aurore_11873710Bin wieder zurück...
Schönen guten Abend,
so, da bin ich nun wieder zurück aus Prag und möchte euch ein wenig berichten.
Also, mit meiner Familie bin ich am Samstag, 30.7.2011, gestartet.
Wir wollten uns übers Weekend noch gemeinsam die Stadt ansehen. Eigentlich unbedingt ein Muss! Es war toll.
Unser Hotel hatten wir nicht über die Agentur gebucht, sondern selbst ausgesucht. Die Agentur arbeitet mit dem Extol Inn zusammen, wir haben uns für das Golf Yacht Hotel Prag entschieden. Das ist ein ausgebautes Clubschiff, welches in der Moldau genau gegenüber der Klinik neben einem Golfplatz liegt. Das bedeutet 5 Minuten Fußweg und für meinen Sohn war es wesentlich interessanter auf einem Schiff zu übernachten. Unschlagbar war der Übernachtungspreis: 22 Euro pro Person und Nacht / Kind 15 Euro mit Frühstück. Für insgesamt 4 Tage haben wir 236 Euro bezahlt. Topp!!!
Wer das Zentrum von Prag besuchen möchte, sollte unbedingt das Auto stehen lassen und S- oder U-Bahn fahren. 30 Minuten Fahrschein kostet knapp 1 Euro und von dem ca. 700 m entfernten Knotenpunkt Palmovka kommt man in alle Richtungen. Die Rolltreppen der Prager U-Bahnen sind übrigens der Hammer.
Am Montagmorgen ging es zu um 7 Uhr in die Klinik. Etwas angespannt, aber neugierig. Mit mir warteten noch 4 Mitstreiter. Das war das Pensum für einen Tag. Zwischen 3-5 Patienten werden jeweils montags und mittwochs operiert. Dienstag und Donnerstag wird freigehalten für die Nachsorge. Von Massenabfertigung kann meines Erachtens da nicht die Rede sein. Ich sollte die erste sein an diesem Tag. Super freundliche, deutsche Begrüßung. Es gab zuerst etwas Papierkram, ähnlich aufgebaut wie in Deutschland, wenn man sich hier einer Vollnarkose/OP unterzieht. Dann wurde mir Blut abgenommen, welches sofort ins Labor gebracht wurde. EKG wurde durchgeführt. Gegen 8 Uhr kam Frau Dr. Toris, begrüßte uns und bat mich zum Beratungsgespräch. Viele Fragen hatte ich nicht mehr, aber sie erzählte mir noch Dinge, die mir vorher nicht bekannt waren. Letztendlich entschied ich mich doch für ein tropfenförmiges Implantat. Aber mit der Größe war es schwierig 300 320 oder 345. Wir einigten uns darauf, dass sie es selbst während der OP nach Optik entscheiden soll.
Im Anschluss gab es das Gespräch mit der Anaesthesistin. Nachdem gegen 10 Uhr auch die Laborwerte da waren, gab es das Go.
Ich wurde auf mein Zimmer gebracht, erhielt mein OP-Hemdchen und die typisch hübschen Strümpfe und dann auch schon die LMAA-Spritze. Knutscher für Mann und Kind und los gings...
Irgendwann, gegen 13 Uhr, erwachte ich und dachte nur, boah, was für ein Panzer hat dich denn überfahren. Kurz überlegt, ah ja, da war ja was. Ich lag im Aufwachraum, eine Schwester bei mir, die mich begrüßte und die nächsten 1,5 h nicht mehr von meiner Seite ging.
Den Nachmittag über döste ich noch so vor mich hin. Meine Männer waren da und versorgten mich mit Trinken und auch die Schwestern kamen immer wieder, schauten, wieviel Wundwasser aus der Drainage läuft, Temperatur messen etc.
Gegen Abend, meine Familie musste dann auch gehen, meine Zimmernachbarin war mittlerweile auch da, wurden die Schmerzen dann doch echt schlimm. Nicht, dass ich zimperlich bin, aber es war echt grenzwertig. Für die Nacht bekam ich nochmal eine Schmerzspritze. Meine Nachbarin hatte es härter erwischt, denn sie musste sich ständig übergeben und das nach einer Brust-OP. Aua.
Im Halbschlaf bekam ich mit, dass gegen Mitternacht auch Frau Dr. Toris nochmal bei uns war für einen kurzen Check-Up. Unbedingt erwähnen muss ich, dass in der Nacht 3 verschiedene Gesichter sich um uns kümmerten. Wieviel Patienten betreut eine einzige Schwester nochmal in Deutschland?! Fand ich super. Sie konnten zwar nicht alle deutsch, aber englisch ging super.
Irgendwann musste ich nachts aufs WC. Das erste Aufstehen... Ui ui ui. Das war hart, aber ich hatte Hilfe.
Am nächsten Tag war morgens kam die Ärztin, erklärte uns, dass wir gegen Mittag unsere Drainage gezogen bekommen und dann nach Hause können.
Drainage ziehen, schon viel von gelesen, aber mit der Anweisung der Ärztin ist es auszuhalten. Der Verband wurde gewechselt und ich sah zum ersten mal das Ergebnis gesehen. Frau Dr. Toris freute sich genauso und machte noch Fotos und händigte uns unseren "Titten-TÜV-Pass" aus. Hört sich toll an, wa?! :lol: Neben den persönlichen Angaben, steht dort, welches Implantat eingesetzt wurde, Hersteller, ml usw. Schmerzmittel und Antibiotika sowie Anweisung für die nächsten Wochen gab es ebenso in einer Mappe überreicht. Ach, und sie entschied während der OP, dass ich doch 345 ml bekomme.
Ich arbeite im Handel, daher habe ich nicht nur den Stütz-BH, den ich nun die nächsten 6 Wochen tragen muss, sondern auch den "Stuttgarter Gürtel" gekauft. Der sorgt nochmal für zusätzlichen Halt, wenn ich in 14 Tagen wieder arbeiten gehen.
Den kompletten Dienstag verbrachte ich im Bett (1 Woche Bettruhe wird empfohlen). Mittwoch dann die Heimfahrt, 600 km. Bis gestern (3. Tag nach OP) war ich auch ziemlich platt. Es sind aber nicht die Schmerzen in der Brust, sondern echt der Rücken. Man mag nicht glauben, wie schmerzhaft es ist, wenn man tagelang nur auf dem Rücken liegen darf. Heute (Tag 4) mochte ich nicht mehr rumliegen und ich war echt schon viel unterwegs.
Das war jetzt ein ziemlich langer Bericht, aber zusammenfassend kann ich sagen: Sauberkeit und Freundlichkeit der Klinik und des Personals 1 A super. :super: Von Massenabfertigung keine Spur. Schmerzen in der Brust zum Aushalten mit den entsprechenden Schmerzmitteln. Das nervigste sind tatsächlich "nur" die Rückenschmerzen! :-(