Ein paar Gedanken und Tipps dazu
Es ist natürlich Deine persönliche Geschichte, die Frage ist selbst bei schweren Schicksalsschlägen, ob die Geschichte letztlich auch für andere interessant genug ist. So brutal das klingt, aber Verlage orientieren sich daran, was die Leser lesen möchten. Du solltest Dich auch fragen: Wie viele Bücher, wie Leute ihre wahren Geschichten aufgeschrieben haben, stehen denn bei Dir zu Hause? - Es ist immer so, dass man nicht davon ausgehen sollte, dass wen anderen was interessiert, was einen selbst auch nicht interessiert. Wenn Du keine oder nur wenige solcher Bücher hast und trotzdem weiter an der Idee festhältst, solltest Du Dir einen Schwung Bücher mit ähnlichen Thematiken besorgen. Das ist teuer, aber es gibt ja auch Büchereien und insbesondere, wenn Du sehr wenig Geld hast (arbeitslos, Sozialhilfeempfängerin) bekommst Du eine Jahrmitgliedschaft sehr billig oder gar gratis. (Und falls Du einen normalen Job hast, wirst Du Dir die Gebühr vermutlich leisten können. Außerdem kann man sich auch einfach reinsetzen und vor Ort lesen, dann zahlt man nichts.) Da siehst Du schon, wie andere da rangehen - und welche Verlage so was überhaupt drucken.
Überleg Dir aber auch, ob Du damit wirklich die Leute zum Helfen ansprichst. Ich könnte mir vorstellen, dass gerade Personen, denen es ähnlich ergangen ist, so was gar nicht lesen wollen. Will man denn das, was einem schlimmes widerfahren ist, das noch mal so ähnlich nachlesen? Will man es nicht eher verdrängen? - Und dazu sind viele dann auch unnachgiebig (die haben es halt gelernt, dass das Leben hart ist), es gibt dann Leute, die sagen: "He, was beschwert die sich, wäre super gewesen, wenn mich meine Mutter bloß rausgeschmissen hätte, mich hätte meine fast totgeschlagen!"
Und dass dann eher wenn überhaupt Leute lesen, denen es im Leben gut ergangen ist, weil es eben was Neues für sie ist.
Vielleicht hilfst Du Leidensgenossinnen mehr, wenn Du was anderes machst. Zu Selbsthilfegruppen gehst und dort das offene Gespräch suchst. Oder ehrenamtlich in einer gemeinnützigen Organisation mitarbeitest.
Falls Du aber entschlossen bist, zu veröffentlichen, wie wünsche ich Dir viel Glück. Schau Dir wirklich andere Bücher an, die so ähnlich sind (muss nicht dieselbe Situation sein, aber es gibt noch andere wahre Geschichten, wie z.B. den Kampf gegen eine tödliche Krankheit). Und informiere Dich, was ein Exposee ist. Das wollen die meisten Verlage nämlich haben. (Das ist so eine Art Zusammenfassung der Handlung mit Zusatzinfos.) Auf keinen Fall würde ich das ganze Manuskript versenden, das ist heutzutage unüblich. Also Exposee, Lebenslauf, Biographie.