In Berlin hat eine Mutter ihre vier Kinder sich selbst überlassen
Von unserer Korrespondentin Katja Bauer
Farbige Handabdrücke von Kindern sind auf der Wohnungstür in dem Berliner ...mehr
BERLIN. Ein besonders dramatischer Fall von Kindesvernachlässigung ist gestern in Berlin bekannt geworden. Eine Mutter hat ihre vier Kinder über Monate sich selbst überlassen. Der Älteste, ein Zwölfjähriger, wandte sich verzweifelt ans Jugendamt.
Die acht, neun, elf und zwölf Jahre alten Kinder lebten nach Angaben der Berliner Polizei unter schrecklichen Umständen. Die Wohnung sei völlig verdreckt gewesen, zum Teil meterlange Spinnweben hätten die Möbel und die Decken überzogen. Der Boden war nach Angaben der Ermittler zugemüllt und mit schmutziger Wäsche und Essensresten übersät. Die Küche sei unbenutzbar gewesen, auch das verschmutzte Geschirr sei von Spinnweben überzogen. "Im Kühlschrank befanden sich eine undefinierbare, verfaulte Masse und sowohl lebende als auch tote Fliegen" , heißt es im Polizeibericht. Die Toilette sei mit Kot bedeckt gewesen. Zunächst war nicht klar, wovon die Kinder überhaupt lebten. "Wir haben Toastbrot und Margarine im Flur gefunden" , sagte ein Polizist. Das sei wohl die Nahrung der Kinder gewesen, mutmaßte er.
Die vernachlässigten Kinder wurden entdeckt, weil das Jugendamt Pankow einen Kontrollbesuch bei der Familie machte. Die Sozialarbeiter entschlossen sich zu dem Besuch, da die Mutter zu einem vereinbarten Termin mit Betreuern in der Schule der Kinder nicht erschienen war. Sie fanden die Kinder. Gegenüber den Sozialarbeitern machte der älteste Junge am Vormittag seiner Verweiflung Luft. Der inzwischen herbeigerufenen Polizei zufolge sagte der Junge, er habe sich um seine Geschwister kümmern sollen. Er fühle sich völlig überfordert. Er sagte den Beamten, er schäme sich, ihnen die Wohnung zu zeigen. Das Jugendamt hat die Kinder inzwischen in Obhut genommen.
Die Jugendamtsleiterin Judith Pfennig äußerte Zweifel an der Aussage, dass die Kinder schon so lange alleine gelassen wurden. Die Familie war dem Amt seit der Geburt des jüngsten Kindes 1998 bekannt. Die Frau sei in der Vergangenheit kooperativ gewesen. Auch in der Schule gab es keine Hinweise auf eine besondere Verwahrlosung der Kinder. Sie seien regelmäßig zur Schule gegangen, hätten im Winter ausreichend warme Kleidung gehabt und seien auch nicht unterernährt gewesen, erklärte die Jugendamtsleiterin. Experten beschreiben es allerdings als typisches Verhalten, dass Kinder alles versuchen, um ihre versagenden Eltern zu schützen und den Schein zu wahren.
Die Mutter der Kinder blieb gestern zunächst für die Polizei unauffindbar. Gegen die Frau wird wegen Verletzung der Fürsorgepflicht ermittelt. Nach ersten Ermittlungen soll sie sporadisch in der Wohnung vorbei gekommen sein und immer mal ein paar Euro für Nahrungsmittel da gelassen haben.
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Die Mutter wurde mittlerweile gefunden, sie sagte in etwa aus, daß sie überfordert war, da sie der Vater der Kinder verlassen hat. Anscheinend hat sich auch ihr neuer Freund (zu dem sie gezogen ist) nicht um die Kinder gekümmert oder war um sie besorgt.
Es zeigt wieder nur, daß nachdem Männer ihren Spaß hatten Frauen einfach sitzen lassen und anscheinend ging es dem neuen Freund auch nur sein Vergnügen, sonst hätte er seine überforderte und gekündigte Partnerin mal gefragt, wo ihre Kinder sind.