josta_12747456Erst einmal
ein Danke an Ulrike für die lieben Worte, auch wenn mich ein "du Arme" mehr gefreut hätte ;) aber das bin ich selbst Schuld, hab noch keine genaueren Angaben über mich gemacht.
Zu der Frage, was genau geschehen ist...wüsste ich das auch gerne...
Mein leibl. Vater hat meine verlassen als ich 8 Mon alt war, nie wieder Kontakt, ich kenn ihn nicht. Stiefvater bekam ich mit 3, hat mich nur so lange geliebt, bis Bruder Nr1 Kam, da war ich 6, als dann Bruder Nr 2 kam, da war ich 8, war ich abgeschrieben, war als die "Große" Schuld an allem, was die Kleinen machten, bekam von Papa den Hintern versohlt. Mama sagte nichts, dem Frieden Willen her. Nicht nur meine Brüder (die ich dennoch über alles liebe, sie konnten nichts dafür) wurden bevorzugt, auch wenn Freundinnen von mir da waren, waren ganz klar DIE die Nr 1 bei meiner Ma, so fing mal alles an...
Hab mich also schon recht früh allein zurechtfinden müssen. Bin schnell meine eigenen Wege gegangen, interessierte sich ausser Oma und Opa (die aber über 100km weit weg wohnten) eh niemand für mich.
Als Teenager mit 13/14 war ich neben der Schule nur noch unterwegs tagsüber, kümmerte niemanden.
Mit 15 im Familienurlaub wurde ich mit einer dortigen Freundin von einem 21 jährigen Berufssoldaten abgefüllt und nennen wir "unfreiwillig" entjungfert. Die Behördengänge die nötig waren weil die dortige Polizei es verlangte wurden gemacht, dann nach Hause und nie wieder ein Wort drüber verloren. Peinliche Geschichte halt...
Ich wurde damit allein gelassen.
Mit 16, also 1 Jahr später lernte ich meinen ersten festen Freund kennen. 6 Jahre älter, Alk und Drogenprobleme (er nicht Ich!), also super Umgang für ein angeschlagenes Mädel, aber er kümmerte sich zumindest um mich.
Wurde schwanger, wurde zur Abtreibung gedrängt. Von allen. Freund, Eltern, seine Mutter, allen. Bekam meine Tochter 2 Monate vor meinem 17. Geburtstag.
Meiner Mama war das alles zuviel mit mir, gab die Verantwortung ans Jugendamt ab.
Nach langen Diskussionen durfte ich mit dem Baby und dem Freund in eine eigene Wohnung. 50 km von meiner Familie weg, dafür nahe bei seiner, wo mich jeder verurteilte und hasste.
Beziehung hielt noch 2 Jahre, dann warf ich ihn raus. Er wurde gewalttätig.
Mit 19 zog ich mit Kind zurück in meine Heimatstadt. Kind war dann die NR 1 bei meiner Familie. Ich das schwarze Schaf.
Hab mich auf eine überaus DUMME Affäre eingelassen, bin schwanger geworden...ja ich weiß es selbst, Kommentare dazu unnötig...
Da ich die Einstellung habe, dass Kinder nicht gefragt werden ob sie gezeugt werden wollen oder nicht und sie nichts dafür können, bekam ich auch dieses Baby.
Affäre wollte vom 1. Tag nichts davon wissen, war direkt nach der Geburt bei einer anderen und ich stand da mit 2 kleinen Kindern und ohne wirklichen Rückhalt. Selbst Schuld, klar.
1 Jahr später ging ich eine "echte" Beziehung ein, er nahm den Kleinen als seinen an, die Große nahm ihn Ersatzpapa an (sie hatte aber Kontakt zu ihrem leibl).
Es folgte das erste Wunschkind.
Die Beziehung hielt 9 Jahre, in denen ich 2x Betrogen wurde, live erleben durfte, wie jemand zum Trinker wird, mich quasi nur zum Einkaufen und Kinder zum KiGa/Schule bringen/abholen raus ließ und mich während der Beziehung und noch nach der Trennung regelrecht terrorisiert hat.
Mein jetziger Lebensgefährte hat mir damals (da waren wir nur befreundet), den Mut zur Trennung gegeben, war der erste Mensch, der mir den Rücken stärkte.
