:BIEN:
Hallo,
ich bin nach meinem Urlaub auch über diesen schönen Text gestolpert. Schön geschrieben.
Ich lese unheimlich viel und schreibe selbst ein bisschen und ich denke, dass solche Texte den Menschen immer guttun. Ähnlich wie Musik, haben Literatur und Text ebenfalls die Macht, die Seele der Menschen zu berühren.
Diese Macht sollte jeder der schreibt, positiv nutzen, ich denke das ist Dir gelungen.
Jeder macht solche Phasen durch. Ich denke aber, im Ggs. zu meinem Vorredner, dass nicht jeder mit ü30 drüber hinweg ist. Andersrum kann man hinegegen durchaus sagen, dass solche Betrachtungen der Welt mit 16-20 zum ersten Mal aufkommen. Dann beginnt man mit dem "Erwachsenwerden", doch ob der Prozess jemals zu Ende ist, kann ich noch nicht sagen.
Ich bin noch ein ziemlicher Kindskopf, und finde das gut so!
Obwohl ich gelernt habe, Verantwortung zu übernehmen, gibt es viele kindliche Dinge, die ich niemals aufgeben möchte - wie zB die unbelastete Herangehensweise an die Dinge.
Je älter man wird, desto mehr Schubladen hat man, in die man die Dinge (oder Menschen) reinpackt. Das ist bequem - aber falsch. Es verschließt uns den kindlichen, unvoreingenommenen Blick auf die Welt, wie sie ist.
Okay, nun zu dem Text:
Ich fand ihn wirklich gut.
Im Detail, hätte ich noch zwei kleine Verbesserungsvorschläge:
Am Anfang schreibst Du:
"(...)Zwei Menschen zusammen machen immer nur 1+1, doch niemals zwei'.
Ich glaube das stimmt. Ich bin ein Produktionsfehler. (...)"
Zwischen dem "das stimmt" und dem "Produktionsfehler", finde ich, da ist ein kleiner Sprung. Ich hätte mir gewünscht, erst genauer zu wissen, warum Du findest, dass das mit "zwei Menschen = 1+1" stimmt.
Warum stimmt das?
Hier fehlt mir ein bisschen die persönliche Erklärung.
Zwei Zeilen weiter schreibst Du:
"Ich weiß nicht wer ich bin."
Anschließend gehst Du Deinen Alltag durch.
Besser hätte ich es gefunden, an dieser Stelle etwas Selbst-Reflektion einzubauen.
Du beginnst mit "Ich guckte in den Spiegel(...)" - was ich sehr gut finde - und genau an der Stelle hättest Du wieder etwas über den Spiegel und was Du darin siehst, schreiben können.
Das wäre toll an dieser Stelle.
Und hätte den Bezug zu dem schönen Anfang hergestellt.
Ein Letztes noch, Du schreibst:
"Und plötzlich hatte ich einen festen Freund. Und dabei war ich doch nie ein Beziehungsmensch."
Naja, ähm...
In Deinem Alter kann man kaum "ich war noch nie ein Beziehungsmensch" schreiben. Denn das mit den Beziehungen beginnt ja erst dann... Den Satz könnte man streichen. Restlos streichen, denn anschließend kommt eine sehr gute Passage:
"Ja, er ist mir wichtig, aber es war wohl nur ein kläglicher Versuch die Einsamkeit zu vertreiben."
Okay. Das war mein Senf dazu.
Wie gesagt, fand ich den Text gut und ansprechend, nur an diesen kleinen Stellen etwas chaotisch.
Ich hoffe, die 3 kleinen Anmerkungen werden Dir helfen, in Zukunft noch besser und noch ansprechender zu schreiben.
Und verstehe das bitte nicht als Kritik, sondern als Hilfestellung, wie du aus Deinem Talen noch mehr machen kannst.
Mach weiter so!
Schreiben ist eine tolle Beschäftigung.
Für den Anfang, ist das was Du geschrieben hast herausragend.
LG, Donquijote