Utrogest
Hallo an alle,
also hier meine Geschichte: Wir haben 1997 geheiratet und im September 1998 habe ich dann meine Minispirale rausnehmen lassen, um eine Schwangerschaft zuzulassen. Bis heute - also 8 Jahre danach - bin ich nicht schwanger.
Zuerst habe ich jahrelang von meinem FA gehört, dass bei mir ja alles OK sei und ich nur vielleicht mal weniger Stress haben sollte - wir sollten einfach Geduld haben, schließlich seien wir ja noch jung.... (1998 war ich 29 Jahre alt...) Wichtig sei auch, dass mein Mann doch mal aufhören sollte zu rauchen... Nach so vier Jahren habe ich dann meinen FA mit ungeduldigen Fragen konfrontriert, dass wir doch mal was unternehmen sollten ! Also zuerst meinte er daraufhin, wir sollten ein Spermiogramm machen lassen. Das Ergebnis war OK. Dann solle ich eine Temperaturkurve führen - doch das musste ich wieder aufgeben, da ich wegen meiner Tätigkiet als Eventmanagerin einen sehr unregelmäßigen Tages- und Nachtablauf habe.
Währenddessen haben wir uns schon selbst mal eingelesen und ich habe dann gefordert, doch mal einen Hormonspiegel bei mir anzulegen. Dieser ergab - am 5. Tag des Zyklusses: alles OK. Ich sprach ihn auch immer wieder mehrfach darauf an, dass ich in jungen Jahren einen starken Chlamydienbefall hatte und dies ja etwas mit der Durchlässigkeit der Eileiter zu tun haben könne. Er sagte, um die Durchlässigkeit der Eileiter zu untersuchen müsse man eine Bauchspiegelung machen - doch nun solle ich ersteinmal ein Jahr lang Mönchspeffer nehmen, zumal ich ja immer so stark meine Tage bekomme (ca. 10 Tage lang - zuerst "tröpfelt" es so 3 Tage - dann habe ich 2-3 Tage lang ganz starke Blutungen - und dann "tröpfelt" es wieder)
In der Zwischenzeit bin ich zu einer FÄ gegangen; die fragte mich, ob ich denn einen ES hätte ? Diesen sollte ich doch mal mit Teststreifen testen. Wenn ich diesen bekomme, müsse man einfach um den Eisprung herum gezielt GV haben und abwarten, da ja auch das Spermiogramm gut sei...
Also beorgte ich mir das Persona Gerät, um mal meinen Zyklus auch über einen längeren Zeitraum näher kennen zu lernen. Einen Eisprung bekam ich - wenn auch nicht bei jedem Zyklus. Nun ging ich mal wieder zu meinem alten FA, um ihm mitzuteilen, dass ich ja auch einen Eisprung habe, mein Mann ja ein gutes Spermiogramm und ich trotz allem nicht schwanger werde. Nun gab er mit Clomifen - aus meiner heutigen Sicht völlig unnütz...
Also es tat sich nichts. Dann ging ich wieder zu einer anderen FÄ (Arzt Nr.3), die mir sofort eine Überweisung für die Klinik gab, um eine Bauchspiegelung zu machen - da sie auch auf dem Ultraschall meinen Follikel sah und meinte es sei ja sonst alles in Ordnung. So liegt es wahrscheinlich an der Chlomifen Erkrankung von früher und man könnte bei einer Bauchspiegelung auch gleich die Eileiter versuchen wieder durchlässig zu machen. So ging ich also in die Klinik und hatte dort auch eine Chefarzt Behandlung (Arzt Nr. 4). Auch dort beobachtete man zunächst meinen Zyklus (erste Zyklushälfte) und man kam zu der Erkenntnis - scheinbar ist alles in Ordnung. Die Bauchspiegelung sei also wirklich notwendig, um die Eileiter sich näher anzuschauen. Nach der OP mit Vollnarkose, die mich noch eine Woche danach völlig schach-matt gesetzt hat, waren alle Ärzte begeistert von meinen "butterweichen" Eileitern, die komplett durchlässig sind...
Mit dieser Diagnose ging ich also wieder zur FÄ Nr. 3, die mich dann in ein Kinderwunschzentrum überwies, um dort mal eine Insimination durchführen zu lassen.
Diese haben wir nun durchgeführt - mal abwarten. Doch ! Dort erfuhren wir eine Menge Neues:
1. Man hätte vor der Bauchspiegelung doch einfach mal meinen Chlamydien Titer prüfen können; d.h. wie stark meine Antikörper sind; dies hätte schon Aufschluss darüber gegeben, ob die Chlamydien Erkrankung wirklich so schlimm für meinen Körper gewesen ist.
2. Als ich der Ärztin dort von meiner kurzen zweiten Zyklushälfte erzählte - d.h. ich bekomme meinen ES so am 15. oder 16. Tag und mein Zyklus ist 27-28 Tage lang, habe ich heute zum ersten Mal das Medikament Utrogest bekommenund !!! die Ärztin sagte, dass eventuell eine Gelbkörperschwäche vorliegt, die vielleicht all die Jahre schon für das "Nicht-Zustande-Kommen" einer Schwangerschaft verantwortlich ist.
Und nun solle ich das Utrogest in der zweiten Zyklushälfte nicht schlucken, sondern vaginal einführen. Das Medikament sei eigentlich für die Wechseljahre gedacht und ist wesentlich wirksamer bei einer Gelbkörperschwäche, wenn es vaginal genommen wird.
Kennt denn jemand solche eine Einnahmeform bei Tabletten, die man eigentlich laut Beipackzettel schlucken soll ?
Und hat jemand denn auch einen Zyklus von 27-28 Tage und eine Menstruationsdauer von 10 Tagen ? Ist das normal ?
Wir verlieren so langsam den Glauben an die Ärzte; wenn doch eine Untersuchung der Gelbkörperphase so wichtig ist, warum wird denn sowas nicht vor alle weiteren Behandlungsschritte gestellt ?
Wir würden uns sehr über Feedback freuen !
Christine & Wolfgang