Ich wollte weg von allem, meine 3 Kinder sollten endlich mal ein ruhiges, NORMALES Leben erleben können, also hab ich Deutschland hinter mir gelassen und zog nach Österreich zu meinem jetzigen LG.
Das war die erste vernünftige Entscheidung die je gtroffen habe und ich bereue sie keine Sekunde.
Meine beiden Jüngsten sind von 4er auf 1-2er Schüler gestiegen, ich arbeite, liege keinem Staat mehr auf der Tasche.
Aber ich bin unglücklich...ich habe hier niemanden. Meine Familie erwartet, da ICH diejenige bin, die gegangen ist, das ICH diejenige zu sein habe die sich meldet und Kontakt hält...von allein kommt da nichts...
Wir sind nun 3 Jahre hier...es ist schon so weit, das dies Jahr zum ersten mal nicht einmal mehr ein Geburtstagsgruß an meinen jüngsten kam...keine SMS, kein Anruf, nichts...
Ich bin wütend und unglücklich zugleich...
Meine geliebten Großeltern sind im selben Jahr nach meinem herzug gestorben, sie waren die einzigen die mir das Gefühl von Familie gegeben haben...warum ist meine Familie so? Warum durfte ich nie eine Familie haben wie andere sie haben? Warum habe ich keine Mama mit der ich alles bereden kann was mir auf der Seele liegt...?
Als ich das vor Jahren mal versuchte, per 4 Seiten langen Brief den unter weinen geschrieben habe (mein jüngerer Bruder der damals noch bei Ihr lebte und ihr den Brief dann gab), erzählte mir 2 Tage später, sie habe gelesen, gelacht und den Brief in die Tonne geschmissen...als wir dann telefonierten, fragte sie mich was ich ihr denn da für einen Scheiss geschrieben habe...
Sie ist Trinkerin, hat die Ehe mit meinem Stiefvater nicht ertragen, der nun seit 5 Jahren halbseitig gelähmt nach einem Schlaganfall in einem Heim lebt.
Meine Große, nun Volljährig, lebt seit ihrem 18. wieder in Deutschland. Auch sie hat bislang noch nichts auf die Reihe gekriegt, wofür sie verständlicherweise mir die indirekt die Verantwortung für zusteckt. Sie hat mir vieles nicht verzeihen können...verkorkste Kindheit usw...und sie hat ja auch Recht...
Sie fehlt mir so sehr...
Eine Mama fehlt mir so sehr...die mich einfach mal in den Arm nimmt...
Ich bin von allem weg gegangen...lebe jetzt 1000km weit weg in einer neuen Heimat, die auch wirklich Heimat geworden ist.
Aber ja, ich bin einsam...und fühl mich alleine...
Denn auch wenn mein LG ein echter Schatz ist, der alles für mich und meine Bande tut, so hat auch er seine Macken mit denen es schwer für mich ist, umzugehen...
Er ist kein Redner...Probleme werden weggeschwiegen. Und er ist der Ansicht, dass er mich vor meiner Vergangenheit den Narben schützen kann, indem wir nicht darüber nicht sprechen...Aus den Augen aus den Ohren, aus dem Sinn...ist gut gemeint, aber das klappt nicht...
Er sagte mir mal, ihn würde das selbst alles so weh tun wenn er das hört, das es ihn direkt mit runterzieht...also schweige ich wenns mir schlecht geht...
Alles was vor meinem Herzug war, exestiert also quasi gar nicht mehr...nicht offiziell...inoffiziell leide ich wie ein Hund...für mich allein...
Ich bin durch meinen LG in eine Familie gerutscht, die seit Jahren angewöhnt hat, nur dann sich zu treffen und zu sehen, wenn Feiertage sind und ansonsten jeder sein eigenes Leben lebt und sich nicht in das der Familienmitglieder reindrängt...
Freunde hab ich auch nach 3 Jahren keine...keine Zeit...Vollzeit im Einzelhandel mit Arbeitszeiten (8:00-18:45) die keinen Raum für Freundschaften lassen, denn an den 2 freien Tagen pro Woche bin ich froh, zuhause zu sein.
Nun kennt ihr mei Leben besser und detaillierter als so Mensch in meinem Leben...