hallo!
wäre super wenn ihr meinen Prolog durchlesen würdet und eure Kommentare abgeben würdet...keine Sorge bin kritikfähig, also haltet euch nicht zurück
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten, denn darum gehts mir nicht...will nur wissen ob ich auf dem richtigen Weg bin...
Danke
lg
Prolog
Das neue Jahr war keine zehn Minuten alt und Lilian Burkhart, oder Lilli, wie sie von den meisten genannt wurde, saß in ihrem Zimmer auf dem Fensterbrett und starrte nach draußen. Am Himmel rasten immer noch die bunten Feuerwerkskörper herum und Lilli konnte das Lachen der geladenen Gäste hören. Ihre Mutter hatte dieses Jahr unbedingt eine große Silvesterparty veranstalten wollen. Der eine Teil der Gäste stand immer noch draußen im Schnee und prostete sich unter sternenklarem Himmel zu, während der andere Teil bereits wieder fröstelnd im Haus verschwunden war. Drinnen wurde bereits zu typischer Silvestermusik getanzt und gesungen. Die Stimmung hatte ihren Höhepunkt erreicht, alle waren gelöst und in bester Feierlaune. Nur eine konnte dem ausgelassenen Treiben im Erdgeschoss des Hauses nichts abgewinnen.
Lilli saß alleine in ihrem Zimmer. Mit angewinkelten Beinen hatte sie es sich auf dem Fenster gemütlich gemacht und war in ihren Gedanken verloren. Das Zimmer war dunkel und wurde nur von einer Straßenlaterne in ein fahles Licht getaucht. Gelegentliche Feuerwerkskörper erhellten es kurzzeitig. Das Zimmer wirkte ungemütlich und kalt und Lilli zog ihre Beine noch enger an ihren Körper. In ihrer Hand hielt sie ein Bild, ein Bild das sie immer bei sich trug. Der Anblick dieses Bildes ließ sie speziell an diesem Tag innerlich zusammenkrampfen. Wieder einmal wurde ihr das volle Ausmaß ihres Schmerzes bewusst. Eine Träne kullerte ihre Wange hinunter. Sie fühlte sich regelrecht ohnmächtig, konnte aber nichts dagegen tun. Sooft hatte sie versucht dagegen anzukämpfen, aber sie hatte immer verloren. Lilli drückte das Bild fest an sich, sie wollte es so nah an ihrem Herzen haben wie möglich. Sie vermisste ihn so sehr, aber er war für immer weg. Er würde nicht mehr einfach so zur Tür reinkommen und sie in seine Arme schließen so wie er es immer getan hatte. Nein, das war längst Vergangenheit und besonders an diesem Tag wurde ihr dies Jahr für Jahr wieder schmerzlich bewusst.
Es klopfte an der Türe. Lilli gab keine Antwort, sie wollte nur alleine sein, wollte niemanden sehen. Doch die Türe öffnete sich langsam und eine kleine, ältere Dame mit kurzer grauer Dauerwelle und einem runzligen Gesicht steckte ihren Kopf durch die Türe. Kind, was machst du denn hier alleine? Du solltest unten bei den anderen sein und feiern, sagte sie mit sorgenvollem Gesicht. Als Lilli wieder keine Antwort gab betrat sie das Zimmer und schloss die Türe leise hinter sich. Sie blieb stehen und beobachtete ihre Enkelin einen Moment bevor sie zu ihr rüber ging. Lilli schaute sie immer noch nicht an. Erst als ihre Großmutter ihr die Tränen von der Wange strich, die sich wie kleine Bäche ihren Weg über Lillis Gesicht gebahnt hatten, wandte sie sich ihr zu. Lillis große, grüne, traurige Augen sprachen Bände. Es lag soviel Schmerz in ihnen, dass bei diesem Anblick ihrer Großmutter das Herz blutete. Mir ist nicht nach feiern zu mute, klagte Lilli und versuchte weitere Tränen zu unterdrücken. Ihre Großmutter sah sie mitfühlend an und legte einen Arm um ihre Enkelin. Das kann ich verstehen, aber du kannst doch nicht jedes Silvester so verbringen. Das ist nicht gut für dich. Deine Mutter hat vorhin auch schon gemeint... Meine Mutter weiß gar nichts. Ich kann nicht verstehen dass sie so tut als wäre nie etwas geschehen, als wäre Papa nicht tot, als hätte es ihn nie gegeben, heulte Lilli und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Beschwichtigend streichelte ihre Großmutter ihr übers Haar. Du weißt dass das nicht stimmt. Deine Mutter hat deinen Vater geliebt und sie ist damals nach dem Unfall in ein tiefes Loch gefallen. Aber das ist jetzt sechs Jahre her und an einem gewissen Punkt hat sie einfach kapiert dass das Leben weitergeht, dass es weitergehen muss. Ja genau und hat sich so nebenbei mal einen Neuen geangelt, schnaubte Lilli wütend. Sie hat sich eben wieder neu verliebt. Ich weiß, du und Markus ihr versteht euch nicht, aber du musst die Entscheidung deiner Mutter akzeptieren. Sie sind schließlich bald seit zwei Jahren zusammen, da kann man nicht mehr von einer kurzzeitigen Affäre oder ähnlichem sprechen. Stirnrunzelnd musterte sie ihre Enkelin. Ich frage mich nur wie lange ich das ganze noch aushalten muss, diese ewigen Streitereien mir Markus, ihr verliebtes Getue, einfach alles. Mit einem Ruck drehte sich Lilli und hüpfte vom Fensterbrett. Sie küsste das Bild ihres Vaters und legte es sorgfältig auf ihren Nachttisch. Naja, du bist ja bald mit der Schule fertig und in ein paar Monaten wirst du schon zwanzig. Vielleicht machst du ein bisschen Urlaub. Das würde dir gut tun. Ja wer weiß, vielleicht tue ich das, zumindest käme ich mal hier raus.
Lilli war froh ihre Großmutter zu haben. Sie hatte sie in den vergangenen Jahren seit dem Tod ihres Vaters immer unterstützt und war und war ihr bedingungslos zur Seite gestanden. In liebevoller Umarmung standen die beiden nun vor dem Fenster. Die letzten Raketen waren längst abgefeuert worden und draußen war Ruhe eingekehrt.