Hmm,
also wenn man davon weiß und es zu seinem Vorteil einsetzen kann, ist es wunderbar. Wenn man es nicht weiß, ist es die Hölle, egal ob man jung oder alt ist.
Ich weiß leider erst seit einem Jahr von meiner Hochbegabung und konnte noch nicht wirklich irgendwelche Vorteile daraus ziehen. Hätte ich es zu Schulzeiten erfahren, wäre einiges sicher anders gelaufen.
Ich hatte in Mathe dauerhaft gute Noten, in der Oberstufe im LK sogar meistens eine 1, obwohl ich nie gelernt habe.
Die anderen Fächer waren miserabel (auch dafür hab ich nicht gelernt, weil es mich nicht interessiert hat und ich dauernd was falsches gesagt habe). In Chemie hatte ich sogar mal eine 6 auf dem (Halbjahres-)Zeugnis...und ich habe eine Klasse wiederholen müssen.
Dabei war ich in der Grundschule Klassenbeste allerdings hat sich meine Lehrerin auch sehr um mich gekümmert.
Ich hab sie nämlich schon nach 4 Tagen Schule gefragt, wann es denn mal >so richtig< losgehen würde...dass die anderen in der Schule erst mal mit Wachsmalern einzelne Buchstaben schreiben lernen mussten, fand ich sehr frustrierend; ich durfte daraufhin meinen Namen mit einem Bleistift üben.
Ich glaube, mir hätte es im 1. Schuljahr nichts ausgemacht, irgendwelche Geschichtsdaten auswendig zu lernen, oder an Text-Beispielen aus Faust lesen zu lernen. Zehn Jahre später hatte ich die Lust an Geschichte und Faust bereits verloren.
Aber der Alltag eines unwissend Hochbegabten ist ebenfalls schlimm.
Ich habe schon sehr vielen Leuten Unrecht getan, habe geglaubt sie seien unaufmerksam und unaufrichtig mir gegenüber. Weil sie etwa manche Dinge vergessen haben, an die ich mich >natürlich< super gut erinnern konnte.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass andere Menschen denken und >abspeichern< können wie ich. Die >Sprache< der Normalbegabten erlernt man jedenfalls nicht in einem Jahr.
Ein gutes(?!) Beispiel für diese unterschiedlichen Sprachen habe ich: Ich sollte letzten Herbst eine Freundin kurzfristig bei der Arbeit im Café vertreten. Meine Aufgabe war u.a. das Kaffeekochen. Mit der großen Maschine konnte man sowohl Espresso als auch kleine und große Tassen Kaffe machen. Man musste nur entsprechend viel Pulver in einen Einfach- oder Doppelt-Aufsatz geben. Die Wassermenge wurde dann von der Maschine selbständig berechnet, wenn man denn die genaue Taste drückte.
Und hier trat mein Problem auf.
Die Maschine hatte vier Tasten mit unterschiedlichen Symbolen:
Oben Links: kleine Tasse für: eine Tasse Espresso
Oben Rechts: zwei kleine Tassen für: zwei Tassen Espresso ODER eine kleine Tasse Kaffee
Unten Links: große Tasse für: eine große Tasse Kaffee ODER zwei kleine Tassen Kaffee
Unten Rechts: zwei große Tassen für: zwei große Tassen Kaffee
Die Symbole haben mich total verwirrt. Bestellte jemand einen kleinen Kaffee, musste man die Taste mit den ZWEI kleinen Tassen drücken.
Bei zwei kleinen Kaffees musste die Taste mit der GROßEN Einzeltasse gedrückt werden.
Ich habe JEDES Mal überlegt, welche Taste wohl die richtige ist. Die Chefin hat mir mehrfach erklärt, was die Tasten bedeuten und meinte, dass das doch nicht so schwierig sei. Ich glaube, sie hat mich für total behämmert gehalten. Auch eine weitere Freundin, die dort arbeitet, konnte mein Problem nicht verstehen.
Für mich wäre es einfacher gewesen, hätten die Tasten vier verschiedene Farben oder Nummern gehabt, oder gar keine Bezeichnung; ja, es hätte mir gereicht, zu wissen, dass ich für einen kleinen Kaffee oben rechts hätte drücken müssen. Ich fand die Symbole total unlogisch.
Kann das jemand nachvollziehen??
Ich könnte sicher noch mehr schreiben. Mach ich auch bestimmt noch, mal sehen, was sonst noch so dazu kommt.
Bis dann!
Gruß aus Köln ;-)