Aufregung entfacht die Leidenschaft
und hält sie langfristig lebendig. Das konnte der US-Psychologe Arthur Aron mit einer Serie von Experimenten nachweisen.
Die aufregende Brücke im Capilano-Canyon
Im Klassiker, dem Brückenexperiment,schickte er eine hübsche Mitarbeiterin in den Capilano-Canyon nahe der Stadt Vancouver in Kanada. Hier gab es zwei Brücken: die größte Fußgänger-Hängebrücke der Welt, 70 Meter hoch, 140 Meter lang, eine wackelige Angelegenheit über einem Fluss. Ein Stückchen weiter führte eine langweilige, solide Brücke über einen Nebenarm des Flusses. Die Mitarbeiterin stellte sich auf die Hängebrücke und fragte die männlichen Passanten, ob sie einen belanglosen Fragebogen ausfüllen könnten. Für weitere Fragen gab sie ihnen ihre Telefonnummer. Das gleiche machte sie auf der langweiligen Brücke. Ergebnis: Die Männer von der Hängebrücke riefen vier Mal häufiger an, als die von der festen. Sie waren aufgeregt und hatten als Ursache dafür die Frau ausgemacht. Aus ihrer Aufregung war Erregung geworden. Fazit: Wir haben nicht nur Herzklopfen, weil wir uns verlieben, sondern wir verlieben uns auch, weil wir Herzklopfen haben. Wie Aron in neueren Experimenten gezeigt hat, lässt sich das Aufregung auch für langjährige Partnerschaft nutzen. Gemeinsame Aufregung haucht einer abgekühlten Liebe neues Feuer ein. So waren Eheleute, denen der Psychologe ein Mal pro Woche Aufregendes verordnete Theater, Bergsteigen, Tanzen zufriedener mit ihrer Beziehung, als Paare, die nur Angenehmes Freunde besuchen, Kino, Essen gehen unternahmen.