Besuchen und besucht werden
ich denke, ich kann deine verbitterung, oder zumindest enttäuschung, bis zu einem gewissen grad nachvollziehen, ich hatte auch schon oft das gefühl, von freunden im stich gelassen worden zu sein. allerdings hab ich daraus meine schlüsse gezogen,zum einen den, daß sich eben in "krisen"zeiten - wie du selbst schreibst - die spreu vom weizen trennt.
zum anderen hab ich einiges über mich gelernt, etwa, nach hilfe und unterstützung zu fragen, sie zu suchen, und nicht die mangelnde allwissenheit und das eben nicht unfehlbare gespür der mitmenschen verantwortlich zu machen.
du schreibst, du wirst von freunden angerufen und besucht, wenn ihnen der sinn danach steht, im gegensatz dazu bist du enttäuscht, daß du nicht besucht wirst, angerufen wirst... natürlich ist es ein großer trost, wenn hilfe und beistand ungefragt kommen, aber um ehrlich zu sein: vielleicht sind sie nicht einmal auf dem laufenden, möglicherweise haben sie deine signale, daß es dir mies geht, nicht erkannt; mein rat wäre, den inneren widerstnd zu überwinden, dich einmal aktiv an die leute zu wenden, von denen du dir beistand erwartest, wenn sie dann immer noch nicht für dich da sind, dann kannst du sie getrost als entfernte bekannte in einer anderen schublade verschwinden lassen.