Hallo ihr Lieben,
ich habe ein zugegebenes eigenartiges Anliegen:
Kurz Info zu mir: Ich war bis Ende 2021 in einer langen Partnerschaft und habe mich getrennt // bin Mitte 2022 mit unseren Kindern ausgezogen // ich habe im Frühjahr 2023 meinen Partner kennen gelernt (Online)
Kurz zu ihm: War schon länger single, hatte zuvor noch mal mit seiner Ex angebandelt
Nun ist es so, dass ich von Anfang an kommuniziert habe, dass meine Kinder an erster Stelle stehen, das hat er akzeptiert.
Auch habe ich kommuniziert, dass ich Ende 2023 eine mehrjährige Weiterbildung anfangen werde, was impliziert, dass weniger Paar-Zeit vorhanden sein wird, da ich die kinderfreie Zeit dafür nutzen werde - jedes zweite Wochenende in etwa so: direkt nach der Arbeit Do. + Fr., bis Samstag 18/19 Uhr, dann kommt er und ich schaue, dass wir noch ein wenig Qualitytime haben (Essen gehen, Kino, Filmabend zu Hause o.ä.). Sonntags frühstücken wir dann lange und er fährt gegen 12 Uhr zur Familie (war schon lange vor meiner Zeit so) ich lerne dann, er kommt gegen 21 Uhr wieder, wir quatschen noch, gehen schlafen, am nächsten Tag arbeiten und die Kinder kommen wieder.
Nun ist es so, dass es ihn dennoch stört, er beschwert sich nicht direkt, aber man merkt es ihm an, er frisst es in sich hinein. Und wenn ich anspreche ob er es sich anders vorgestellt hat bzw.ob er blauäugiger war, verneint er es. Meint aber dass er sich doch erhofft hätte, dass man dennoch mal ein wenig Zeit für einander findet. Er redet da von 30 Min am Tag o.ä., allerdings weiß ich, dass es eben nicht bei den 30 Minuten bleibt und ich dann einfach gar keine Zeit mehr zum Lernen finden werde. Er plant da die Abenden ein… wo ich aber im Idealfall bis 22 Uhr lerne.
Ihm würden ein paar Minuten am Tag reichen, sagt er, aber da ich keine festen Pausenzeiten habe könnte ich ihm nicht einmal sagen „dann und dann mache ich Lernpause“… zumal Lernpause bei mir auch heißt ich esse nur schnell etwas, mache den Haushalt etc., also eigentlich ist es dann wirklich nur eine Pause vom Lernen, nicht zum Erholen… und wenn ich dann doch einfach mal auf dem Sofa sitze ist es m.E. auch nicht verwerflich, wenn ich das eben alleine mache, oder doch?
Gerade diese Woche ist schwer… Ferienzeit, die Kinder sind eine Woche beim Vater, ich plane die Zeit, nach der Arbeit, zum Lernen ein. Ich hatte das vorab auch so kommuniziert, das hat er aber irgendwie nicht wirklich für voll nehmen wollen, hat sich da gedanklich trotzdem seine Zeit mit mir eingeplant.
Im Normalfall würde ich auch das kommende Wochenende lernen. Nun hat er Samstag Geburtstag, also plan ich das Lernen aus, und am Sonntag wollen wir mit seinen Geschwistern (die hatten nun alle Geburtstag) nachfeiern – 1 Std. entfernt, entsprechend plane ich auch das Lernen primär aus (werde mich aber dann auch 2 bis 3 Std. zurückziehen und lernen!).
Auch kann er sich nur schwer damit arrangieren wenn ich dann tatsächlich mal etwas mit anderen mache, wo ich normalerweise Lernen würde (Z.B. Samstagabend Essen gehen mit Kolleginnen – wäre nun das zweite Mal seit wir zusammen sind), weil er meint die Zeit könnte ich ja mit ihm verbringen.
Oder auch mit meinem besten Freund (kennen uns fast mein halbes Leben lang) … der hat mir zum Geburtstag einen Thermengutschein geschenkt. Weil er weiß dass ich das gerne mache und er meint dass ich auch mal Entspannung brauche (war seit Oktober 2023 einmal mit einer Freundin in der Therme und habe selbst da gelernt). Seine erste Frage war ob ER da auch eingeplant werde oder ob es nur für mich und meine besten Freund wäre? Woraufhin ich nur meinte, dass der Gutschein in erster Linie für MICH ist, ich könnte ihn ganz allein, mit ner Freundin, meinem besten Freund, meinem Partner, etc. nutzen. Mein bester Freund wäre niemals so dreist, davon auszugehen, dass wir so einen Gutschein (ist auch 80 km entfernt und wäre ggf. ein ganzes Wochenende, an dem ich auch wieder lernen würde, aber eben nicht ausschließlich) zwangsweise zusammen und allein ohne meinen Partner nutzen müssen. Mein Partner sagt hier, er wäre nicht eifersüchtig, findet nur, dass ich die Zeit eben dann auch mit ihm verbringen könnte und es ihn stört.
Mein Partner ist auch an den Kinderwochenenden da und auch Großteils unter der Woche (alle zwei Wochen in Frühschicht), so dass wir auch da Zeit haben – wenn auch mit Kindern (aber die gehören zu mir und stehen an erster Stelle!). Und wenn nicht gerade die Seuche bei uns grassiert schaffe ich es meistens auch wieder aufzustehen um den Abend mit ihm zu genießen.
Mein Leben besteht aktuell aus meinen Kindern, meinem Partner, meiner Arbeit und meinem Lernen. Me-Time ist fast ausgeschlossen, sonst würde ich z.B. meine Freunde öfter sehen.
Mein Partner hat selbst kaum eigenes Leben (war schon immer so), immer nur Arbeit, Zuhause, ggf. bei seiner Mutter (sehr enges Verhältnis) oder Oma. Seine beiden besten Freunde sind Familienväter und hätten angeblich keine Zeit. WhatsApp und Co. funktioniert, nur treffen ist eben nicht drinnen lt. ihm. Es wäre für ihn m.E. einfacher die Zeit sinnig zu nutzen, eben um Kontakte zu pflegen oder einem Hobby nachzugehen. Dann hätte er vielleicht weniger Probleme damit, oder erwarte ich hier zu viel?
Meine Frage nun an euch: hat mein Partner recht, wenn er mehr Zeit einfordert?
Vielleicht könnt ihr mir mit einer externen Sicht zur Reflexion behelfen.
Lieben Dank.