Wem sagst du das...
mit 12 wollte ich einen 13-jährigen englischen grafen mit halblangem blondem haar. so einen gab es aber nicht in meiner umgebung.
mit 15 wurde ich zum hippiemädchen und merkte, dass rockstars auch was für sich haben und ich wollte intellektuell sein. also suchte ich einen john-lennonverschnitt mit existentialischem tatsch. bloss kein macho..... ich fand einen, aber irgendwas fehlte. er hatte kein erotisch-sinnliches feuer und er war nicht männlich genug. er erinnerte ein wenig zu sehr an jesus...
mit 17 verliebte ich mich in meinen südländischen geigenlehrer - der inbegriff eines machos. ich merkte, dass ich auf machos stehe, auf schmachtblick, tango und männlichkeit. der mann wäre perfekt gewesen, hätte man nur diese leichte oberflächlichkeit wegzaubern können...mir schwante, dass ich nach einer tiefen seele suchte.
mit 20 traf ich den ersten russen. da zeichntete sich eine gute, neue mischung ab. sinnichkeit, aber tiefe. und pfiffiges, männliches aussehen. und noch etwas anderes: die russische kultur. ich merkte, dass mich die anzog. aber ich liebte ihn nicht, er machte mich nur verrückt.
mit 21 traf ich einen andern russen. ein universalgenie. unstet, hochintelligent, hochsensibel, redegewandt, leidenschaftlich, psychisch immer am rande des normalen. da hatte ich meine tiefe seele. und er war initiativ und lebenshungrig. und ich konnte mir ihm SPRECHEN. der ALLTAG war interessant und ich fühlte mich lebendig mit ihm. ich merkte, dass ich einen mann brauchte, der etwas aus meinem leben machte, der aktiver war als ich.und ich entdeckte, dass man jemandem bis zum weinen lieben kann. und wollte fortan nur noch jemanden, der mir nicht egal war als mensch. leider war er mir in allem zu schnell und zu wenig freundlich. und der letzte körperliche kick fehlte. (und den brachte ich ja, wie ich eigentlich schon gelernt hatte)
mit 24 traf ich einen ukrainer. er war es. er war freundlich, leidenschaftlich. intelligent, echt, tief, männlich und sinnlich. aber leider feige wie ich selbst. er machte mir eine liebeserklärung, zog sie aber völlig hilfslos wieder zurück. kurz, es war die absloute liebe, aber wir kamen nicht vom fleck. ich merkte zum zweiten mal, dass ich einen initiativen mann brauche.
jetzt bin ich 28 und muss aufpassen, dass ich nicht den ratschlag von ältern kolleginnen annehme: du musst einen suchen, mit dem es funktioniert, nicht mehr und nicht weniger. das leben ist toll...