnen angeschrieen und beleidigt wurde.
Und nun zu der eigentlichen Frage... ob man zum ersten Hochzeitstag gratuliert oder nicht ist mir eigentlich egal. Manche Familien tun das die anderen nicht. Diese Familie tut das.
Meine Meinung ist hier einfach, dass wir schlecht behandelt wurden und keine Entschuldigung von diesen Personen erhalten haben. Und ich möchte nicht jedes Jahr zu meinem Hochzeitstag an das Drama erinnert werden indem sie sich bei mir melden. Lieber wäre es mir, wenn ich an meine Hochzeit und die schöne Zeit mit meinem Mann denke.
Und hier suche ich nach einer eleganten Lösung wie ich die Glückwünsche dieser Personen ablehnen kann denn ich bin für mich zu dem Entschluss gekommen, dass diese Glückwünsche nicht aufrichtig sind.