Liebe Community,
ich habe ein Recht verzwicktes Problem, ich versuche so gut es geht es knapp wiederzugeben.
ich kenne seit vielen Jahren einen Mann aus dem gemeinsamen Freundeskreis, Er (30) Ich (28). Als wir uns kennenlernten war er noch in einer Beziehung, jedoch wurde sie irgendwann unheilbar krank (chronisches erschöpfungssyndrom glaube ich heißt es) sodass sie quasi nur bettlägerig sein kann. Nach Jahren des hin und her haben sie beschlossen sich zu trennen, damit er die Chance auf ein Neues Glück und auch Familie mit jemandem hat. Sie haben jedoch ausgemacht dass er weiterhin für sie da ist, er besucht sie 1x pro Woche (ist dann von morgens bis abends 22 Uhr bei ihr, kocht für sie, ist für sie da etc)
Als die beiden nun schon seit längerem getrennt waren, sind er und ich uns in einem gemeinsamen Urlaub (2020) mit dem Freundeskreis näher gekommen (geküsst aber kein sex, viele intime gespräche), ich habe mich total in ihn verknallt und ich denke er auch in mich. Dennoch hat er mir daraufhin gesagt, dass er das wegen ihr nicht könne, er hätte ein schlechtes gewissen, er will ihr nicht weh tun, obwohl sie schon länger getrennt waren. daraufhin waren wir die 2 Jahre darauf einfach nur Freunde, wobei trotzdem immer was bei uns in der Luft lag von einer Anziehung bzw ich mir immer mehr gewünscht habe.
Letztes Jahr genau um diese Zeit sind wir uns dann doch wieder näher gekommen, wir hatten Sex. Kurze Zeit war es sehr schön, doch dann kamen die ersten Probleme auf, die ich jetzt als klassische Bindungsangst bezeichnen würde. Er sagte mir, er wäre doch bereit nun eine Beziehung einzugehen und könne sich das mit mir vorstellen.
Und nun kommen wir zu meinem Hauptproblem (Dass es mich tatsächlich auch ein wenig verletzt dass er sie noch so sehr liebt und wöchentlich zu ihr geht und auch sein Leben nach ihr richtet, dh nicht wegziehen kann beispielsweise oder mal wochenlang auf Reisen zu gehen versuche ich zu verarbeiten und damit klarzukommen weil ich wirklich finde, dass er es wert ist,und ich hoffe dass er dahingehend sich etwas ändert, aber darum soll es in diesem Thread nicht gehen..)
Also haben wir versucht uns intensiv zu daten bzw. eine Beziehung langsam aufzubauen. Es war für uns beide schwer, da er nun seit langem schon single war und zusätzlich unter der belastung für seine ex da zu sein stand, und ich ebenfalls seit längerem keinen mann mehr so richtig emotional an mich rangelassen habe.
Ich habe ihm gesagt, dass mir in einer Beziehung gemeinsame Zeit und Nähe sehr wichtig sind, zumal es bei uns beiden seit diesem gemeinsamen Urlaub jahrelang ein hin und her war, dass da eine Vertrauensbasis auch erstmal geschaffen werden muss auch um mir nicht das gefühl zu geben, ich wäre nur der ersatz für seine Ex mit der er ja nur nicht zusammen ist, weil sie nicht kann. Wir wohnen in der gleichen Stadt, 10 Minuten voneinander entfernt, wir sind beide Studenten und dementsprechend relativ flexibel. Er arbeitet oft bis 20/21 Uhr, weshalb man sich eben nur Abends oder am Wochenende sehen kann. Ich persönlich finde es immer schön ( und versteht mich bitte nicht falsch, jeder soll seine Hobbys und seine Zeit haben um seinen Dingen nachzugehen, sich mit Freunden zu treffen etc.) aber gemeinsames Einschlafen am Abend oder eben immer dann zusammen Zeit verbringen, wenn wir beide sowieso alleine zuhause gewesen wären finde ich in einer Partnerschaft normal.
Nun ist es so, dass wir nie länger als 2 Tage miteinander verbringen, Beispiel: Er möchte sogut wie nie, dass wir uns unter er Woche abends noch sehen, eigentlich nur am Wochenende. Wenn wir beide einen freien Tag haben unternehmen wir etwas, aber anstatt dass ich dann mit zu ihm gehe nachdem wir einen Ausflug gemacht haben erfindet er irgendeine Ausrede, warum wir jetzt jeder zu sich sollen (Ja ich würde jetzt gerne noch einkaufen gehen, würde gerne noch Wäsche waschen...) dabei habe ich ihm X mal gesagt, dass ich ihm dabei doch helfen könne, oder ich in der Zeit einfach etwas anderes tun kann, mich selbst beschäftigen, was auch immer. Ganz oft ist es so, dass ich spüre dass wenn wir eine Nacht und den darauffolgenden Tag zusammen verbracht haben, er wieder Gründe für ausflüchte sucht. Tatsächlich erwische ich ihn dann ganz oft nachdem er mir sagte, er müsse Hausarbeiten machen und hätten den GANZEN Tag deshalb keine Zeit für mich, dass er dann mit unseren gemeinsamen Freunden zockt. Das ist doch nicht normal? Jedes mal wenn ich das anspreche, reagiert er mit unverständnis (aber wir sehen uns doch schon 3 mal die woche, ist das nicht genug?) Wenn wir uns dann sehen sind die treffen jedesmal unglaublich schön und liebevoll. Er hält öffentlich meine Hand, bekundet also seine Liebe, da ist nichts von einem Verstecken oder Heimlichtuerei oder Kühlheit (wie es bei manchen mit Bindungsangst ist) Aber dann kommt wieder der Moment, als wenn jemand einen Schalter umlegt, so nun haben wir uns schon zu viel gesehen, er muss flüchten.
Reagier ich total über? wie kann man sowas lösen, hat das überhaupt einen Sinn mit einem Mann der mit halben Gedanken einer anderen Frau nachhängt, mir nicht das Gefühl von Stabilität geben kann, oder bin ich einfach nur übersensibel und sollte mich nicht so haben?