Emi88 Ich verstehe nicht, warum einige das Foto von der Ex so stark in den Vordergrund rücken und dir schreiben, dass das doch nicht so schlimm ist. Du hast doch ausführlich beschrieben, dass es nur ein Puzzleteil im Gesamtgefüge ist und dass es zwischen euch keine Leidenschaft (mehr) gibt. Im Lichte dieser Erkenntnis wundert man sich dann ja schon ein wenig, wenn der angeblich überarbeitete, übermüdete oder mit dem Status quo angeblich so zufriedene Partner sich gern heiße freizügige Bilder von der Ex ansieht.
Und: Dass der Partner das Interesse am Sex verliert, das passiert auch attraktiven Menschen. Das hat oft gar nichts mit Gewichtszunahme, Kindern oder anderem zu tun. Ich habe diesbezüglich schon sehr viel gehört, gelesen und im Umfeld mitbekommen. Und eines ist immer gleich: Man erhält im Grunde einfach keine Antwort. Dann gibt es auch oft noch so Spezialisten, die eine offene Beziehung verbieten, also weiterhin die Treue einfordern. Der Partner soll dann halt einfach sexlos vor sich hintümpeln. Ich möchte in diesem Zusammenhang bewusst gesundheitliche oder altersbedingte Probleme ausklammern und von Menschen schreiben, die den Sex in einer Beziehung ersatz- und erklärungslos einschlafen lassen, keine ehrlichen Antworten geben und weiterhin die Treue einfordern. Das bedeutet meistens für den duldenden Partner einen unglaublichen Leidensweg, egal, ob für Mann oder Frau, der sich über Jahre erstrecken kann - und passiert häufiger, als man denkt. Man darf ja eines nicht vergessen: Normalerweise kann man für die eigenen Orgasmen ja selbst sehr gut sorgen, aber die Botschaft der Ablehnung und Rücksichtslosigkeit (aus welchen Gründen auch immer, letzten Endes bleibt, dass man entbehrt und dass der andere sich weder bewegt noch spricht), die tut weh und hat in einer Beziehung nichts verloren. Die sexuelle Frustration ist ja nur ein Teil des Ganzen. Es ist halt einfach auch ein schönes Gefühl, begehrt zu werden, den anderen verführen zu können, und Liebe äußert sich halt auch darin und nicht nur im Umstand, dass man für den anderen immer da ist und dass man im Alltag ein gutes Team ist. Sex schafft meiner Meinung nach buchstäblich eine Nähe und Intimität, die durch nichts zu ersetzen ist. Wenn diese Komponte ohne Erklärung und Gespräch dauerhaft fehlt, verändert sich natürlich etwas in der Beziehung. Komischerweise trennen sich Menschen oft, wenn emotionale Aspekte im Argen liegen, aber sexuelle Frustration oder Inkompatibilität wird selten als Trennungsgrund verstanden oder anerkannt. Man leidet dann still vor sich hin oder sucht sich eine Affäre, weil das Ganze irgendwie peinlich ist oder weil man denkt, dass man oberflächlich ist, wenn man den anderen auf Sex reduziert. Natürlich ist das Thema privat und geht die anderen nichts an, aber vor einem selbst sollte man sich der Bedeutung eines erfüllten Sexualleben bewusst sein und dieses auch einfordern (nicht den Sex natürlich, aber Gespräche, Ehrlichkeit und eine Lösung). Das Problem ist so wie bei dir auch immer mit Schweigen und Passivität gepaart. Du erhältst keine Antwort und es liegt ein Kommunikationsproblem vor. Du schreibst ja sogar, dass Gespräche zwischen euch generell ein Problem sind. Das ist ja noch schlimmer. Ehrlich: Aus den vielen Texten, die ich zu diesem Thema hier im Forum gelesen habe, und aus den Beobachtungen aus meinem Umfeld habe ich eines gelernt. Es wird in der Regel leider nicht besser und solltest du irgendwann fremdgehen, weil du es nicht mehr aushältst, bist du der Ar....
Aus diesem Grund bin ich, was diese Frage anbelangt, mittlerweile kategorisch und rate Menschen mit diesem Problem wirklich zur Pistole an der Brust - mit der Forderung, dass sich zeitnah etwas zu ändern hat (natürlich muss das gemeinschaftlich geschehen). Ich meine bewusst nicht jene, die die Beziehung öffnen, denn da findet zwichen jenen, die die Beziehung führen, ein Gespräch statt, in dem es unterschiedliche Grade der Ehrlichkeit und Offenheit gibt.