Hallo!
Ich habe schon viel zum Thema Borderline, Trennung, etc. gelesen und doch weiß ich nicht weiter.
Mein Ex-Borderliner (m) hat sich im Juni von mir getrennt. Wir hatten einen Streit, den ich im Gegensatz zu ihm nicht so einfach beiseiteschieben wollte und konnte. Daher wollte ich mit ihm über unsere Beziehung allgemein und den Streit im speziellen reden. Ich konnte gar nicht so viel sagen, da sagte er plötzlich es ist aus, Schluss, vorbei. Er würde mir noch meine persönlichen Gegenstände per Post schicken, er möchte kein Nachtreten und böses Blut, ich könne mich ja melden, wenn ich meine es helfe mir. Mit diesen Worten ließ er mich stehen und ignorierte mich fortan für Wochen.
Als ich nach Wochen immer noch keine Reaktion bekam, fragte ich ihn, warum er mir meine persönlichen Gegenstände, wie von ihm angekündigt, noch nicht geschickt hat. Plötzlich bekam ich eine Antwort, ob ich mir wieder eine psychologische Erklärung zu Recht gelegt habe, warum er wie handelt. Danach wieder Funkstille.
Nun 5 Wochen nach der Trennung meldete er sich per SMS von sich aus und fragte, ob ich eine spezielle Verpackung wünsche für meine Dinge. Als ich antwortete, schlug mir wieder nur Hass entgegen. Einen Tag später kam die nächste SMS und fragte, ob meine Adresse immer noch dieselbe sei.
Was bezweckt er damit? Er kann sich ja denken, dass ich in 5 Wochen nicht umgezogen bin, und die Verpackungsart kann er auch alleine entscheiden.
Ich weiß, dass es rational gesehen besser ist, wenn die Trennung endgültig ist und doch traf es mich wieder, dieser Hass, diese Kälte. Insbesondere, da wir vor einem Jahr schon mal getrennt waren von einem Tag auf den anderen und gleich die neue weiße Fee da war. Als es mit ihr vorbei war, kam er wieder und meinte er wäre außer Kontrolle gewesen und er brauche Hilfe, die er letztlich nie gesucht hat. Mein Helfersyndrom sprang sofort an und er tat mir unendlich leid, weswegen ich ihm natürlich trotz meiner Verletzungen helfen wollte. Dennoch hat sich nichts geändert.
Diese Abwertung schmerzt so sehr und hat nun wieder die Wunde aufgerissen. Ich leide zwar nicht mehr so wie letztes Jahr, aber dennoch vermisse ich ihn und leide.
Ist es überhaupt möglich von der schwarzen Seite wieder auf die weiße zu wechseln? Oder werde ich nun den Platz der bösen Hexe meiner Vorgängerin für immer einnehmen?
Mein Ex ist zwar kein diagnostizierter Borderliner, da er eine Therapie nach kurzer Zeit gleich wieder abbrach bevor es noch zu einer Diagnose kommen konnte, aber seine Therapeutin deutete zumindest etwas in die Richtung an.
Das schlimme ist für mich, je mehr ich alles Revue passieren lasse, desto mehr fühle ich mich schuldig. Hätte ich nicht geduldiger mit ihm sein müssen? Habe ich zu oft überreagiert? Ich frage mich sogar zeitweise, ob nicht ich es bin, die Borderline hat und er der normale, gesunde? Ich habe definitiv ein sehr geringer Selbstwertgefühl bzw Komplexe und bin sehr introvertiert, habe mich in dem Sinne aber nie "krank" gefühlt, als hätte ich eine Störung.
Ich bin im Moment einfach nur durcheinander und habe das Gefühl einfach alles falsch zu machen und zweifel nur noch an mir :(
Wie soll ich mich nun Verhalten?
Besteht wirklich die Gefahr, dass ich die "Kranke" bin und er, der "normale" oder ist dieser Gedanke nur dem Einfluss des Ex-Partners geschuldet?
Danke und lG!