Kenne ich nur zu gut...
Solche Panikattacken hatte ich das erste mal vor 5 Jahren während meines Abiturs. Zur gleichen Zeit hat mein Freund mit mir Schluss gemacht. Damals wusste ich nicht, dass es soetwas wie Panikattacken überhaupt gibt. Nachdem ich meinen jetztigen Mann kennengelernt hab, waren die PA von einem auf den anderen Tag (mehr oder weniger) weg. Zwei Jahre später nach einer Menge Stress in der Uni und Umzügen, ging es wieder von vorne los. 3 Wochen lag ich im Bett, dachte ich sterbe jeden Moment, 2x Notaufnahme, Magenspiegelung, Allgemeinuntersuchungen. Immer war ich gesund. Irgendwann hab ich mir dann gesagt, dass es so nicht weiter geht, hab meinen normalen Tagesablauf wieder aufgenommen. Habe noch lange mit den Attacken gelebt und irgendwann waren sie dann einfach weg. (Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch nocht nicht, dass es soetwas wie Panikattacken gibt und kein Arzt hat mich mal darauf gebracht...)
Und nun wieder das ganz Theater von vorn. Mitte Oktober 2013. Liege grad mit meinem Mann im Bett, wollten noch einen Film gucken und dann totale Atemnot, schwitzen, Herzklopfen, alles verschwimmt... Habe erstmal nichts gesagt und es ignoriert. Dann wurde es mit den Tagen immer schlimmer. Habe diesmal darauf geachtet mich immer zu bewegen und mich nicht einfach wieder hinzulegen. Habe mir immer selbst gesagt: Das kennst du schon. Es kann dir nichts anhaben. Aber das klappt natürlich nicht immer und es gibt Tage, wo man einfach nicht mehr kann oder "aufgeben" will. Es gibt Tage wo ich nur ein paar Attacken hab und Tage wo es eigentlich den ganzen Tag geht. Das Gefühl ist furchtbar und es gibt verschiedene Dinge die mir immer während so einer PA helfen:
1: starkes Kaugummi kauen.
2: Wasser mit viel Kohlensäure trinken oder einen kalten Saft.
3: Hinlegen und den Körper versuchen zu entspannen.
Habe vor 3 Tagen mit Sportübungen (zu Hause) angefangen und ja, das hilft wirklich. 20 - 30 Minuten den Körper spüren. Am besten macht man das täglich, weil nach dem Sport könnte es sein, dass man wieder denkt, dass man zu wenig Luft bekommt. Nach/während Anstrengung benötigt der Körper mehr Luft und ist ganz normal. Das gehört dazu, den Körper wieder mehr zu vertrauen. Habe mich vor ein paar Wochen mit 30 Min Joggen am Stück übernommen und hatte danach ne Megaattacke! Deswegen taste ich mich langsam ran.
Ich schreibe das jetzt so einfach runter aber ganz ehrlich, ich weiß wie furchtbar das ist... Wenn man sich so hilflos fühlt und einfach denkt: jetzt ist es aus! Jede PA fühlt sich natürlich aus anders an. Diesmal ist sie anders, diesmal passiert wirklich was! Und das stimmt einfach nicht.
Mein Hausarzt hat mir empfohlen eine Therapie zu machen. Dagegen habe ich mich erstmal gewährt. War bei einer Frau, die eigentlich psychologische Beratung macht und nicht darin direkt ausgebildet ist. Es war ganz ok, hat aber nicht wirklich geholfen. Heute habe ich mich überwunden und einen Termin bei einer Psychologin gemacht. Habe bei 4 verschiedenen Angerufen: 2 über Neujahr nicht da, eine nimmt keine Patienten mehr auf und die letzte hat mir einen Termin für kommenden Donnerstag gegeben! :) Das hat mich jetzt irgendwie erleichtert, weil ich weiß, dass ich was in Angriff nehme.
Was aber leider stimmt: Keine Ablenkung verhindert neue Panikattacken! Man muss wirklich einen Weg finden die PA zuzulassen. Nicht versuchen zu unterdrücken! Das ist ein Kampf gegen dich selbst und den kannst du nicht gewinnen!
Am schlimmsten für mich ist das allein sein. Das ist das Schwierigste für mich! Mein Mann ist sehr liebevoll und gibt alles für mich. Allerdings kann er aus beruflichen Gründen nicht immer da sein...
Aber ich kann jedem eine Therapie empfehlen, auch wenn ich jetzt noch keine Sitzung hatte. Aber die Psychologen werden euch helfen euch selbst zu helfen. Allein ist das sehr schwer... Ich will es einfach endgültig loswerden, mein altes Leben leben und dafür probiere ich alles!
Ich hoffe, dass ich ein bischen helfen konnte :)